Ballschrank
Mika, wir schenken dir ein Zuhause
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| Donnerstag, 25. März 2004
Zum Bemühen der Gladbacher Fans um ihren finnischen Goalgetter heißt es bei Jörg Stratmann (FAZ 12.5.). „Die Geste war spektakulär inszeniert, aber zugleich von rührender Hilflosigkeit. Mika, wir schenken dir ein Zuhause, so hatten Fans des Fußball-Bundesligaklubs Borussia Mönchengladbach ihre Aktion überschrieben, bei der sie Mikael Forssell, den finnischen Mittelstürmer ihrer Mannschaft, mit einem Fahnenmeer in den Farben seines Heimatlandes zum Spiel gegen Hansa Rostock begrüßten. Der gastfreundliche Hinweis kam an. Forssell bedankte sich, indem er mit seinem fünften Saisontor zum 3:0-Sieg beitrug, der den ebenso spielfreudigen wie kampfstarken Gladbachern ein wenig Luft zu den Abstiegsrängen verschaffte. Doch gerade damit wird zunehmend unwahrscheinlich, daß ihr finnischer Star über die Saison hinaus bleiben wird. An Forssell selbst soll es nicht liegen. Bewegt von einer derart aufwendigen und doch so persönlichen Choreographie, zeigt er sich zunehmend beeindruckt. Die Fans sind einfach unglaublich, sagte er und räumte ein, daß Borussia eine Alternative sein könne – wenn denn sein eigentlicher Arbeitgeber aus der englischen Premier League, der Londoner FC Chelsea, mich weiter ausleihen oder verkaufen will. Dort hat er noch einen Vertrag über zwei Jahre. Doch so oder so werden die Borussen dem Handel wohl nur tatenlos zuschauen können. Für 500.000 Euro hatte Chelsea den 22 Jahre alten Angreifer den Borussen vorübergehend überlassen, damit Forssell nach langwieriger Knieverletzung wieder Spielpraxis sammeln könne. Das hat sich für den Bundesligaklub längst ausgezahlt. Und wie sich der junge Profi einsetzte und dem neuen Team weiterhalf, überzeugte auch das Publikum (…) Kein anderer Borusse ist derart beliebt. Doch zugleich warb der Finne natürlich für sich selbst. Ende des Monats läuft die Ausleihfrist aus. Gerne würden sie Forssell, in Steinfurt im Münsterland geboren, in Helsinki aufgewachsen und mit 16 Jahren nach London gewechselt, dauerhaft Heimat bieten. Doch die Aussicht, ihn zu halten, so sagte Sportdirektor Christian Hochstätter, bewegen sich im Promillebereich.“
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