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Hertha BSC, der „modespringende Patchwork-Klub und Flickenteppich“
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| Donnerstag, 25. März 2004Hertha BSC Berlin – Schalke 04 1:3
Hertha riecht nicht, Hertha schmeckt nicht, Hertha hat kein fröhliches Gesicht
Klaus Hoeltzenbein (SZ 2.12.) erklärt die Mängel des „Flickenteppich Hertha“: „Es schien lange so, als sei Hertha von den Sünden der Vergangenheit geläutert, im Zuge des Regierungsumzugs und der Hauptstadteuphorie langte es 1999/2000 sogar für einen Besuch in der Champions League. Auch gegen den Trainerwechsel von Jürgen Röber zu Huub Stevens ließen sich anfangs kaum Argumente finden, außer jenem, dass der bornierte Kern der Hertha-Fans Stevens innig ablehnte, nachdem ihm beim Erzfeind, auf Schalke, ordentliche Arbeit attestiert worden war. So aber stand der Neue sofort unter extremem Erfolgsdruck und mit ihm Dieter Hoeneß, der ihn geholt hatte. Der rastlose Manager sah sich verfolgt vom Vorwurf, er sei der Verein, und der Verein sei Hoeneß BSC. In dieser Zwangslage verlor das Duo die Konzentration auf das Wichtigste: die Mannschaft. So viele Konstruktionsfehler wie Hertha hat keine andere Elf der Liga, und der größte wurde auch unter Stevens nicht behoben. Im Gegenteil, die Abhängigkeit von einem Einzelnen, vom Brasilianer Marcelinho, ist größer denn je (…) Einige Profis sind geblieben aus der Röber-Ära, einige aus der Weltklub-Brasilien-Phase, andere kamen im Sommer hinzu, als Hoeneß plötzlich der Idee verfiel, nach „Typen“ zu suchen. „Ich vermisse Kerle!“ rief verzweifelt der Niederländer Stevens, der dieses hektisch geknüpfte Patchwork-Ding nicht zu pflegen vermag. Hertha sprang mit den Moden, doch so wie die Hauptstadt noch keine Definition von sich selber gefunden hat, so fehlt sie dem Verein. Hertha riecht nicht, Hertha schmeckt nicht, Hertha hat kein fröhliches Gesicht.“
Immer weiter in die Sackgasse
Frank Hellmann (FR 2.12.) ergänzt: „Die Mannschaft ist keine Mannschaft mehr, woran die Neuen Kovac und Bobic – eher Egoisten als Teamplayer – nicht unschuldig sind. Alle Mitläufer der Kategorie Rehmer und Hartmann, wunderlicherweise noch regelmäßig in DFB-Kreisen verkehrend, sind enttarnt, die Abhängigkeit vom einzigen kreativen Kopf Marcelinho überdies augenfällig. Dazu liegt ein offener Bruch mit Huub Stevens vor: Jegliches Vertrauen von Spielern und Anhängern zum Trainer ist verlustig gegangen. Dieses Szenario des Schreckens wird von einem Mann gemanagt, der sich seiner Personalentscheidung Stevens verschrieben hat: Dieter Hoeneß. Der Manager weiß längst, dass nur er die schwierigste Phase seit dem Bundesliga-Aufstieg 1997 übersteht. Hoeneß hat ein Konstrukt geschaffen, das ihm größt- und Kritikern kleinstmöglichen Einfluss verschafft. Regulative Faktoren für den Machtmenschen der Hertha-AG sind rar. Weder im Beteiligungsausschuss noch im Mannschaftsrat gab es jedoch in Wahrheit jene rückhaltlose Unterstützung für Stevens, die Hoeneß nach außen trug. Und zu lange hat der eher an den Verkauf 88 neuer Vip-Logen gedacht, als Konzepte gegen die Krise zu kreieren. Die wurde viel zu lange ausgeblendet. Jetzt, da die Krise nicht mehr zu leugnen ist, schieben sich Trainer und Manager auf der einen und die Mannschaft auf der anderen Seite gegenseitig die Schuld zu. So beschreitet Hertha BSC einen gefährlichen Weg – immer weiter in die Sackgasse.“
