Ballschrank
Arsenal
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| Donnerstag, 25. März 2004
„Mit dem 1:0-Auswärtssieg am Mittwochabend gegen Manchester United stellte Arsenal eine ungeschriebene Fußballregel auf den Kopf. Um eine Meisterschaft zu entscheiden, sollten Heimspiele gewonnen und in Auswärtsspielen Niederlagen vermieden werden. Beim zwölften Titelgewinn in der 116-jährigen Vereinsgeschichte, dem dritten Double nach 1971 und 1998 machten es die Londoner jedoch umgekehrt. Sie erlitten im Highbury-Stadion drei Niederlagen, doch dafür blieben sie auf fremdem Platz 19 Mal ungeschlagen. Das hatte bisher nur das Team von Preston North End geschafft – 1888/89, in der allerersten englischen Fußballmeisterschaft.“ (Volltext)
Michael Sontheimer (Spiegel Online 07.05.02) über den Stil Arsenals:
„Die Mannschaft von Arsenal hat zwei Kerne, hinten einen englischen mit den Nationalspielern David Seaman im Tor, sowie den Verteidigern Sol Campbell, Martin Keown, Tony Adams und Ashley Cole. Im Mittelfeld und vorne dominiert die French Connection: Patrick Viera, Robert Pires, Silvain Wiltord und Thierry Henry. Ergänzt wird das Ensemble durch den holländischen Trickser Dennis ergkamp und den schwedischen Wühler Freddie Ljungberg. An der Grenze zur Kunst Arsenal spielt einen technisch brillanten Fußball; manchmal zu brillant, wenn es den Spielern nicht zu reichen scheint, einfach ein Tor zu schießen, nein, es muss elegant und perfekt herausgespielt sein. In ihren Sternstunden – zum Beispiel, als sie vergangenen Herbst Bayer Leverkusen mit 4:1 an die Wand spielte – überwindet die Mannschaft die Grenze vom Sport zur Kunst.“ (Volltext)
Christian Eichler (FAZ 07.05.02) beschreibt die Situation von Arsenal London, FA-Cup-Sieger nach einem 2:0-Erfolg gegen Chelsea FC:
„In den vergangenen drei Jahren sah sich Arsenal in die Leverkusen-Rolle gedrängt: dreimal Zweiter in der Meisterschaft hinter Manchester United, Verlierer im Uefa-Cup-Finale gegen Galatasaray, Verlierer im Pokalfinale gegen Liverpool FC. Nun endlich wieder ein Titel – der nächste soll nur noch zwei Tage warten (…) Am Mittwoch will Arsenal das dritte Double der Vereinsgeschichte nach 1971 und 1998 komplettieren.“
Martin Pütter (NZZ 30.04.02) über den englischen Kampf gegen Hooligans:
„Manchmal erinnert die Arbeit der Spezialeinheit der englischen Polizei an die Aufgabe eines Geheimdienstes. Bevor die englische Nationalmannschaft im Herbst 2000 ihr WM-Qualifikationsspiel in Helsinki gegen Finnland (0:0) absolvierte, hatten Hogg und seine Kollegen erfahren, dass eine Gruppe von vorbestraften Hooligans in Stockholm einen Helikopter gechartert hatten, mit dem sie in die finnische Hauptstadt fliegen wollten. Darüber wurde die finnische Polizei informiert. Kaum war der Helikopter gelandet, wurden die Hooligans verhaftet und wieder nach England geschickt. Was dieses Detail deutlich zeigt: Hooligans verschweigen ihre eigentliche Destination immer öfters. Kaum an ihrem ersten Ziel angekommen, reisen sie sogleich an Englands Spielort weiter. Das könnte nun auch an der WM in Japan und Südkorea der Fall sein. Es ist möglich, dass Hooligans zum Beispiel zunächst nach Schottland fahren und von dort aus ihre Reise in den Fernen Osten fortsetzen.“ (Volltext)
„Die Nostalgiker im englischen Fußball hatten am Sonntag Grund zur Freude“, erfahren wir von Martin Pütter (NZZ 23.04.02):
„Einer der namhaftesten Vereine des Landes schaffte – als zweiter Klub neben Manchester City – den direkten Aufstieg in die Premier League. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Crystal Palace beendete West Bromwich Albion eine 16-jährige Absenz von der obersten Spielklasse (…) West Bromwich Albion hat eine an Wechseln reiche Geschichte hinter sich. Den Spitznamen „Baggies“ erhielt der 1878 gegründete Klub, weil die ersten Trikots für die Spieler viel zu gross gewesen waren. 1888 gehörte der Verein zu den Gründungsmitgliedern der Football League und gewann im gleichen Jahr auch zum ersten Mal den FA-Cup. Doch danach kam es zu einem ständigen Auf und Ab zwischen der obersten und der zweitobersten Spielklasse (…) Dass der Albion- Trainer weniger mit der grossen finanziellen Kelle rührt als mit etwas unorthodoxen Mitteln arbeitet, zeigte auch das Spiel gegen Crystal Palace. Bis zehn Minuten vor dem Anpfiff durften Ehefrauen, Kinder und sogar Eltern der Spieler in die Kabine. Damit wollte Megson seinem Team und den Fans verdeutlichen, dass das Resultat nicht nur für sie wichtig ist.“ (Volltext)
Die NZZ (10.04.02) befasst sich mit der von Trainer Kevin Keegan forcierten Spielweise des englischen Traditionsklub Manchester City, der soeben in die in die Premier League aufgestiegen ist:
„Keegan ist älter geworden, aber nicht unbedingt weiser. Die Vereine, die er früher trainiert hatte (Newcastle United und Fulham), zeichneten sich dadurch aus, dass sie in offensiver Hinsicht faszinierten, defensiv jedoch mitunter haarsträubend spielten. Und Manchester Citys Bilanz offenbart nun, dass er den Mangel an technischen Kenntnissen nicht ausgemerzt hat. Solange Keegan seine Stärken umsetzen kann, ist das aber nebensächlich. „Mighty Mouse“ ist Meister der Motivation und versteht es, unter den Spielern den Glauben an ihre Fähigkeiten zu steigern.“
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