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Die Story des 26. Bundesliga-Spieltags
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| Donnerstag, 25. März 2004
Die Story des 26. Bundesliga-Spieltags mit dem größten Nachrichtenwert spielte sich nicht auf dem grünen Rasen ab, sondern schwarz auf weiß. Bezüglich der Diskussion um den Geheimvertrag zwischen der Kirch AG und dem FC Bayern hat Bild-Kolumnist Franz Beckenbauer wahrlich angekündigt, dass sein Verein für den Fall einer Sanktionierung seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) in die italienische Serie A wechseln werde. Nebenbei: Gleichzeitig recherchierte der Spiegel pikanterweise aufschlussreiche Vertragsdetails, wonach er und seine Kollegen aus der Münchner Vorstandsetage entgegen allen Dementis nun doch als Lobbyisten für den Medienhändler tätig gewesen waren.
Im Magazin der SZ wurde Beckenbauer einmal als „der berühmteste Deutsche, den man nicht ernst nehmen kann“, beschrieben. Diese Etikettierung hat der DFB-Teamchef der Weltmeisterelf von Italia 1990 (damaliger WM-Song von Udo Jürgens: „Wir sind schon auf dem Brenner!“) mit seinem südwärts gerichteten Ausruf erneut gerechtfertigt. Die überregionalen Tageszeitungen reagieren daher mit deutlicher, zumeist ironischer Kritik. Die FR sah einen „rabiaten Dreijährigen“ am Werk, der „im Sandkasten beim organisierten Förmchen-Schmuggel ertappt“ wurde. In der SZ liest man: „Selten hatte ein Ultimatum so viel Charme wie jenes. Schon pinseln die Fans von Stuttgart bis Dortmund emsig Plakate: Danke, Franz!“ Glaubt Beckenbauer denn ernsthaft, den ungeliebten Bayern würden Fußballfans hierzulande auch nur eine Träne nachweinen? „Reisende soll man ja nicht aufhalten“ (FR). Darüber hinaus: Mutmaßt „Hannibal Beckenbauer“ (FAZ) tatsächlich, mit einem Ritt über die Alpen im Interesse der millionenstarken Münchner Gefolgschaft zu handeln?
Also alles ein Scherz? Die Unkonzentriertheit eines Einsichtsunfähigen? Schließlich „gibt es, im Umfeld des Balles, eine Menge Leute, die sagen, dass der Franz eine direkte Leuchte nicht ist, geistig betrachtet“ (SZ-Magazin), doch: „die wollen dann lieber nicht, dass man das schreibt, jedenfalls nicht mit ihrem Namen dabei.“ Letzten Endes ist es nur die halbe Wahrheit, dass der „Kaiser“ die Liste seiner verbalen Querschläger um einen weiteren ergänzt hat. Ferner darf es in der kritischen Öffentlichkeit nicht ausschließlich darum gehen, lediglich einen neuerlichen Eintrag in die umfangreiche Zitatensammlung der peinlichen Fußballersprüche zu kommentieren. So gedankenlos und unmotiviert sind die Drohungen nämlich keineswegs zu werten, denn gerade ist der mächtigste Funktionär (Mann?) Deutschlands im Begriff, durchaus gewünschte Wirkung und Reaktion erzielen zu wollen. Man muss davon ausgehen, dass er sich derer sowie seiner Handlungen vollauf bewusst ist. In diesem Fall heißt das: Vermeidung von rechtlich wohl erforderlichen Sanktionen, die sogleich mit einem weiteren Imageverlust für seinen Verein einher gingen. Spricht eigentlich irgendein Sportreporter noch – angesichts von nicht nur 15 Punkten, sondern auch 21,5 Millionen Euro Vorsprung des FC Bayern – von Wettbewerbsverzerrung? Der neutrale Beobachter wüsste auch gerne, wie Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld die Vorfälle in seine sportliche Werteskala einordnet. Im SZ-Interview vom Wochenende war davon nichts zu lesen.
Nunmehr ist in der Tat zu befürchten, dass die Gericht haltende DFL den DFB-Vizepräsidenten und WM-2006-Koordinator Beckenbauer dessen Groll nachgibt und ihn in nacheilendem Gehorsam milde zu stimmen versucht. Mit einem derart dominanten und einflussreichen Allianzpartner will man es sich schließlich nicht verscherzen. Zum Vergleich stelle man sich einmal den Lachanfall der Liga und deren Beobachter vor, wenn – sagen wir – der Präsident von Energie Cottbus sich ähnlich verhalten hätte. Folglich handelt es sich bei Beckenbauers Drohgebärde vielleicht um eine Posse, jedoch keinesfalls um eine Bagatelle. Es ist das zu kritisierende Werkzeug eines Alpha-Tiers, Eigeninteressen rücksichtslos auf Kosten anderer zu verfolgen. „Ich sage gar nicht, dass Sie ihn bekämpfen müssen“, schrieb SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel einem Journalisten in Bezug auf die Interpretation der Figur Beckenbauer mal ins Stammbuch. „Sie müssen lediglich bitte denselben Maßstab anlegen, den Sie schon bei jedem mittleren Kommunalpolitiker anlegen würden.“
Außerdem: Bayer Leverkusen – ein „kaum mehr zu reparierender Schadensfall“ (FAZ). „Hätte Bild am Samstag nicht Schicksalsspiel getitelt und wäre die Bude nicht picke-packe voll gewesen- man hätte denken können, die Jungs dort im Fritz-Walter-Stadion träfen sich zum Grillabend mit vorgeschaltetem Kick unter Kumpels“, hat die FR leidenschaftslosen Abstiegskampf gesehen.
