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„Erfolgsmodell VfB Stuttgart in Gefahr“ (FAZ) – Pessimismus in Dortmund – Knut Madsen und Vahid Hashemian, das filmreife Torduo des VfL Bochum u.a.
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| Donnerstag, 25. März 2004Die einfachen Gesetze des Profisports gelten auch für die jungen Wilden
Michael Ashelm (FAZ 17.12.) kommentiert die prekäre Lage des VfB Stuttgart in Führungsetage und Mannschaft: „Wieviel Vertrauen ist noch vorhanden? Daß sich diese Frage jetzt beim VfB Stuttgart stellt, mag für viele überraschend sein. Doch es scheint so, als würde gerade hinter den Kulissen hart gerungen, als könnten die atmosphärischen Störungen das schwäbische Erfolgsmodell in Gefahr bringen. Im Mittelpunkt der Turbulenzen steht Felix Magath, der Trainer des Jahres, der mit seiner jungen Mannschaft seit Monaten das Unterhaltungsprogramm Bundesliga prägt und auch im großen europäischen Fußball positiv auffällig geworden ist. Doch so kurz vor der Winterpause häufen sich die Anzeichen einer schwierigen Situation. Der steile Aufstieg des Vereins für Bewegungsspiele aus dem Mittelmaß heraus zum Trendsetter der Branche stellt höchste Anforderungen an die handelnden Personen, denen nicht alle gewachsen sind, wie zumindest Magath meint. Hier in Stuttgart verhalten sich die Verantwortlichen lieber politisch. Sie vermeiden es, sich festzulegen, und sie scheuen das Risiko, sagte er den Stuttgarter Nachrichten. Zwischen Magath auf der einen Seite sowie dem Präsidenten Erwin Staudt, Aufsichtsratschef Dieter Hundt und Finanzvorstand Ulrich Ruf auf der anderen tauchen immer mehr Unstimmigkeiten auf, die das Verhältnis belasten. Schon zum Ende der vergangenen Saison hatte Magath, der Vater des Erfolgs beim VfB, die Konfrontation mit der Funktionärsriege gesucht, seine Zukunft in Stuttgart in Frage gestellt und mehr Einfluß verlangt. Das wochenlange Pokerspiel gewann der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer. Er erhielt mehr Geld, mehr Macht und weitere Ressourcen, die er mit Erfolg einsetzte. Zu einem reibungslosen Zusammenwirken in der Managementebene des VfB hat das aber nicht geführt, so daß Magath nun wieder eine Diskussion öffentlich entfacht (…) Auch die aktuellen Veränderungen innerhalb des Kaders tun wohl ihr übriges, daß eine gewisse Unruhe die Arbeit auf dem Platz erschwert. Die spektakulären Vertragsverlängerungen mit den Jungstars Kuranyi und Hinkel sorgen in der Mannschaft für Gesprächsstoff, lassen den einen oder anderen, der im Moment noch leer ausgeht, neidisch zum Kollegen blicken. Bisher war Geld kein Thema in unserer Mannschaft. Jetzt ist es eines, gibt Magath zu. Die einfachen Gesetze des Profisports gelten also auch für die jungen Wilden aus Stuttgart, haben sie sozusagen nach dem wunderbaren Höhenflug auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wer verdient mehr? Warum bekomme ich nicht soviel? Was zahlen andere? Fragen, die die Atmosphäre innerhalb der Gruppe vergiften können und eine funktionierende Gemeinschaft auf die Probe stellen.“
Christoph Biermann (SZ 17.12.) ist vom Bochumer Sturmduo begeistert: „Sollte irgendwann ein Fernsehproduzent auf die Idee kommen, eine Reality-Soap in der Bundesliga zu drehen, müsste er zum VfL Bochum gehen. Denn dort arbeitet ein dänisch-iranisches Stürmer-Tandem zusammen, das sich ein Besetzungsbüro nicht besser hätte ausdenken können. Peter Madsen, der Sohn eines Polizisten aus Roskilde, entspricht ganz dem Bild des lässig nonchalanten Skandinaviers, und Vahid Hashemian, Sohn eines Obst- und Gemüsehändlers aus Teheran, ist der wahrscheinlich höflichste Profi der Liga. Legendär ist seine Antwort bei einem Fernsehinterview direkt nach Spielschluss: „Ich habe nicht alles verstanden, aber danke.“ Gemeinsam bilden sie mit 17 Toren das derzeit erfolgreichste Angriffsduo der Bundesliga hinter den Bremern Ailton/Klasnic und kommen ganz unterschiedlich, aber doch kompatibel daher. Peter Madsen arbeitet wie ein Pferd und sagt: „Wenn ich das nicht tue, komme ich nicht ins Spiel.“ Vahid Hashemian wird wegen seines außergewöhnlichen Kopfballspiels in Bochum als „Hubschrauber“ gefeiert. Er steht wie einst Karlheinz Riedle in der Luft, und trifft der Perser, wird er ein- oder ausgewechselt, ist im Ruhrstadion über Lautsprecher das Geräusch surrender Rotorblätter zu hören. „Gute Leistung bringt Spitznamen, aber Spitznamen bringt keine Leistung“, sagt Hashemian mit heiligem Ernst, und das ist einer dieser Sätze, die man sich ausschneiden könnte.“
Geschichte wiederholt sich nicht
Richard Leipold (FAZ 17.12.) berichtet Dortmunder Schwarzmalerei: “Borussia Dortmund auf dem Weg in die Abstiegszone? Das klingt pessimistisch, gerade dort, wo die Verantwortlichen so gern in Optimismus machen und weiter die Qualifikation für die Champions League anstreben. Die Mannschaft hat zwar einen gewissen Rückstand aufzuholen, doch dafür ist die Rückrunde schließlich da. Nicht einmal Cheftrainer Matthias Sammer vermag den Gedanken an ein schmerzliches Déja-vu-Erlebnis zu verdrängen. Wir müssen höllisch aufpassen, sagt er, es ist noch nicht so lange her, daß der BVB in den Abstiegsstrudel geraten ist. Vor dem 17. Spieltag jener Saison 1999/2000 stand die Borussia als Tabellensechster genauso schlecht da – oder wie sich weisen sollte – genauso gut wie zum vergleichbaren Zeitpunkt der aktuellen Hinrunde. Auch vor vier Jahren sprachen die Verantwortlichen von der Champions Legue, als die Wirklichkeit längst einen Plan B erforderte, den sie nicht hatten. Die Rückrunde bot den Dortmundern einen Horrortrip, an dessen Ende sich Abgründe auftaten. Als die Ratlosigkeit in Panik ausartete, begann die Trainerkarriere Sammers, der gemeinsam mit dem Altmeister Udo Lattek als Nothelfer das Schlimmste verhinderte. Alles schon mal dagewesen, aber keine Sorge: Geschichte wiederholt sich ja nicht.“
Handelsblatt: „Der neue HSV-Trainer Klaus Toppmöller setzt auf eine Mannschaft mit Zukunft – für Rodolfo Cardoso ist kein Platz mehr.“
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