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CL: Sieg, Remis und Niederlage für Dortmund, München und Leverkusen

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für CL: Sieg, Remis und Niederlage für Dortmund, München und Leverkusen

Die zweite Runde der Champions League: aus deutscher Sicht ein Sieg (Dortmund), ein Remis (München), eine Niederlage (Leverkusen) – weiter Spiele aus Spanien, England, Italien und Israel – neues von der Fifa-Spitze u.v.m.

Waren letzte Woche die Vereinsmannschaften aus Spanien die Sieger des Champions-Laegue-Spieltags, sorgten dieses Mal die Italiener für Aufsehen. Dabei tat sich der Münchner Gruppengegner AC Milan besonders hervor, indem er Bayern-Bezwinger Deportivo La Coruña mit 4:0 die Grenzen aufsteckte.

Die deutschen Teams aus Dortmund, Leverkusen und München zeigten sich gegenüber den Leistungen und Ergebnissen der Vorwoche etwas erholt, wenn sie auch noch nicht annähernd ihren Leistungszenit erreicht haben. „Fleiß und Wille – zwei Tugenden sind nicht genug“, meint die NZZ zur als unglücklich empfundenen 1:2-Heimniederlage Bayer Leverkusens gegen die „routinierten Resultatsverwalter aus Manchester“ (taz). Konnte der Champions-League-Sieger von 1999 nicht mehr tun oder wollte er nicht? Die FR jedenfalls bezeichnete das Spiel der Gäste von der Insel als „unspektakulär, emotionslos, mit minimalem Aufwand.“ Dennoch signalisierten die Reaktionen der Verantwortlichen unterm Bayer-Kreuz nach dem Spiel, dass sie den Patienten auf dem Weg der Besserung sehen: „Freuen auf niedrigstem Niveau“ bezeichnet dies die FAZ. Dahingegen werden die Leverkusener Zuschauer ihrem Ruf als kampfunerprobte und traditionslose Leichtgewichte derzeit gerecht und zeigen wenig Verständnis für die Situation der Mannschaft. „Die BayArena ist derzeit das Epizentrum verwöhnter Unzufriedenheit“ (taz). Der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Leverkusen-Fan und – sagen wir – einem Anhänger von Schalke 04 scheint etwa so groß und ausschlaggebend zu sein wie der zwischen Guido Westerwelle und Joschka Fischer.

Zum eher enttäuschenden 1:1-Remis der sieglosen Bayern beim RC Lens heißt es in der FAZ: „Die Probezeit für den europäischen Saison-Arbeitsmarkt ist für die Bayern mit dem verschlafenen Sieg in Lens abgelaufen.“ Das Spiel der Münchner offenbarte eine „gewisse Kopflosigkeit“ und unterlag einer „seltsam passiven und fahrigen Gestaltung“. Beim 2:1-Arbeitssieg der Dortmunder Borussen sah die FR „die Rückkehr des Messias Amoroso“.

Christoph Biermann (SZ 27.9.) kommentiert die Häufung der Kantersiege in der Champions League. „Inzwischen scheint die Champions League das Phänomen erreicht zu haben, das die meisten großen Ligen lähmt: Groß und Klein spielen zwar unter einem Dach, siedeln aber aufunterschiedlichen Planeten (…) Viele Mannschaften werden in der ersten Runde nicht mehr richtig gefordert, weil die Gegner aus den kleinen Ligen mit Etats operieren, die höchstens gehobenem Standard der Zweiten deutschen Liga in entsprechen.“

RC Lens – Bayern München 1:1

Zum Remis der Bayern in Lens wirft Christian Eichler (FAZ 26.9.) ein. „Selten zerfiel eine Bayern-Darbietung in zwei solch unterschiedliche Abschnitte. Das erste Viertel der Partie hatten die Bayern bis zur Führung durch einen Kopfball von Verteidiger Thomas Linke nach Freistoß von Ze Roberto überlegen und gefahrbringend gestaltet, mit spielerischer Dominanz aus dem Mittelfeld, also: gepflegter europäischer Fußballkunst. Dann aber wich das mehr und mehr einem altbritisch anmutenden Mix aus Hintenstehen, Befreiungsschlägen in den nordfranzösischen Himmel und seltenen, rasch festgefahrenen Kontern (…) Große Mannschaften beherrschen viele Wege, ein Spiel zu gewinnen. Die neuen Bayern des Jahrgangs 2002 feilen noch an ihrem Repertoire. In der Bundesliga, in denen ihnen fordernde Aufgaben bisher erspart blieben, gewinnen sie ihre Spiele, indem sie ihre Gegner einfach überspielen oder sicher stehen oder den Ball kontrollieren oder auf Fehler warten, je nachdem. Im europäischen Vergleich klappt das mit dem „oder“ nicht, da muss es ein „und“ sein – dort muss man spielen und kämpfen und kontrollieren und Fehler erzwingen und sich nicht selber zu welchen zwingen lassen, und das immer 90 Minuten lang. Wenn man diese Addition von Fertigkeiten auch im Oktober noch üben muss, dann könnte es zu spät sein.“