Frank Ketterer (taz 2.12.) wundert sich über die Hertha-Fans: „Das Zwischenergebnis von der fernen Ostsee kündigte sich Anfang der zweiten Halbzeit und mit einem sanften Bling an. Zunächst wurden die Vereinswappen von Hansa Rostock und Borussia Dortmund auf der großen Videowand gezeigt, schließlich eine 1 für Rostock sowie die Null für Dortmund eingeblendet; dann brandete kurzer Jubel auf in der kalten Dauerbaustelle des Berliner Olympiastadions. Der Reflex ist fest verwurzelt beim Berliner Publikum, und so schnell wird sich das wohl auch nicht austreiben lassen: Rostock auf Siegkurs, Dortmund auf der Verliererstraße – so ists gut für die Hertha. Schließlich ist Hansa klein, steht in der Tabelle traditionell unten und hat schon dadurch mit Hertha wenig bis gar nichts zu tun, während die Borussia doch ziemlich genau das Gegenteil darstellt: groß, oben – und somit ein echter Konkurrent für die eigene Elf im Streben nach Ruhm und Ehre, möglichst auf internationalem Parkett. Ergo: Rostock darf getrost gewinnen, Dortmund muss verlieren. Die Dinge haben sich geändert im Herbst 2003, längst wäre es besser für die Berliner Hertha, Hansa würde nicht als Sieger vom Platz gehen; was Dortmund macht, kann ihr längst egal sein. Mit oben haben die Berliner nichts mehr zu tun, nur noch mit unten. Ganz unten.“
Ob die Ketten zwischen Hoeneß und Stevens größere Belastungen aushalten?
Christian Ewers (FAZ 2.12.) bemerkt zur Zukunft Stevens’: “Jupp Heynckes saß einsam auf dem Podium, er streichelte die vor ihm stehenden Getränkeflaschen, grinste den Kameras entgegen und blickte immer wieder zur Tür. Doch die bewegte sich nicht, so hoffnungsfroh Heynckes auch gucken mochte. Gähnend lange Minuten mußte der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auf seinen Berliner Kollegen Huub Stevens warten. Mit einem einfachen Trick wäre das zu verhindern gewesen. Die Presseabteilung von Hertha BSC Berlin hätte einfach ein altes Video von Stevens einspielen können – ein rechteckiger Fernseher aus Massivholz wäre das perfekte Stevens-Double gewesen. Denn was der kantige Niederländer am Sonntag erzählte, hatte er schon zigmal in dieser Saison gepredigt: Ich werde kämpfen. Ich will ein Vorbild für die Mannschaft sein. Ein Huub Stevens gibt nicht auf, das ist nicht sein Charakter.Die Kampfrhetorik des Trainers ist im Moment die einzige verläßliche Konstante bei den Auftritten des Berliner Bundesligisten. Ansonsten blüht das Chaos (…) Die kurzfristig wohltuende Wirkung seines Ultimatums für Trainer Huub Stevens Mitte Oktober ist längst verpufft. Hertha gewann zweimal gegen Hansa Rostock, danach sank das spielerische Niveau wieder deutlich. Noch in der vergangenen Woche, anläßlich der Hertha-Mitgliederversammlung, hatte Hoeneß dem Trainer öffentlich sein Vertrauen ausgesprochen. Die wiederholten Treuschwüre mögen Stevens zwar in der täglichen Arbeit unterstützen – Manager Hoeneß jedoch engt seinen Handlungsspielraum stark ein. Seine Reputation würde mit der Entlassung von Stevens auf jeden Fall Schaden nehmen, so eng hat sich Hoeneß an Stevens gekettet. Ob diese Ketten noch größere Belastungen aushalten?“
Javier Cáceres (SZ 2.12.) fügt hinzu: „Bemerkenswert ist, wie erschöpfend und erschöpft alles wirkt, was sich auf dem Planeten Hertha abspielt. Sogar die „Stevens raus!