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Calmund

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Calmund

„Calmund ist zur Marke geworden. Sein gramgebeuteltes Dasein als Quell stetig wachsenden Mitleids. Und damit Bekanntheit und Sympathie. Man nimmt Anteil. Die lieben Loser von Bayer 04: Ein herzwärmendes Image als neue Etappe in Callis Lebenswerk. Die 300 Pfund inkl. aller menschelnder Diätversuche waren immer der Gegenentwurf zum Vereinsimage vom Plastikklub mit der Werkself. Jetzt, in den Niederlagendramen, wächst zusammen, was nie zusammen zu passen schien. Calmund, Bayermanager seit 1983, genießt Narrenfreiheit. Er überlebte das Desaster in Unterhaching, das die emsig vorbereiteten Meisterschaftsfeierlichkeiten viel belacht platzen ließ, auch das Theater um Christoph Daum und all die Trainerfehlgriffe vor Toppmöller. Etwa den begnadeten Blender Dragoslav Stepanovic oder das eigenwillige Expertentum des Erich Ribbeck, das fast in Liga Zwei endete, bis Calmund die Reißleine ziehen musste und den guten Freund entlassen. Zuletzt wagte sich Bayer Calmund 04 sogar an das leibhaftige Missverständnis Berti Vogts (Dä Berchti).

Peter Hess (FAZ 02.05.02) über Leverkusens Trainer:

„Toppmöller erweckt gern den Eindruck, quasi der Abgeordnete des kleinen Mannes in der großen fußball-Welt zu sein. Noch kein dutscher Spitzentrainer fühlte sich und ist dem Stammtisch auch tatsächlich so nahe wie er. Toppmöller besitzt in Rivenich an der Mosel eine Kneipe. Dort hat der Mann, der Luxus hasst und hässliche Krawatten liebt, im Kreise von „50 oder 100 Leuten“, wie er sich erinnert, das letzte Champions-League-Finale miterlebt. „Wir haben mit den Bayern gezittert, und wir haben mit den Bayern gejubelt.“ Jetzt steht er selber mit Leverkusen im Finale.“

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