Philipp Selldorf (SZ 26.9.) meint dazu. „Tatsächlich gibt es Anzeichen dafür, dass die 2:3-Niederlage gegen La Coruña vor acht Tagen, die unvermittelt in die Elogen auf das unschlagbare Weiße Ballett geplatzt war, Spuren der Selbstzweifel hinterlassen hat im Kollektiv (…) seitdem sind die Münchner auf der Suche nach der verlorenen Souveränität (…) Dass die Spieler in Anbetracht der drohenden Verbannung in den Uefa-Cup – vom Ausscheiden ganz zu schweigen – eine schlaflose Nacht verbracht hätten, war ihnen am nächsten Tag nicht anzusehen. Der Begriff Uefa-Cup sei bei Bayern München ein Unwort.“

Spielbericht FR

Bayer Leverkusen – Manchester United 1:2

Bernd Müllender (taz 26.9.) wird schwermütig. „Ach, was war das noch schön im Vorjahr, als Leverkusen spöttisch zu Loserkusen umgetauft wurde, nur weil man dreimal tragisch Zweiter wurde und hier wie da wie dort bei so vielen grandiosen Triumphen genau einmal zu viel verlor. Der einstige Pillenclub machte Image satt und wurde Weltchampion in Mitleidszuweisungen. Jetzt wird deftig verloren, und zwar in Serie, manchmal happig, manchmal auch unglücklich wie am Dienstagabend gegen das namentlich große Manchester United. Umgehend tauchen die abgegriffenen Scherzreflexe auf: Bayer muss bittere Pille schlucken (…) Wegen Verkauf, Verletzung, Formschwäche oder Karriereende standen gerade mal noch vier Mann (Lucio, Ramelow, Schneider, Bastürk) aus der begeisternden Topcombo des Vorjahres auf dem Platz. Dennoch war Leverkusen die frischere Mannschaft, spielte zügig, mit gelegentlich kleinen spielerischen Leckerbissen, überragenden 63 Prozent Ballbesitz und einigen guten Chancen. Die Cleverles aus Manchester boten zwei brillante Konter, Ruud van Nistelrooy torte doppelt bei den einzigen beiden ManU-Schüssen aufs Tor.“

Dahingegen bemerkt Thomas Kilchenstein (FR 26.9.) zu den Reaktionen der Verantwortlichen. „So schwer sich die Bayer-Elf derzeit tut, halbwegs vernünftigen Fußball zu spielen, so leicht tun sich die Verantwortlichen, diese Bemühungen schön zu reden. Immer wieder, in ganz kleinen, fast homöopathischen Dosen suchen und finden die Bayer-Bosse das Positive (…) Nun mögen die, die ganz nah dran sind am Klub, minimale Fortschritte entdeckt haben. Im Kern aber ist Leverkusen nur noch ein Schatten seiner selbst, im Kern spielt Bayer eine Klasse schlechter als etwa im April, beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams. Von der Elf, die vor Monaten Real Madrid fast niedergespielt hatte, ist nicht viel übrig geblieben. Holprig und stolprig war das, was vor kurzem vor Esprit nur so sprühte, der Spielfluss nämlich (…) Nicht auszudenken, wenn sich zu den spielerischen Defiziten jetzt auch noch mentale hinzu gesellten. Die Moral ist sichtbar intakt, der unbändige Wille, den Hebel umzulegen, nicht gebrochen. Darauf, immerhin, lässt sich aufbauen.“