Top-Themen des Tages
Wolfgang Hettfleisch (FR 22.3.) kritisiert die Drohungen Beckenbauers sehr scharf. „Es ist dies nur ein weiteres Indiz, wie beim deutschen Branchenführer mit der unbequemen Wahrheit über die Vorzugsbehandlung durch Kirch umgegangen wird. Keine Keule ist zu groß, keine Idee zu abgeschmackt, wenn es gilt, die Kritik am zweifelhaften Geschäftsgebaren der Bayern-Fürsten abzubügeln. Wer sich, wie derzeit die DFL-Experten, um die Aufklärung des nebulösen Deals von 1998 müht, ist per se ein a) Neider b) Querulant oder c) Bayern-Hasser – suchen Sie sich was aus. Die Mindestregeln des Anstands geböten, die Prüfung des Vertrags der Bayern-Marketing-Tochter mit dem damaligen Kirch-Rechtehändler ISPR stillschweigend abzuwarten, um dann zu deren Ergebnis Stellung zu nehmen. Doch so läuft das nicht bei Bayern München. Lieber führen sich dessen Bosse auf wie rabiate Dreijährige, die im Sandkasten beim organisierten Förmchen-Schmuggel ertappt worden sind. Wer uns bestraft, den bestrafen wir, lautet die alttestamentarische Logik, die Beckenbauers Drohung mit dem italienischen Club-Exil zu Grunde liegt. Das ist albern. Schlimmer aber ist, dass Beckenbauer offenbar überzeugt ist, einzig der FC Bayern dürfe sich anmaßen zu beurteilen, ob sich der FC Bayern etwas zu Schulden kommen ließ. Immerhin kann man nicht sagen, dass diese seine Auffassung ohne historisches Vorbild ist. Im Zeitalter des Absolutismus mühten sich ganze Heerscharen höfischer Denker zu rechtfertigen, dass der Monarch zwar das Recht setze, selbst aber über jenem stehe.“
Ralf Wiegand (SZ 22.3.) verpackt seinen Ärger in Augenzwinkern. „Selten hatte ein Ultimatum so viel Charme wie jenes, das Franz Beckenbauer via Bild dem deutschen Fußball anbietet. Sollte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) vom FC Bayern jenes Geld zurückverlangen, das dieser einst so mühevoll und wahrscheinlich bei Nacht, weil’s ja keiner sehen sollte, aus dem Geldspeicher von Leo Kirch abtransportierte, sollte die Bundesliga also einen Anspruch auf dieses ehrlich erworbene kleine Vermögen erheben – dann wollen die Bayern bald in Italien spielen. Versprochen. Schon pinseln die Fans von Stuttgart bis Dortmund emsig Plakate: Danke, Franz! Aber genug des Spotts: Es ist beruhigend, dass die Öffentlichkeit endlich erfährt, wie uneingeschränkt solidarisch der FC Bayern mit der Bundesliga ist und dass er sich deren Justiz voll umfänglich unterwirft, mehr noch: bei fälliger Bestrafung in mönchhafter Selbstkasteiung reumütig die Heimat verlässt und ins Exil zieht. Damit sind zwei gute Taten verbunden: Die Bundesliga wird von einem Tag auf den anderen wieder spannend, und die italienische Liga, noch pleiter als die Bundesliga, darf schon mal die Brecheisen bereit legen, um den Tresor des FC Monaco Bavarese fachmännisch zu öffnen und den Inhalt rasch im Armenhaus des Fußballs zu verteilen bzw. treuhänderisch dem ehrenwerten Herrn Berlusconi zu überlassen.“
Roland Zorn (FAZ 22.3.) hält Beckenbauers Drohung für eine leere. „Vielleicht wollen die Bayern ja gar nicht aussteigen. Ihre Aussichten, einigermaßen heil aus der Extraabsprache mit der KirchMedia herauszukommen, die anno 2000 einen Gruppenvertrag mit der Bundesliga zur Zentralvermarktung abgeschlossen hat, stehen nicht so schlecht. Einerseits haben die jetzt erst bekanntgemachten Verträge der Wirtschaftsdienste GmbH des Deutschen Fußball-Bundes mit Kirch die Situation der Bayern atmosphärisch verbessert. Schon heißt es, daß hier keine Krähe der anderen ein Auge aushacken dürfe. Außerdem sieht die DFL in ihren Statuten nur eine maximale Geldbuße von 500.000 Euro für ligainterne Verstöße vor. Fraglich ist, ob ein einzelner Bundesliga-Verein die Traute hätte, gegen die Bayern auf Rückzahlung der gesamten Summe zu klagen. Zumal da eine Reihe von Vereinen von ihren jeweiligen Vermarktungspartnern vorab Geld für den Tag bekommen haben, an dem die zentrale Fernsehvermarktung von der Europäischen Union für nichtig erklärt werden sollte. Die Bindung dieser Klubs an ihre jeweiligen Marketingagenturen war aber im Gegensatz zum FC Bayern, der stets behauptet hatte, sich selbst zu vermarkten, bekannt. Möglich, daß der Münchner Vertrag mit Kirch wegen seiner für die Gruppe Bundesliga bereits geregelten Substanz sogar nichtig war. Wahrscheinlich aber ist, daß Beckenbauer und seine Bayern am Ende des Streits um einen geheimnisvollen Vertrag glimpflich, möglicherweise sogar vollends ungeschoren davonkommen.“