“-Rufe klangen irgendwie ermattet. Als Asamoah den dritten Schalker Treffer erzielte, waren viele Zuschauer nicht gegangen – sondern geflohen. Richtig neu war nur, dass sich, für jeden erkennbar, Risse auftun im Verhältnis zwischen Stevens und seinen Spielern. Als Fredi Bobic beim Stand von 1:2 ausgewechselt wurde, wollte Herthas Mittelstürmer seinem Coach eine Spur zu demonstrativ, eine Spur zu aufreizend, eine Spur zu zornig die Hand reichen. Stevens zögerte, die Geste zu erwidern – und tat es doch, mit versteinerter Miene. „Ich fand, dass seine Leistung nicht so war, dass ich ihn hätte abklatschen müssen“, sagte er hinterher in der Pressekonferenz. Manager Hoeneß hoffte, dass Bobic die Situation aufklären würde. Sonderlich ausgiebig waren dessen Auskünfte nicht. Womöglich dünkt ihm, dass Stevens’ Tage als Hertha-Trainer gezählt sind – so sehr dieser darauf beharrt, kämpfen zu wollen („hinschmeißen, das ist nicht der Charakter von Huub Stevens“), und so sehr Manager Hoeneß Stevens weiter protegieren will. Schon jetzt aber ist Stevens mehr oder weniger das, was man in der Politik eine lame duck nennt: ein Amtsträger auf Abruf und mit entsprechend eingeschränkter Handlungsfähigkeit. Bis zum 31. März muss Hertha über die Option entscheiden, Stevens über den Sommer 2004 hinaus weiterzubeschäftigen. Die Rahmenbedingungen dafür sind derzeit nicht gegeben. Der Anhang meutert schon länger, und die Kritik des Boulevards am Coach hat sich mittlerweile in offenes, teilweise perfides Mobbing verwandelt: Sogar die Familie, dem Trainer allein schon wegen der Tragik des frühen Vaterverlustes heilig, wurde gegen Stevens in Stellung gebracht (Bruder Nick: „Schalke ist unser Lieblingsverein“).“
Der tägliche Huub
Michael Jahn (BLZ 2.12.) teilt dazu mit: „Die E-Mail erreichte die Berliner Sportredaktionen am Montag um 12:09 Uhr. Der Verein Hertha BSC teilte in zwei dürren Zeilen über Pressesprecher Hans-Georg Felder Folgendes mit: Die Pressekonferenz am heutigen Montag, 1. Dezember 2003, 13 Uhr, mit Huub Stevens, Cheftrainer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC, entfällt. Eine Begründung, warum der Trainer nach der heftigen 1:3-Niederlage gegen Schalke 04 sein tägliches kurzes Gespräch mit den Medien abgesagt hatte? Die lieferte Hertha praktischerweise nicht mit. Viel später war zu erfahren – wenn auch nur inoffiziell – dass Stevens keinen Bock gehabt habe. Der Niederländer, dies sei zu seiner Verteidigung gesagt, ist nicht vertraglich verpflichtet, jeden Tag mit der Presse zu reden. Die Einrichtung des regelmäßigen Pressetreffs, in Berlin salopp der tägliche Huub genannt, war vor Monaten auf Wunsch des Trainers ins Leben gerufen worden. Wahrscheinlich lag der wahre Grund für die Absage am Montag in der zweiten Etage der Geschäftsstelle des Klubs. Denn just um die Zeit, in der der 50-Jährige der Öffentlichkeit Auskünfte über Wege aus der Krise geben sollte, musste er solche Fragen bei Manager Dieter Hoeneß beantworten. In Hoeneß Dienstzimmer besprachen beide eine Stunde lang die immer mehr eskalierende Situation. Als der Trainer die Unterredung verließ und um ein kurzes Statement gebeten wurde, hatte er aber nur ein Wort für die wartenden Presseleute übrig: Mahlzeit!“
Hansa Rostock – Borussia Dortmund 2:1
Aufgeblähtes Kader zumeist mittelmässiger Spieler
Marko Schumacher (NZZ 2.12.) berichtet Zweifel an Matthias Sammer: „Unter den Fans und Beobachtern der Borussia entzündet sich in Sammers viertem Jahr zum ersten Mal massive Kritik am Cheftrainer. Es sind zum einen taktische Fehler, die dem 36-Jährigen vorgeworfen werden. So schüttelten viele den Kopf, weil Sammer in Sochaux dem jungen Gambino den Vorzug gegenüber dem erfahrenen Ricken gegeben hatte. Schon nach wenigen Minuten wurde Gambino nach einer Notbremse des Feldes verwiesen. Gleiches war zwei Wochen vorher bei der 1:4-Niederlage in München dem völlig unbekannten Neuling Brzenska passiert, den Sammer als Bewacher des besten deutschen Spielers, Ballack, aufs Feld geschickt hatte. Personelle Konzeptionslosigkeit ist der zweite Kritikpunkt, der Sammer vorgeworfen wird. Die