Zu Leverkusens Tabellensituation meint Christoph Biermann (SZ 26.9.). „Für Bayer Leverkusen stellt sich die Frage, ob man in ein fast leeres oder ein mit Bodensatz gefülltes Glas schaut. Hoffnung mag man in der kleinen Pfütze finden, wo sich nach dem Spiel gegen Manchester United die positiven Erkenntnisse abgesetzt hatten. Die Mannschaft lief viel, sie war zu fast zwei Dritteln in Ballbesitz und hatte zumindest einige Torgelegenheiten. Auch die Suche nach neuen Kräften im eigenen Kader war erfolgreich. Scheiterte Thomas Kleine in Piräus noch bitterlich, lieferten Pascal Ojigwe und Marko Babic diesmal gute Leistungen ab (…) Israels Meister Haifa ist offenbar nicht der Punktelieferant, für den viele das Team gehalten hatten. Auch ein völliges Ausscheiden aus den internationalen Wettbewerben als Gruppenletzter ist nämlich nicht mehr auszuschließen. Egal wie man also in Leverkusen den Pegelstand im Glas interpretiert, viel schwappt dort derzeit nicht hin und her.“

Michael Horeni (FAZ 26.9.). „Weil aktuelle Erholungstendenzen unübersehbar waren und die Vergangenheit noch nicht vergessen ist, glaubte Trainer Klaus Toppmöller wie ein erfolgreicher Notarzt nach erfolgreicher Erste-Hilfe-Maßnahme schon wieder Zuversicht verbreiten zu können (…) Ob das 1:2 aber tatsächlich dazu taugt, neben den Lebensgeistern auch die großartigen Leverkusener Erfolge wieder zum Leben zu erwecken, ist zumindest zweifelhaft. Denn gegen die Engländer haben die Leverkusener sich zwar sportlich und psychologisch etwas gestärkt, die Grundvoraussetzung für einen dauerhaften Aufschwung fehlt aber noch immer (…) In der Kabine, so berichtete Klaus Toppmöller, flossen sogar Tränen. Vergossen hat sie Jan Simak, der von Toppmöller intensiv geförderte, aber ansonsten stark umstrittene Mittelfeldspieler, der nach einer Stunde eingewechselt wurde. Dem Publikum gilt der ungeliebte Tscheche von Hannover 96 als Sündenbock, der sich schon nach seinem ersten Fehler Pfiffe einhandelte. Ihm misslang fast alles.“

Thomas Kilchenstein (FR 27.9.) zum selben Thema. „Jan Simak, der Superstar der Zweiten Liga, hat bei Bayer Leverkusen sehr schnell merken müssen, dass die Bäume doch nicht in den Himmel wachsen. Zwei Tore hat er gleich geschossen, dann herrschte Ladehemmung, die Leistung sackte ab, und schon war er raus aus der ersten Elf. Auf einmal muss der so genialisch veranlagte Tscheche am eigenen Leib spüren, dass die anderen auch Fußball spielen können, nicht mal schlecht sogar.“

Borussia Dortmund – AJ Auxerre 2:1

Martin Hägele (NZZ 26.9.) liefert Hintergründe. „Es war wie bei alten Bekannten, die sich irgendwann einmal wieder treffen. Man wärmte in der deutschen Bierkapitale Reminiszenzen auf, wie sie seinerzeit im Burgund beinahe zu Chablis- und Sancerre-Trinkern bekehrt worden wären. Aber auch sportlich handelte es sich bei den ersten Vergleichen zwischen dem BVB und Auxerre 1993 und 1997 um jene Jahre, in welchen die Fieberkurven beider Klubs in ihren Zenit gestiegen waren. Geblieben ist die Erinnerung an großartige Fights, nach welchen der Bundesligaverein entweder ins Uefa-Cup-Final vorgedrungen oder die Champions-League-Trophäe gewonnen hatte. Frankreichs Trainerlegende Guy Roux war jedenfalls sehr erfreut, dass nun für beide Vereine gleichermaßen die Zukunft der Vergangenheit begegnete. Mit jedem Besuch sei die „Kathedrale des Fußballs“ noch gewaltiger ausgebaut worden, lobte Roux den strukturellen Fortschritt der Westfalen. Aber Auxerre verströmt zu diesem Thema ebenfalls besondere Reize, die Schule des ehemaligen Fahrlehrers Guy Roux gilt als bestes Klassenzimmer für spätere Champions.“

Felix Meininghaus (Tsp 27.9.) beschreibt die Rückkehr eines „Ausnahmestürmers“. „Die an Hysterie grenzende Euphorie hat durchaus ihre Berechtigung. Wer sonst könnte dem BVB den Weg aus der spielerischen Armut weisen, wenn nicht der Star aus Brasilien? Die Partie gegen AJ Auxerre erbrachte wieder einmal den Nachweis, dass die Dortmunder derzeit meilenweit von einer Form entfernt sind, die es ihnen erlauben könnte, in der Champions League höhere Ambitionen anzustreben. Anstatt sich von der Führung durch Kollers frühes Tor inspirieren zu lassen und munter weiter zu kombinieren, verfielen die Dortmunder erneut in dumpfes, unansehnliches Ballgeschiebe“