Marcel Rosenbach Michael Wulzinger (Spiegel 24.3.) haben sich den Vertrag zwischen dem FC Bayern und Kirch genauer angesehen. „Bislang unbekannte Details der 17 Seiten umfassenden Vereinbarung, die dem Spiegel vorliegt und die erstmals in voller Länge ausgewertet werden kann, lassen keinen Zweifel: Die Bayern-Bosse haben sich zu geheimen Handlangern von Leo Kirch gemacht und die Öffentlichkeit darüber mit ihren bisherigen Stellungnahmen schlicht getäuscht. In der Vereinbarung hat sich der Großpleitier eindeutig die Dienste des Nobelclubs für seine Firmeninteressen erkauft. Denn das Geld, so heißt es auf Seite fünf, sollte nur unter nachfolgend genannten Voraussetzungen fließen: Der Bayern-Vorstand unterschrieb, er werde sich auch weiterhin dafür einsetzen und dabei mithelfen, dass die zentrale Vermarktung sämtlicher TV-Rechte aufrechterhalten bleibt. Darum, das gelobten die Münchner, würden sie sich weiterhin bestmöglich bemühen und insoweit auch auf die anderen Bundesligavereine einwirken. Im Klartext: Die Bayern mussten in der Liga für Kirch die Lobbyisten geben. Zudem machte der Medienunternehmer in dem Geheimpakt vom 3. Dezember 1999 zur Bedingung, dass die TV-Verwertungsrechte der Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2000/2001 bis mindestens 2002/2003 im Wege der zentralen Vermarktung insgesamt exklusiv an Unternehmen vergeben werden, an welchen ein Unternehmen der Kirch-Gruppe zumindest in Höhe von 50 Prozent beteiligt ist. Eine Klausel, die für den deutschen Profifußball enorme Sprengkraft birgt. Denn um die Vergabe der Rechte an Kirch zu befördern, setzten die mächtigen Bayern ihr gesamtes diplomatisches Geschick ein. Tatsächlich entschied der Liga-Ausschuss am 28. April 2000, der Kirch-Gruppe für drei Milliarden Mark die TV-Rechte der Bundesliga bis Ende Juni 2004 zu übertragen – trotz eines weitaus lukrativeren Angebots der Schweizer Agentur Aim International. Diskret hatte der FC Bayern, seine Kirch-Millionen vor Augen, knapp fünf Monate lang auf die ahnungslose Liga eingewirkt. Rummenigge, damals Vizepräsident, bereiste als TV-Visionär das Land und eilte von einer Managertagung zur nächsten. Auch Hoeneß tat am Tag der Abstimmung vor dem Liga-Ausschuss, was er konnte – als Gastredner hielt er noch einmal ein Plädoyer für Kirch. Es hat sich gelohnt (…) Wie explosiv der Millionendeal war, wussten beide Seiten von Anfang an. Kirch und der FC Bayern verständigten sich auf eine Geheimhaltungsverpflichtung, die mehr als eine halbe Seite füllte. Demnach war der Vertrag auch intern nur Mitarbeitern der obersten Entscheidungsträgerebene zugänglich zu machen. Über Abschluss und Inhalt galt striktes Stillschweigen- sogar über die Laufzeit dieser Vereinbarung hinaus.“
Joachim Mölter (FAZ 24.3.) meint dazu. „Auf dem Spielfeld sind die Münchner eine Macht, und die wollen sie nun auch in der Affäre um ihren Geheimvertrag mit der Medien-Gruppe von Leo Kirch ausspielen. Die Entscheidung der Deutschen Fußball Liga über Sanktionen gegen den Rekordmeister wird in dieser Woche erwartet, Bayerns Aufsichtsratschef Franz Beckenbauer sowie Vorstandsboß Rummenigge haben schon kundgetan, welche Strafe der Klub zu akzeptieren bereit ist, nämlich keine. Ich sehe kein Statut, gegen das wir verstoßen haben, sagte Rummenigge am Samstag. Beckenbauer warnte vorsichtshalber, daß die Bundesliga mal schauen soll, wie sie ohne uns weitermachen will. Dann melden wir uns in Italien an und spielen gegen Juventus, Milan und Rom. Der FC Bayern München als FC Bavarese Monaco in der Serie A? Forza Franze! Denn in seiner neuesten Ausgabe enthüllt das Nachrichtenmagazin Der Spiegel Details des Vertrages mit der Kirch-Gruppe, die weit über das hinausgehen, was Rummenigge unlängst eingeräumt hatte, nämlich daß es bei dem Ende 1999 abgeschlossenen und mit letztlich 21 Millionen Euro honorierten Deal bloß um Rechte für Pay-per-View-Übertragungen gegangen sei. Der Spiegel zitiert Passagen, die den Schluß nahelegen, daß der FC Bayern in Sachen zentraler Fernsehvermarktung der Bundesliga als bezahlter Lobbyist zugunsten der Kirch-Gruppe aufgetreten ist. So heiße es in dem Kontrakt, der Klub solle sich auch weiterhin dafür einsetzen und dabei mithelfen, daß die zentrale Vermarktung sämtlicher TV-Rechte aufrechterhalten bleibt (…), und insoweit auch auf die anderen Bundesligavereine einwirken. Zudem soll sich der Kirch-Konzern ausbedungen haben, daß die Fernsehrechte nur an Unternehmen vergeben werden, an denen er die Mehrheit besitzt. Wie auch immer das Urteil der DFL-Juristen ausfallen wird: Die Flecken auf dem einst reinen Image der ach so gemeinnützigen Münchner kriegt selbst der Weiße Riese mit der stärksten Waschmaschine nicht mehr raus. Aber der Monaco-Franze wird sich und seinen Klub ganz sicher auch aus dieser Lage herausreden.“
