Bundesliga
Deislers Spießrautenlauf verhindert
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| Donnerstag, 25. März 2004Der Tagesspiegel (4.4.) ist von der Wirkung des Interviews überzeugt, das er einen Tag zuvor veröffentlichte. „Manager Dieter Hoeneß widersprach am Donnerstag vehement. Er sei mit Deisler und dessen Berater Jörg Neubauer „zu der gemeinsamen Überzeugung gekommen, dass es für Verein und Spieler das Beste ist, die Entscheidung über den Wechsel erst nach der Winterpause bekannt zu geben“. Sonst hätte Deisler bei jedem Fehlpass und bei jeder misslungenen Aktion bei den Fans ein Spießrutenlaufen erlebt. Davor habe man ihn schützen wollen. Außerdem habe er, Hoeneß, noch „die minimale Hoffnung gehabt, dass wir ihn vielleicht noch bewegen können, bei Hertha BSC zu bleiben“. Doch mit dem Bekanntwerden der 20-Millionen-Mark-Überweisung durch den FC Bayern auf das Konto Deislers sei die Hoffnung zerschlagen worden. „Hätte ich von diesem Scheck vorher gewusst, hätte ich entschieden dafür plädiert, den Wechsel sofort bekannt zu geben und ihn auch sofort zu vollziehen“, sagte Hoeneß. Da Deisler zu jenem Zeitpunkt verletzt war, sei ein sofortiger Transfer nach München jedoch nicht in Frage gekommen.“
Wie, Deisler schwanger?
Die 11 Freunde meinen dazu. „Sebastian Deisler kannten wir bislang als zurückhaltenden jungen Mann mit Hang zur Stoik. Und es hätte uns nicht überrascht, würde Deisler noch jeden Morgen von Mutti in die Strumpfhose geschüttelt und mit ordentlich geschmierten Butterstullen für die große Pause versorgt. Nun aber das: Mich führt keiner an der Leine, verriet er dem Tagesspiegel in einem Interview, das er zur Abrechnung mit alten Spielgefährten in Berlin nutzte. Schon die ersten Sätze weckten Erwartungen: Es gibt da etwas in mir, das ich herumschleppe, was in mir ist. Und das ich endlich loswerden möchte, weil es nicht meins ist. Seit eineinhalb Jahren habe ich versucht die Sache in mir zu tragen. Jetzt muss sie raus, weil der Druck zu groß ist. Wie, Deisler schwanger? Und so lange schon? fragt sich der konsternierte Leser. Nein, es ist mehr, sagt Basti und dann bricht es aus ihm heraus. Wie er Hertha BSC damals mitteilte, dass er nach München gehen werde. Wie die Vereinsführung ihm ein Schweigegelübde zu dem Thema abnötigte. Und wie die Fragen der Öffentlichkeit immer bohrender wurden. Jeden Tag, wirklich jeden Tag, standen die Journalisten vor der Kabine und stellten ihre Fragen. Verstehen Sie, jeden Tag Kameras, Mikrofone, Notizblöcke – jeden Tag! Ein Martyrium zweifelsohne, aber Deisler wäre nicht Deisler, würde er nicht auch diese Bürde zu tragen wissen: Je größer die Herausforderung, desto größer ist der persönliche Sieg. Das klingt ziemlich erwachsen doch wir bleiben skeptisch. Erinnern wir uns doch noch gut an den festen Vorsatz Deislers, nicht mehr Basti genannt werden zu wollen. Um ein paar Tage später einen Werbespot zu präsentieren, in dem Deisler ebenfalls vorkam. Als was? Als Basti Fantasti natürlich.”
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