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Die (neue) Stimmung auf Schalke
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| Donnerstag, 25. März 2004Christoph Biermann (SZ 4.4.) beschreibt die (neue) Stimmung auf Schalke. „Rudi Assauer kann man dieser Tage nach der Situation seines Klubs nicht befragen. „Aufgrund meines Hirnschadens habe ich nichts mitbekommen“, sagte der Manager von Schalke 04, der am vergangenen Samstag zu Hause die Treppe hinuntergestürzt war. Ein verbeultes Hirn hat Assauer dabei zwar nicht davongetragen, aber sein Kopf brummt immer noch, und er sieht aus wie nach einer Wirtshausschlägerei der wüsteren Sorte. Als „Rudi Ass-aua“ schreibt der Manager in Bild selbstironisch „Mein Veilchen-Tagebuch“, doch richtig spaßig scheint ihm derzeit nicht zumute zu sein. Für laut verkündete gute Nachrichten wirkt er jedenfalls nicht empfänglich. „Ob mit Spaß oder ohne Spaß, spielt keine Rolle“, sagte Assauer gestern etwas brummig, „am Ende zählt sowieso nur das Ergebnis.“ Das hätte man als Widerspruch zu den Ausführungen seines neuen Teamchefs Marc Wilmots verstehen können, der zuvor in einer Häufigkeit den Begriff „positiv“ benutzt hatte, als wäre eine Extraprämie dafür ausgelobt worden. Aber vielleicht wollte Assauer nur den Eindruck etwas ausbalancieren, den der Belgier hinterlassen hatte. Denn ohne Zweifel hat Wilmots in seinen ersten Tagen als Coach vor allem auf einen Stimmungswechsel im Team gesetzt. Zu dem Zweck schwang er sich gern zum Überbringer einfachster Botschaften auf. „Fußball ist mitunter gar nicht so schwierig“, sagte er und berichtete von lockerer Atmosphäre und guten Trainingsleistungen. Wie er das bewerkstelligt hatte, wollte Wilmots nicht näher erklären. „Ich will eine positive Einstellung sehen, negative Leute will ich nicht haben“, postulierte er nur. Das klingt, als ob er sich die Welt so zurechtdrehen würde, wie er sie gerne hätte.“
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