Ralf Wiegand (SZ 24.3.) skizziert das Anforderungsprofil eines Fußballtrainers in Notlage. „Kühl angeeignetes Wissen reicht nicht mehr, es braucht nun Intuition und Erfahrung, Weitsicht und den Rückgriff auf vergangene Krisen. Dazu sollte man schon mal welche erlebt und überstanden haben. Im Fußball ist die Ausbildung von neuem Führungspersonal doppelt schwer, denn die Phasen dauerhaften Wohlstands gibt es hier noch weniger als im wirklichen Leben. Das Element eines Fußballvereins ist die raue See. Da sind Leuchttürme gefragt, Männer, klar und unverfälscht. Es reicht nicht, so groß zu sein wie Frank Neubarth, um aus der Masse herauszuragen, wenn man gleichzeitig ein kleines Räuchermännchen neben sich braucht, damit man nicht umfällt. Bei Schalke ist es längst zur Hauptaufgabe des Managers Rudi Assauer geworden, den Trainer zu verteidigen, was den langen Kerl auf die Größe eines womöglich talentierten Auszubildenden schrumpfen lässt, und dessen Autorität gleich mit. Thomas Hörster muss ebenfalls durch den Sturm gelenkt werden, antstatt selbst die Richtung anzugeben; Peter Pacult wurde deshalb bereits in die österreichische Trainerschule zurück geschickt. Sogar Thomas Schaaf bleibt ein Anfänger, so lange er unbeschreibliche Niedergänge wie den von Werder nicht aufhalten kann. Das ist eine bittere Erfahrung für jene Klubs, die sich mutig der Verjüngung der Trainerszene angenommen haben. Fußballtrainer sind Exoten, gute Fußballtrainer gar wahre Perlen. Die kann man nur finden – machen kann man sie nicht.“
1. FC Kaiserslautern – Bayer Leverkusen 1:0
Zur Situation in Leverkusen heißt es bei Roland Zorn (FAZ 24.3.). „Daß der ewige Zweite aus der vorigen Saison längst nicht mehr der lichte Herausforderer der Bayern und der Dortmunder Borussia ist, daran mußten sich die Sympathisanten der ehemaligen Künstlerkolonne vom Rhein gewöhnen; daß Leverkusen inzwischen ein akuter Notfall ist, treibt nicht nur dem panisch anmutenden Nothelfer Reiner Calmund den Angstschweiß auf die Stirn. Wer den in sonnigen Zeiten jovialen Geschäftsführer dieser Tage sieht und reden hört, hat einen rundum verzweifelten Mann vor sich. Calmund kriegt derzeit selbst die Krise, kann sie aber augenscheinlich nicht meistern. Nach Niederlage bei den Roten Teufeln: rettender Engel gesucht – diese Annonce gab der entsetzte Hauptsponsor der Leverkusener am Wochenende in seiner inzwischen fast kultisch beachteten Anzeigenserie auf. Die Engel aber scheinen den nun schon Vorletzten der Bundesliga nicht zu mögen. So wie sich Bayer 04 auf der Jagd nach einem Titel in den Tagen des beinahe vollkommenen Glücks vergeblich nach himmlischem Beistand sehnte, so ungeschützt taumelt das Team nun dem Abgrund entgegen. Trainer Toppmöller mußte bereits gehen; Bayers Amateurtrainer Hörster darf, obwohl alles andere als überzeugend, bleiben – und zwischendrin wurschtelt aktionistisch Calmund. Der Mann, der den Erfolg von Bayer 04 immer auch persönlich nahm, steht inzwischen einsam wie Hörster mit seiner Mannschaft, seinen Fehleinkäufen, seinen Fehleinschätzungen da. Calmund ist acht Spieltage vor Ultimo schon einer der Absteiger des Jahres. Das bliebe er sogar, wenn sich die Leverkusener Mannschaft das Ärgste, den Gang in die zweite Liga, schließlich doch noch ersparen könnte.“
Günter Rohrbacher-List (taz 24.3.) meint dazu. „Wie sehr die Zeiten sich doch geändert haben für die Leverkusener, war leicht zu erkennen im Verhalten ihres Managers. Bei seinen letzten Besuchen auf Deutschlands höchstem Fußballberg war Rainer Calmund schon vor dem Spiel stets vergnügt und redselig vor die Presse getreten und hatte munter drauflos gedampfplaudert über die glänzende Zukunft des Werksclubs und dessen hehre Ziele. Davon konnte am Samstag keine Rede sein: Ganz allein und sehr nachdenklich stand Calli da vor einem der Fernsehmonitore und verfolgte Ausschnitte von der Vorabend-Zweitligapartie zwischen Aachen und Ahlen. Durchaus möglich, dass ihm dabei durch den Kopf gefahren ist, dass beide Teams bald schon Gegner der eigenen Elf werden könnten – in Liga zwei. Also: Wieder verloren. Die Niederlage tut sehr weh, fasste Thomas Hörster, der glücklose Trainer, das nach dem durchaus vermeidbaren Misserfolg zusammen. Hörster: Wir haben guten Fußball gespielt, waren überlegen und hatten auch nach dem Lauterer Führungstor unsere Chancen. Aber wir haben leider die Tore nicht gemacht. Nichts an dieser Analyse war falsch. Dann schweifte Hörsters Blick ab ins Leere, und in seinem Gesicht war die ganze Anspannung zu sehen, der Leverkusens Trainer derzeit ausgesetzt ist. Man sah: Auf dem Podium saß ein an sich und seiner Mannschaft zweifelnder, vielleicht schon verzweifelnder Trainer, den eine Frage umzutreiben schien: Auf was, um Himmels Willen, habe ich mich da nur eingelassen?“