Rainer Seele (FAZ 27.9.). „Tatsächlich hatten die Dortmunder, Tabellensechste der Liga, nach dem forschen Start und der Führung durch Koller nach sechs Minuten keinen nennenswerten Kombinationsfluss entwickeln können. Ihr Auftritt gegen AJ Auxerre geriet zu einem hektischen Treiben.“

Spielbericht SZ FR

Weitere Spiele und Meldungen

Mit dem Warten auf Ronaldo beschäftigt sich Walter Haubrich (FAZ 27.9.). „Vielleicht, spotten jetzt schon einige „madridistas“, treue Real-Fans, werde der Brasilianer in dieser Saison überhaupt nicht spielen – doch bei Heimspielen immer wieder angekündigt, um so das Bernabeu-Stadion und damit die Kassen von Real Madrid zu füllen (…) Das völlig einseitige Spiel gegen Genk langweilte die Zuschauer in der ersten Halbzeit, als Real Madrid so viele Torchancen wie selten vergab. Genk schien sich von vornherein mit der Niederlage abzufinden und ließ die Madrider ihr langsames Kurzpassspiel, manchmal über mehr als 20 Stationen hinweg, entwickeln. Am Ende fragten sich auch viele Anhänger Reals: „Brauchen wir eigentlich Ronaldo?“ Gegen Mannschaften wie Genk oder Osasuna sicher nicht. Doch in der nächsten Runde der Champions League, wenn möglicherweise AC Mailand, Bayern München, Arsenal oder Manchester im Bernabeu-Stadion aufkreuzen, täte ein torhungriger Ronaldo dem neunfachen Europapokalsieger doch gut.“

Spielbericht (Madrid-Genk) NZZ

Mit der Bedeutung des 3:0-Erfolgs des israelischen Meisters Maccabi Haifa über Olympiakos Piräus befasst sich Erik Eggers (Tsp 26.9.). „Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, weil Maccabi Haifa – wie alle anderen israelischen Mannschaften auch – laut Uefa-Beschluss seine Heimspiele nicht in Israel austragen darf. Zu unsicher erscheint dem europäischen Fußballverband dort die politische Lage. Selbstverständlich ist das ein enormer Nachteil, aber ebenfalls einer, der historisch fast zwangsläufig wirkt. Seit Gründung des Staates im Jahre 1948 wurde der Sportverkehr des Landes stark von den politischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten beeinträchtigt, es kam seitens vieler asiatischer Nationen zu Boykotten. Das führte zeitweise sogar dazu, dass die israelische Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in der Ozeaniengruppe, gegen Australien und Neuseeland anzutreten hatte. Auch weil sich der Deutsche Fußball-Bund bei der Uefa dafür verwandte, durften Anfang der 90er Jahre zunächst israelische Junioren-Nationalmannschaften bei Europameisterschaften mitspielen, und nach diesen ersten erfolgreichen Tests integrierte die Uefa auch israelische Vereine in ihre Wettbewerbe. Mit dem ersten Sieg einer israelischen Mannschaft in der Champions League ist der israelische Fußball nun endgültig in Europa angekommen.“

Spanische Pressestimmen zum Sieltag FR

Renaissance Italiens Klubfußball FR

„Herausforderung auch im Anfield Stadium angenommen“ NZZ (26.9.) über das Spiel FC Liverpool – FC Basel (1:1)

Spielbericht (Liverpool-Basel) NZZ

Die NZZ (25.9.) liefert ein Porträt des Franzosen Gerard Houllier, Trainer des FC Liverpool. „Mit seiner Art passt Houllier, nur für den Sport zu leben, exakt in die fußballverrückte Hafenstadt. Was jetzt noch fehlt, um in Liverpool Kultstatus wie Kenny Dalglish zu erlangen, ist der große Triumph, der Gewinn des ersten Meistertitels seit 1990.“

