Ballschrank
„Scudetto“ Juves.
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| Donnerstag, 25. März 2004
Birgit Schönau (SZ 12.5.) berichtet den „scudetto“ Juves. „Es war ein Arbeitssieg, vorbereitet mit langem Atem und eiserner Disziplin. 32 Spieltage lang hatte Juventus Turin die Serie A klar dominiert, gelassen das Straucheln der Konkurrenz registriert, um am Ende sehr unaufgeregt den Meistertitel Nummer 27 einzufahren. Im Alpenstadion spielten sie gegen Perugia, ausgerechnet die Mannschaft, die Juventus, der „Verlobten Italiens“, an einem sehr fatalen Sonntag vor drei Jahren den auch damals sicher gewähnten Sieg abgenommen hatte, zu Gunsten von Lazio Rom. Damals hatten sie in Umbrien gespielt, eine wahre Sintflut hatte sie in die Knie gezwungen, während in Rom die Sonne schien. Noch heute sind die Juve-Spieler davon überzeugt, dass es diese Kombination war, Perugia und der Regen, die ihnen ein umbarmherziges Schicksal gesandt hatte. Am Samstag regnete es im Alpenstadion schon wieder. Aber es war nur ein dünner Regen, wie eine melancholische Begleitmusik, und auf der Bank saß nicht der große Verlierer Carlo Ancelotti, sondern Marcello Lippi, der fleischgewordene Juve- Stahl. Wie so oft durfte die Alte Dame mit einem zweifelhaften Elfmeter den Reigen eröffnen, durch den Schützen Trezeguet. Perugia war besser vor der Pause, und Fabrizio Miccoli schaffte den Ausgleich – ein tolles Tor, das die nervöse Oberlippe des Juventus-Generaldirektors Luciano Moggi zum Fliegen brachte. Miccoli, ein Nationalspieler, wurde von Juventus an Perugia nur ausgeliehen und soll nach dem Sommer zurück zur Alma Mater. „Wir werden ihm die Ohren langziehen für dieses freche Tor“, versprach Moggi, mit einem Haifischgrinsen, als besorge er diese Dinge am liebsten persönlich (…) In der Kabine feierten die Spieler mit – Wasser. Kapitän Alessandro Del Piero versetzte Mitspielern und Managern eine Dusche aus dem Wassereimer, nur Lippi blieb trocken, weil er den Enkelsohn als Schutzschild behalten hatte. Feiern mit Maß hatte der Coach angeordnet, am Mittwoch geht es gegen Real Madrid, im Halbfinal-Rückspiel der Champions League, „und vergesst nicht: Morgen früh ist Training!“ Sie sind sowieso nicht berühmt für ihre Feten. Exzesse wie sie vor Jahren eine Million Roma-Tifosi im Circus Maximus veranstalteten, hat Turin nie gesehen. Auf der Piazza San Carlo versammelten sich einige Hundert und riefen sehr gesittet: „Forza Juve! Um Mitternacht wurden die Bürgersteige hochgeklappt. Del Piero und die Seinen schliefen schon, Kräfte sammeln für den nächsten Arbeitssieg.“
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