Thomas Kilchenstein (FR 22.3.) hält einen Trainerwechsel für überfällig. „Nichts und niemand illustriert die derzeitige Malaise der Bayer-Elf besser als die Figur des Trainers. Wie soll einer eine Mannschaft stark reden, wenn just diese Mannschaft gerade gesehen hat, wie schwach ihr Coach im Fernsehen war? Thomas Hörster ist spröde, maulfaul, trocken wie ein Brötchen, er gehört zu den strahlungsarmen Durchschnittstypen, die in dieser auf- und überdrehten Kunstwelt des Fußballs eher belustigt zur Kenntnis genommen werden. Damit kann man im Erfolgsfall leben, doch Hörster hat keine Zeit mehr. Der ganze Rummel, die Last und die Verantwortung – das alles ist nicht seine Welt. Er fühlt sich wohler auf dem Trainingsplatz, wo er mit seinen knappen Anweisungen die Profis zum Laufen bringt. Doch das sieht ja kaum einer. Schnell wird der Daumen gesenkt, wenn einer keine gute Figur macht im Fernsehen oder die Sätze nach den Spielen, trotz intensiver Beratungen hinter verschlossenen Türen mit Pressesprecher und Manager, dürr und nichts sagend daherkommen. Oder einfach nur ungeschickt, etwa als Hörster, 46, verheiratet, ein Kind, die letzten drei Begegnungen in der Champions League stets als Test abtat wie irgendein belangloses Freundschaftsspiel gegen die Spvgg. Opladen. Nun mag es ja stimmen, dass Bayer andere Ziele hat, nur kommt so was nicht besonders gut an. Und irgendwie nimmt man dem braven Mann nicht ab, dass er die verunsicherte Mannschaft aus dem Abstiegsschlamassel herausführen kann. Zwar hat ihn Calmund vor Wochen auf seine Art geadelt, indem er Hörster als kleines Ekelpaket bezeichnet hat, doch auch dieser Schuh wirkt, wie die ganze Aufgabe, eine Nummer zu groß für den früheren Nationalspieler. Der harte Hund passt nicht zu dem Mann mit den freundlichen Augen, dem Holzfällerhemd und dem grauen Dreitagebart, er gilt als ehrlicher Arbeiter, als einer, der authentisch und glaubwürdig geblieben ist. Dabei wirkt Hörster heillos überfordert mit der Aufgabe, alles wieder zum Guten zu richten. Die Spieler müssen mit mir klarkommen, nicht ich mit ihnen, sagt Hörster, der Normalo. Das soll ganz sicher selbstbewusst klingen. Aber reicht das, um eine abgestürzte Spitzenmannschaft vor der zweiten Liga zu bewahren? Einer verunsicherten Mannschaft auf die Sprünge zu helfen, die mental immer noch nicht im Abstiegskampf angekommen ist? Reicht das, um von den Profis, die im vergangenen Jahr noch mit Real Madrid um die Krone stritten, überhaupt ernst genommen zu werden?“
Martin Hägele (SZ 24.3.) kann die Forderungen nach einem Trainerwechsel nachvollziehen. „Man muss kein Freund von Udo Lattek sein, dessen Rat, in dieser Extremsituation eine Alternative für Hörster zu suchen, Calmund und Co. bestimmt sehr schmerzen wird. Das Plädoyer Latteks und anderer Sonnatgs-Experten für „einen erfahrenen Mann, vor dem die Spieler stramm stehen“, macht dennoch Sinn. Denn die sportliche Krise bei Bayer ist hausgemacht. Und sie kann wohl nur von außen und mit einer Figur gelöst werden, die viel Selbstbewusstsein mitbringt. Ein erneuter Wechsel des Sportchefs wäre jedoch das öffentliche Zugeständnis der Bayer-Führung, bereits bei der Nachfolge von Klaus Toppmöller daneben gegriffen und die Situation verkannt zu haben. Die Herrschaften gerieten noch mehr in die Kritik, weswegen sie eisern zu Hörster stehen. „Hörster bleibt bis zum Saisonende. Wir stehen voll zu ihm“, sagte Reiner Calmund. Es wird ein langes Saisonende (…) Im Vergleich dazu steht den Fußballfreunden in der Pfalz ein fast schon angenehmer Frühling bevor. Nachdem der schwächste Auftritt der Rückrunde genügte, um nach acht Jahren wieder einmal den Angstgegner zu besiegen und diesem die gröbsten Sorgen gleich mitzugeben an den Rhein, widmen sich die Pfälzer am Betzenberg wieder der Aufarbeitung ihrer Finanzkrise. Die alten Vorstände Jürgen Friedrich, Gerhard Herzog und Robert Wieschemann müssen mit ihren Anwälten antanzen. Das Trio soll mit möglichst vielen Millionen einen Teil jenes Schadens persönlich kompensieren, der entstanden ist, weil diese Leute ihre Vereinsgeschäfte mehr als fahrlässig geführt haben. Andernfalls drohen Klagen und Prozesse.“
Jan Christian Müller (FR 24.3.) meint dagegen. “Am Sonntag hat Friedel Rausch beim DSF vor den beiden Phrasenschweinen gesessen und den Fernsehzuschauern leichthin erklärt, wie man eine Fußballmannschaft stark redet. Der Vortrag war auch als Kritik am Leverkusener Trainer Thomas Hörster gemeint, einem rechtschaffenen, eher humorlosen Mann mit reichlich Fußballsachverstand, aber wenig Charisma. Der alte Haudegen Rausch verbreitete dabei die Botschaft, ein rüstiger Rentner würde den leidgeprüften Bayer-Profis mit seiner unendlichen Erfahrung sicher besser helfen können als Grünschnabel Hörster. Leider hat niemand Rausch daran erinnert, wie es sich erst neulich, im Frühjahr 2001, in Frankfurt zugetragen hat: Da kam Rausch als vermeintlicher Retter zur Eintracht und ließ zur Begrüßung wissen: Einem alten Cowboy wie mir pinkelt man nicht in die Satteltasche. Mag ja sein, dass die Satteltasche trocken geblieben ist, doch die Eintracht war bald darauf ohne ersichtliche Gegenwehr abgestiegen. Die Gleichung: alter Cowboy = keine unangenehme Feuchtigkeit in der Satteltasche = fester Sitz im trockenen Sattel = Nichtabstieg ist damals zum Leidwesen der Frankfurter Fans und des Finanzvorstands in der Fußball-AG nicht aufgegangen.“