zu Saisonbeginn überstürzt verpflichteten Bergdölmo und Jensen jedenfalls halfen dem Verein bisher nicht wirklich weiter und verschuldeten – wie auch der Rest einer zumeist konfusen Borussen-Abwehr – manchen Gegentreffer. In Europa wie in der Bundesliga ist die Borussia überholt worden – und das in jeder Hinsicht. Finanziell muss der Branchenriese mit einem Umsatz von 160 Millionen Euro nun verkraften, dass ihm aufgrund des frühen Ausscheidens im Europa-Cup Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe fehlen. Im vergangenen Jahr hatte die Borussia in der Champions League mehr als 30 Millionen Euro verdient. Und auch sportlich haben die Westfalen schon seit geraumer Zeit die Entwicklung verpasst. Sie haben sich ein aufgeblähtes Kader zumeist mittelmässiger Spieler aus Brasilien, Argentinien, Norwegen oder Dänemark zusammengekauft, das sich im Zusammenspiel nicht selten als blutleere Zweckgemeinschaft ohne Struktur und Hierarchie präsentiert. Dass ausgerechnet Stuttgart an der Tabellenspitze steht, dürfte den Verantwortlichen die Misswirtschaft besonders deutlich vor Augen führen. Die Schwaben bezahlen ihrem hoch motivierten Personal nur ein Drittel dessen, was die Borussia jeden Monat ausschüttet.“
Es scheint, als sei dem Vordenker die Philosophie abhanden gekommen
Ronny Blaschke (BLZ 2.12) fügt hinzu: „Der Verlierer Sammer unterscheidet sich vom Gewinner Sammer vor allem in der Rhetorik. Nach Niederlagen müssen Journalisten besonders feinfühlig nachhaken. Verbotene Fragen, die Begriffe wie Mittelmaß oder gar Krise in sich bergen, stehen auf Sammers Frust-Index und werden für gewöhnlich mit einer zynischen Gegenfrage gekontert. Als Matthias Sammer am Sonntag mit grimmigem Blick über den Rasen des Ostseestadions schlich, war die allgemeine Verunsicherung wieder zu spüren. Nervös wippte so mancher Reporter auf und ab, einer sagte: Hoffentlich ist er gut drauf, ein anderer: Er hat bestimmt schlechte Laune. Matthias Sammer blieb auffallend ruhig. Wer wollte, konnte das freundliche Auftreten auch als weitsichtiges Krisenmanagement werten; so, als wolle sich Sammer mit dem Boulevard frühzeitig gut stellen – im Angesicht der heraufziehenden Krise. Denn die Immunität, die der Auserwählte seit dreieinhalb Jahren im Verein genießt, scheint allmählich zu schwinden. Sammer ist nicht mehr unantastbar. Die Kritik an ihm wächst, zumal seit Wochen keine Systematik mehr im Spielsystem der Borussia zu erkennen ist. Es scheint, als sei dem Vordenker die Philosophie abhanden gekommen.“
Stell’ dir vor, es ist Champions League im Westfalenstadion und du darfst nicht mitspielen
Dahingegen vernimmt Freddie Röckenhaus (SZ 2.12.) Schweigen: „Die Niederlage von Rostock wurde von Spielern und Fans beinahe schicksalsergeben hingenommen. Denn mit der Verletzungsmisere sind in Dortmund alle Kriterien für Kritik dahin. In Dortmund, so scheint es gibt es für alles ein Alibi, alles wird entschuldigt (…) Den 500 nach Rostock gereisten BVB-Fans kam die zaghafte, planlose Auswärts-Spielweise der Dortmunder indes bekannt vor. Auch vor dem Ausbruch der Knie-Epidemie hatte das Team in vermeintlicher Bestbesetzung auswärts genauso gespielt. Zur allgemeinen Wahrnehmungstrübung wird am Dienstagabend wohl auch im Westfalenstadion beigetragen werden. Galatasaray Istanbul hat sich für sein Champions-League-Heimspiel gegen Juventus Turin ausgerechnet Dortmund ausgesucht, um dem Terrorrisiko in der Heimat auszuweichen. Es wird für die BVB-Fans etwas Surreales haben: Stell’ dir vor, es ist Champions League im vollen Westfalenstadion – und du darfst nicht mitspielen. Als ob die bisher schon verhängte Höchststrafe nicht ausgereicht hätte.“