Spielbericht (Sp Moskau – Valencia) NZZ

Rassismusvorwurf an Eindhovener Zuschauer NZZ

„Rekordeinnahme für TV-Rechte an Champions League“ NZZ

Neues von derFifa-Spitze

Roland Zorn (FAZ 25.9.) berichtet. „Blatters Regierung debattierte in selten erlebter Harmonie die Fragen, denen sich die Fifa während der zweiten und letzten Amtsperiode des 66 Jahre alten Wallisers stellen muss. Dabei hat der Fifa-Präsident gleich „fünf Baustellen“ in seinem „Haus des Fußballs“ entdeckt, auf denen in Zukunft hart gearbeitet werden soll. Auf einer dieser „Baustellen“ ist Gerhard Mayer-Vorfelder, der im Mai in die Exekutive der Fifa zurückgekehrte Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), als Baustellenleiter gefragt. Der Stuttgarter soll sich um die Themen Überschuldung der Vereine, zu hohe Gehälter für die Spieler, zuviel Fußball und Probleme mit dem Fernsehen kümmern. Die anderen vier „Baustellen“ sollen zügig in Sachen Finanzen (Kirch-Insolvenz), Wettbewerbe (Qualität des Spiels, Einhaltung des internationalen Kalenders, Schiedsrichterwesen), Fair play und Sicherheit sowie Nichteinhaltung der Transferbestimmungen, Passfälschungen und Fragen der Altersbeschränkung beackert werden. Unternehmungslustig und tatkräftig wie lange nicht präsentierte Blatter, gestärkt durch das zustimmende Votum seiner Exekutive, seinen neuen Aufgabenkatalog. Darunter auch eine strukturelle Revision, die für klare Verhältnisse im Innenleben der Fifa sorgen soll.“

Thomas Kistner (SZ 25.9.). „Wer genau hinschaute beim zweitägigen Treff von Blatters Fifa, sah allerlei Gesichter, denen Staatsanwälte auf den Fersen sind. Angefangen vom Fifa-Boss selbst, gegen den in der Schweiz weiter Ermittlungen wegen des Verdachts der Veruntreuung laufen, wie der Zürcher Staatsanwalt Hubmann der SZ bestätigte, über die Unverwüstlichen bis zum ewigen deutschen Topfunktionär Mayer-Vorfelder. Auch dem DFB-Chef sitzt ja seit Monaten die Stuttgarter Staatsanwaltschaft im Nacken. Vermisst im neuen Zirkel werden dafür Leute, die Blatter vor der WM mit Korruptionsvorwürfen das Leben schwer gemacht Hatten.“

Buntes

Felix Reidhaar (NZZ25.9.). „Die Erfahrungen von Heysel, vor allem aber vom Tribünenunglück in Sheffield (Hillsborough), hatten Ende der achtziger Jahre zu einer Neubeurteilung der Stadionstrukturen und zur Umwandlung in reine Sitzplatzarenen geführt. Der größere Komfort ging allerdings zulasten der Atmosphäre: Fußballspiele im Stadion an der (neuen) Anfield Road sind atmosphärisch nicht mehr zu vergleichen mit den Ereignissen davor. Die Stehtribüne „Kop“, von der akustische Wellen aus mehr als 20.000 Kehlen dem fremden Besucher einen Schauer über den Rücken jagten, ist nur noch Erinnerung. Hier soll angeblich in den sechziger Jahren die Gesangskultur der Beatles auf Fußballplätzen den Anfang genommen haben, was dieser Arena besonderen Beiklang verleiht. Ob Anfield Road aber noch lange Bestand haben wird, bezweifeln echte Liverpooler Anhänger. Für sie ist das in der Meisterschaft zu 96 Prozent ausgelastete Stadion längst zu klein – und mitten in einem Wohnquartier auch nicht ausbaufähig. Sie erzählen mit feuchten Augen von einem neuen Projekt im Stanley Park, wo der Fußball in der Stadt des im 19. Jahrhundert wichtigsten britischen Hafens für Handel und Emigranten (nach Amerika) seine Ursprünge hat.“

eine Düsseldorfer Bank finanziert den spektakulären Neubau des Londoner Wembleystadions SZ

Situation bei 1860 München SZ

Situation in Unterhaching SZ (I) SZ (II)

Interview mit Stefan Wessels, Ersatztorhüter des FC Bayern SZ

Interview mit Bernd Heynemann – ehemaliger Fifa-Schiedsrichter und nunmehr CDU-Budestagsabgeordneter FR

Michael Reinsch (FAZ 27.9.) kommentiert. „Neuanfang, Tapetenwechsel, Motivationsschub – was Jan Ullrich zur Zeit bewegt, klingt für einen seit Monaten inaktiven Sportler vielversprechend. Raus aus dem alten Trott und her mit neuen Herausforderungen. Dabei sind die Herausforderungen doch immer noch die alten: endlich einmal wieder bei der Tour de France vorneweg fahren, endlich wieder einmal im Glanz des Gelben Trikots über die sommerlichen Landstraßen Frankreichs und in die Herzen des Publikums rollen.“

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