Peter Heß (FAZ 24.3.) urteilt scharf. „Bayer Leverkusen steigt ab. Zumindest, wenn Trainer Thomas Hörster und Geschäftsführer Reiner Calmund selbst daran glauben, was sie am Samstagnachmittag auf dem Betzenberg so erzählten und ihre Worte auch von den Spielern für bare Münze genommen werden. 0:1 verloren, auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht, leisteten sich die beiden leitenden Angestellten eine eklatante Fehleinschätzung der Lage. Ob Abstiegsangst eine gewisse Blutleere oberhalb des Halses auslöst? Jedenfalls wagte Hörster als Spielanalyse anzubieten: Kein Vorwurf an die Mannschaft. Sie hat gut gespielt. Calmund behauptete: Wir hatten mehr Spielanteile, die besseren Torchancen, Taktik und Disziplin haben gestimmt. Mit dieser Aufzählung wollte er die Arbeit des Trainers würdigen und dessen Kritiker in den Medien widerlegen. Der Trainer ist das kleinste Problem, meinte Calmund. Doch der zum Glück meist schweigsame Essener lieferte allen Argumente, die ihn für eine Fehlbesetzung halten: Viele glaubten, wir hätten nicht die mentalen Voraussetzungen, um im Abstiegskampf zu bestehen. Wir haben heute das Gegenteil bewiesen. Wenn seine Profis sein Gedankengut übernehmen und einfach so weitermachen, können sie schon mal in ihren Unterlagen nachschauen, ob ihr Vertrag auch für die Zweite Liga gilt. Was war im Fritz-Walter-Stadion wirklich geschehen? Da hatten sich zwei gleich schlechte Fußballmannschaften gegenüber gestanden, die Tritt für Tritt belegten, wieso sie in dieser Saison so kräftig um den Klassenverbleib zittern müssen. Fast immer bemüht, ihre Aufgaben zu erfüllen, hätten vor Jahrzehnten Personalchefs bösartig ins Zeugnis geschrieben, wenn ihnen Mitarbeiter solche Leistungen angeboten hätten. Rennen, grätschen, passen, schießen: Die Bemühungen trugen das Scheitern schon in sich.“
Gerd Schneider (FAZ 22.3.) porträtiert den Schweizer Spielmacher in den Lauterer Reihen. „Ciriaco Sforza war immer Außenseiter, und er ist es bis heute geblieben. Ein Fremdkörper, gerade in der Pfalz, wo sie hemdsärmelige Typen lieben. Typen wie Erik Gerets. Daß sie dem früheren belgischen Nationalspieler am Anfang reserviert gegenüberstanden, lag auch daran, daß er allzu lange am vermeintlichen Führungsspieler Sforza festhielt. Selbst dann, als der Stern des Klubs im Spätherbst immer tiefer sank und der Schweizer so desinteressiert seiner Arbeit nachging, daß ihn selbst die Lokalpresse verriß. Ein Alibi-Kicker, schrieb die Rheinpfalz auf dem Höhepunkt der Lauterer Krise und nannte Sforza Deutschlands höchstbezahlten Spaziergänger. Jetzt, da es sportlich wieder aufwärtsgeht mit dem 1. FC Kaiserslautern und mit Sforza, haben sie den aufrechten Gerets längst aufgenommen in die Pfälzer Fußball-Familie. Sie bewundern ihn dafür, daß er es geschafft hat, selbst den machtbewußten Sonderling aus der Schweiz domestiziert zu haben. Gerets selbst sagt gewohnt unaufgeregt dazu, er habe ja keine andere Wahl gehabt. Ausgerechnet im ersten Spiel nach der Winterpause, das die Wende zum Guten einleiten sollte, leistete sich Sforza einen Fauxpas, der an Arbeitsverweigerung grenzte. Im Zusammenspiel mit Basler ignorierte er eine taktische Anweisung seines Trainers, die Partie ging 1:2 verloren, und erst dann griff Gerets durch. Er setzte beide auf die Bank. Sforza selbst hält die Geschichte von der Widerspenstigen Zähmung für kompletten Unsinn. Da wird viel erfunden, sagt er. Seine Version lautet so: Er sei in der Vorrunde wegen verschiedener Krankheiten und Verletzung nicht fit gewesen. Und irgendwann habe der Trainer eben ein Zeichen setzen müssen: Immerhin räumt er ein, daß ihm die vorübergehende Degradierung vom Führungs- zum Ergänzungsspieler gutgetan hat.“
FC Schalke – 1860 München 1:1
Philipp Selldorf (SZ 24.3.) beschreibt die Stimmung im Stadion. „Für die Fans des FC Schalke 04 endet in dieser Saison der schönste Teil des Stadionbesuchs meistens schon mit dem Anpfiff. Bis dahin allerdings ist es herrlich. Wie am Samstag, als der Sonnenschein einer himmlischen Erleuchtung gleich auf die in blau und weiß getauchte Fankurve fiel, während der Rest der Ränge im Schatten lag. Auch die alten Riten entfalteten da noch ihre Wirkung: Der Stadionsprecher verliest die Besetzungsliste von der Nummer eins – Frank Rost – bis zur Nummer 22 – Victor Agali –, und das Publikum akklamiert in freudiger Erregung. Der Höhepunkt wird erreicht, wenn dann die Spieler zu Status Quos „Whatever you want“ auf das Feld marschieren. Dieses Lied von vorvorgestern hat man hier effektvoll seiner überflüssigen Elemente entkleidet, so dass allein die Gitarrenakkorde bleiben, die in einer Art Endlosschleife durch die Arena hämmern. Dann kommt der Anpfiff, und bald versinkt das Volk in ein Schweigen aus Angst und Apathie. Und am Ende, wie jetzt nach dem 1:1 gegen den TSV 1860 München, müssen die Schalker Spieler sogar darüber noch froh sein. Schon beim Schlusszeichen des Schiedsrichters war das zuvor mit 60.686 Zuschauern prachtvoll gefüllte Stadion halb leer, und als ein Quartett von Schalker Profis zur Danksagungsrunde startete, da nahmen nur noch vereinzelte Grüppchen die symbolhaften Annäherungen von Rost und Böhme, van Hoogdalem und Asamoah ab. Manche pfiffen, wofür Andreas Möller Verständnis zeigte. „Die Fans haben genug mit uns gelitten“, sagte er. Genauer wäre: An uns gelitten. Schon die erste Halbzeit war eine einzige Attacke auf die Volksseele.“
