Ballschrank
2:0-Sieg der Brasilianer gegen Belgien
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| Donnerstag, 25. März 2004
Zum 2:0-Sieg der Brasilianer gegen Belgien schreibt Thomas Klemm (FAZ 17.6.). „Die Vertreter des Sambafußballs traten vor 42 000 Zuschauern am Anfang auf, als wollten sie ins Viertelfinale tänzeln. Geradezu stoisch stellten sich aber die „Roten Teufel“ den Angriffsversuchen entgegen, ließen der Seleção schon an der Mittellinie keinen Freiraum zum Kombinieren. Es war oft dasselbe Spielchen: Rivaldo und Co. suchten den Ball, bekamen ihn – und suchten dann selbst einen anspielbaren Mitspieler. Die Missachtung ihrer Möglichkeiten schien manchen Brasilianer persönlich zu beleidigen
Die Fehlentscheidung des Schiedsrichters, das Tor zum vermeintlichen 1:0 des Belgiers Wilmots abzuerkennen, kritisiert Martin Hägele (NZZ 17.6.). „Für die Fifa werden die Spielleiter aus der Karibikregion allmählich zur peinlichen Belastung – in der Partie Japan-Belgien hatte William Mattus aus Costa Rica einen regulären Treffer Inamotos einfach von der Anzeigetafel gelöscht. Noch peinlicher aber müssten solche Geschenke von neutraler Seite der Auswahl von Coach Scolari sein. Schließlich war auch der Elfmeterentscheid, der erst den Sieg gegen die Türkei möglich gemacht hatte, ein klarer Fehler des Schiedsrichters gewesen. Wenn sich der Welt stolzeste Fußballnation auf solch billige Weise durchs Turnier hangelt, leidet darunter irgendwann die Reputation der Erben Peles.“
Zu den brasilianischen Perspektiven für den weiteren Turnierverlauf schreibt Peter B. Birrer (NZZ 17.6.). „Vielleicht ist es aber gerade der Realismus, der es dieser Equipe ermöglicht, wieder von Höherem zu träumen. Experten hatten vor dem Turnier von Frankreich gesprochen, auch von Argentinien – aber weniger von den Brasilianern, weil deren Qualifikation in der Südamerika-Gruppe mehr als nur leidvoll gewesen war. Die Vorzeichen haben inzwischen vollends gedreht. Während sich die Argentinier vorzeitig verabschiedet haben, bringen sich die Brasilianer sukzessive vorwärts (…) Wer nach dem Spiel den in seiner Intensität kaum zu beschreibenden Medienwirbel um die Spieler der Seleçao miterlebt hat, der ahnt, dass diesem Spannungsfeld Realismus gut ansteht. Auch wenn dieser nur temporär Wirkung haben sollte. Vielleicht steht tatsächlich die (fast) verpatzte Qualifikation zur WM-Endrunde am Ursprung der gegenwärtigen Erfolge der Fußballer aus dem Land des Zuckerhuts.“
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