Weiteres aus der Bundesliga
Richard Leipold (FAZ 2.12.) sieht Holger Fach, Trainer Mönchengladbachs, auf dem richtigen Weg: „Der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer ist zwar erst seit zwei Monaten Bundesligatrainer, sieht dem Treffen mit den allseits bestaunten Schwaben aber so nüchtern entgegen, als hätte er Routine darin, solche Aufgaben zu erledigen. Er verspüre überhaupt keinen Druck, sagt Fach. Seine Mannschaft könne nur gewinnen, nicht aber Punkte gegen den Abstieg verlieren. Warum also Angst haben vor der aktuell besten deutschen Fußballmannschaft? Hohen Ansprüchen müsse an diesem Abend nur der Gegner genügen, sagt er, wir dagegen brauchen nur neunzig Minuten Fußball zu spielen.Nach seinem Dienstantritt als Nachfolger Ewald Lienens hatte Fach erkennen müssen, daß nicht jeder Knoten so leicht zu lösen ist wie ein akkurat gebundener Krawattenknoten. Aller Anfang war schwer, erst im siebten Spiel unter seiner Regie gelang der erste Sieg. Doch Sportdirektor Christian Hochstätter bescheinigte seinem Günstling Fach nach jedem Rückschlag, Leben in die Mannschaft gebracht zu haben, die unter dem Regiment des bisweilen sauertöpfisch wirkenden Lienen offenbar den Spaß an Arbeit, Sport und Spiel verloren hatte. Führungsfiguren wie der Schweizer Nationaltorwart Jörg Stiel und der von Lienen oft übergangene Mittelstürmer Arie van Lent bestätigen Hochstätters Einschätzung.“
Mit Bruchhagen gewinne der Club ein großes Stück Seriosität zurück
Thomas Kilchenstein (FR 29.11.) verbindet Hoffnung mit der Verpflichtung Heribert Bruchhagens durch Eintracht Frankfurt: „Am Donnerstag ist Bruchhagen bei seinem alten Arbeitgeber, der Deutschen Fußball-Liga, herzlich verabschiedet worden. Es gab ein paar Gläschen für alle und ein Präsent, eine Collage, für den scheidenden Geschäftsführer, und Bruchhagen will da im Frankfurter Stadtwald sogar ein paar traurige Gesichter ausgemacht haben, vor allem bei den Ladies. Anderntags, bei seinem neuen Arbeitgeber, der Eintracht Frankfurt Fußball-AG, hat er sich bei der offiziellen Präsentation draußen am Luftbrückendenkmal am Flughafen, neben der alten DC 3 gleich als neuer Mutmacher präsentiert. Uns braucht in Frankfurt nicht Angst und Bange zu werden, der Club liegt keinesfalls am Boden, Bruchhagen sagt ground of the bottom. Oh je, denkt man. Ansonsten aber geht er mit Anglizismen eher spärlich um. Dafür ist man ihm dankbar, mit dem häufigen Gebrauch der englischen Sprache hat man in Frankfurt so seine Erfahrungen gemacht, aber sonst hinterlässt der Oberstudienrat a.D., zweifache Familienvater, wohnhaft im Frankfurter Ebbelweiviertel, einen prima Eindruck. Der neue Vorstandsvorsitzende mit Stern (Aufsichtsratschef Herbert Becker) hat kein Akzeptanzproblem, mühelos streut er in seine (freie) Rede das jüngste Treffen bei Calmunds Hochzeit ein oder erzählt, dass er Thomas Röttgermann, den Geschäftsführer beim Stadion-Vermarkter Sportfive, noch aus der Zeit kenne, da er Stadionsprecher bei Preußen Münster war. So was hat man lange nicht gehört in Frankfurt. Mit Leuten, die bei den Großen am Tisch sitzen, war man bei der Eintracht in jüngster Vergangenheit nicht so gesegnet. Auch die Stadt Frankfurt und Sportfive haben diese Personalentscheidung, wie es heißt, mit großem Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Tenor: Mit Bruchhagen, der Kompetenz im sportlichen wie wirtschaftlichen Bereich bündelt, gewinne der nicht sonderlich gut beleumundete Club ein großes Stück Seriosität zurück.“
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