Andreas Morbach (FR 24.3.). “Wenigstens die Horde Halbwüchsiger hatte ihren Spaß. Strategisch glänzend postiert standen die Schalker Jungs am Ende der Rolltreppe, die die einheimischen Fußballer aus den Tiefen ihres Stadions ans Tageslicht trägt. Die Teenager waren bestens informiert über die jüngsten Skandälchen: Jörg Böhme und Frank Rost, die sich auf einer Party geprügelt hatten, ließen sie mit einem wissenden Grinsen passieren. Nicht so Tomasz Hajto: Als der Pole, im Zusammenhang mit Zigarettenschmuggel neulich bei der Polizei, ankam, baten sie ihn um eine Kippe. Als alle Schalker Fußballer durch waren, ging der Spaß dank des Fernsehers über ihren Köpfen weiter: Denn da lief, immer wieder, die Szene, die Trainer Frank Neubarth kurz zuvor sehr treffend als symptomatisch für unsere Situation bezeichnet hatte: Marco van Hoogdalems Rückgabe von der Seitenauslinie auf seinen Torhüter Rost an der Torauslinie, Höhe Fünfmeterraum – der Slapstick des Tages, das Zuspiel für alle anstehenden Saisonrückblicke, das Eigentor des Jahres.“
Richard Leipold (FAZ 24.3.) berichtet die Szene des Spieltags. “Der Jubilar hatte sich sein 150. Bundesligaspiel anders vorgestellt. Marco van Hoogdalem avancierte zum Hauptdarsteller der Tragikomödie, die der FC Schalke 04 am Samstag auf der großen Bühne des Gelsenkirchener Fußballtheaters aufführte. Beim 1:1 gegen den TSV München 1860 schoß der Niederländer eines der kuriosesten Eigentore der Bundesligageschichte. Etwa zwanzig Meter vom eigenen Tor entfernt wollte er den Ball aus spitzem Winkel zu Schlußmann Frank Rost zurückpassen. Der Torhüter hatte den Schützen unmittelbar zuvor angespielt, in der Erwartung, der Mitstreiter werde mit dem Ball schon irgend etwas anzufangen wissen. Ein kapitaler Irrtum. Van Hoogdalem gilt als Vorbild, wenn es um taktische Disziplin geht, aber er ist bestimmt kein brillanter Techniker. Statt auf Nummer Sicher zu gehen, hielt der Abwehrspieler einen weiteren Rückpaß Richtung Rost für das beste Mittel, sich des Balles zu entledigen. Damit hatte Rost nicht gerechnet, nicht rechnen können. Er stand schräg versetzt neben dem Tor und beobachtete verdutzt, wie der Ball hineinrollte. Die komische Koproduktion brachte Schalke in der ausverkauften Arena um den Sieg, der nach Emile Mpenzas Führungstreffer möglich, wenn auch mit Blick auf die Zahl der Chancen nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Der Ball ist unglücklich versprungen, sagte van Hoogdalem. Ich habe gedacht, das gibt’s doch nicht. Wieder ein Irrtum. In Schalke gibt es derzeit nichts, was es nicht gibt. Alles, was schiefgehen kann, geht schief. Fast alles: Hätte der Münchner Stürmer Martin Max in der Schlußminute die einzige große Chance der ereignislosen zweiten Halbzeit genutzt, wären die Einheimischen noch härter getroffen worden. Im Ergebnis kamen die Schalker aber mit einem dicken königsblauen Auge davon. Für Unbeteiligte mag das kuriose Eigentor den sonst mäßigen Unterhaltungswert der Partie ein wenig gesteigert haben – für die Schalker spiegelte sich in dieser Slapstick-Einlage die seltsame Mischung aus Unvermögen und Pech, die seit Wochen das emsige wie erfolglose Bemühen der Profis kennzeichnet.“
Martin Teigeler (taz 24.3.) vermisst ein Statement des Schalöke-Managers. „Rudi Assauer wollte nach Spielende nichts sagen. Fluchtartig verließ er die Presseräumlichkeiten und verzichtete auf die übliche Pro-Neubarth-Rede. Alles Wesentliche hatte der Gelsenkirchener Manager schon vor Spielbeginn mitgeteilt. Es ist nie leicht, jemandem zu sagen, dass es nicht mehr weitergeht, schrieb Assauer in der Vereinspostille Schalker Kreisel. In seiner Bilanz nach zehn Jahren als S04-Macher räsonierte er über vergangene Trainerentlassungen. Manchmal muss man es tun, so der Manager vieldeutig. Interpretationsspielraum gibt es auf Schalke immer nur von Assauers Gnaden.“
Interview mit Assauer Tsp
Christoph Biermann (SZ 22.3.) analysiert die Lage in Schalke. „Genau der für Schalke typische Zusammenhalt ist erstmals seit Jahren brüchig, und der Leiter der Lizenzspielerabteilung Andreas Müller fragt sich schon, ob es „eine generelle Entwicklung ist, dass jeder nur versucht, seine eigene Haut zu retten“. llerdings drückt sich dieser Egoismus nicht in Passivität oder Verweigerung aus. Mangelnden kämpferischen Einsatz kann man dem Team kaum vorwerfen, Trainer Frank Neubarth sorgt sich im Gegenteil eher darum, dass seine Spieler „zu schnell heiß laufen“. Ausdruck des Überdrehens sind wilde Egotrips auf dem Platz, taktische Undiszipliniertheiten und sieben Platzverweise in dieser Saison. „Vielleicht war es unser Fehler, dass wir zu lange darauf gehofft haben, die Mannschaft regelt das intern“, sagt Müller. Seitdem die Hoffnung auf die Selbstheilungskräfte geschwunden ist, hagelt es Geldstrafen, die auch nicht mehr der Mannschaftskasse, sondern einem karitativen Zweck zugute kommen. „Damit die sich hinterher nicht noch einen netten Abend damit machen“, wie Manager Rudi Assauer sagt. Damit signalisiert die Führung des Klubs eine grundsätzlich veränderte Haltung, zu der die Ankündigung passt, beim Verfehlen eines internationalen Platzes Prämien und Sonderzahlungen zu reduzieren. Der deutliche Kurswechsel soll auch den Trainer schützen. Die Pfiffe der Fans gegenüber Neubarth hält Assauer für „nicht schalkewürdig“, und Müller ärgert es, dass „hier so schnell der Kahlschlag gefordert wird“. So will die Führung des Klubs zwar erklärtermaßen auch die Spieler vor dem Unmut der Öffentlichkeit schützen, stellt sie durch die Sanktionen aber ebenso als Verantwortliche der Krise heraus. Betroffen von den Strafen sind die Spieler, die zuletzt vom Platz flogen, aber auch Torhüter Frank Rost, „weil er den Trainer vor der Mannschaft an die Wand genagelt hat“, wie Müller sagt. Das wurde auch noch publik, weil es ein Spieler ausplauderte, was ins düstere Bild passt. „Vielleicht haben wir zu viel Heißsporne in der Mannschaft“, sagt Müller. Der überambitionierte Keeper Rost gehört dazu, auch die reizbaren Christian Poulsen und Victor Agali. Und dann ist da noch Jörg Böhme.“
Borussia Mönchengladbach – Hamburger SV 2:0
Zum Auftritt der Heimmannschaft lesen wir von Christoph Biermann (SZ 24.3.). „Nach 99 Spielen in der Zweiten und Ersten Liga erzielte der brasilianische Verteidiger Marcelo Pletsch seinen ersten Treffer für Gladbach. Etwas kryptisch wurde er daraufhin vom Stadionsprecher als „schönste Bratwurst von Mönchengladbach“ annonciert. Nach der Pleite in Bielefeld hatte Pletsch gesagt, die Borussen würden auswärts „wie die Bratwürste“ auftreten. Dafür meinte er nun im Überschwang des Erfolges: „Aber im eigenen Stadion spielen wir wie die Weltmeister.“ Bei Aufrechterhaltung der kulinarischen Metaphorik und mit etwas weniger Überschwang wäre der Auftritt gegen den HSV jedoch eher mit einem ordentlichen Schweinebraten zu vergleichen. Sättigend aber ohne große Finesse war die Leistung der Gastgeber, bei der nur wenige Spieler etwas abfielen und niemand herauszuheben war. Auch Marcel Ketelaer spielte nicht so gut, wie er vom Publikum gefeiert wurde. Doch immerhin leitete Ketelaer, der dem Hamburger SV noch gehört und nach Gladbach ausgeliehen wurde, beide Tore ein.“
Jörg Stratmann (FAZ 24.3.) meint dazu. „So herrschte also vor 30.500 Zuschauern auf dem Bökelberg zumindest bei der Borussia Wohlgefallen nach einem Arbeitstag, den beide Parteien eigentlich gar nicht hatten stattfinden lassen wollen. Bevor die Deutsche Fußball-Liga (DFL) nach einer morgendlichen Umfrage unter den Heimvereinen trotz des Irak-Krieges an diesem 26. Spieltag der Bundesliga festhielt, waren vor allem der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann und Lienen mit gegenteiliger Ansicht hervorgetreten. Wir sind der Meinung, daß der Spieltag abgesagt werden muß, erklärte Hoffmann, während Lienen zumindest kein Hehl aus seiner Unlust gemacht hatte, in diesen Tagen zu Ablenkung und Unterhaltung beizutragen. Das wollte der prinzipientreue Mann nicht als Reflex auf seine Haltung aus Tagen verstanden wissen, als er selbst noch als Profi prominentes und aktives Mitglied der Friedensbewegung gewesen war. Ihm gehe es jetzt wie Millionen von Menschen, die mitten im Arbeitsprozeß steckten, und überall geht es einfach weiter. Einerseits sehe er sich selbst ebenso überfordert, jetzt ein Patentrezept zu präsentieren. Andererseits fühle er diese unglaubliche Enttäuschung, daß so etwas in der heutigen Zeit möglich sei und daß unser Tun auch mal seinen Sinn verliert, wenn wir dem Ball nachjagen, während andere Menschen ihr Leben im Krieg lassen. Wer sich das ins Bewußtsein rufe, müsse eigentlich jetzt aufhören. Doch dann beließ er es bei einem Verzicht, vor diesem Samstag über Fußball zu sprechen. Es reicht schon, daß wir am Wochenende spielen. Einmal auf dem Platz angelangt, ging dann auch er seinem Tagwerk nach wie immer. Schnell legte er sich mit dem vierten Schiedsrichter Peter Henes an, der Lienens allzu temperamentvolles Coachen bemängelt hatte. Dann freute er sich ebenso erleichtert wie alle Mitarbeiter über den Sieg. Und schließlich verabschiedete er sich von der Fantribüne winkend, klatschend und lachend wie zwei Wochen zuvor nach seinem Einstandserfolg gegen Dortmund. Zu diesem Gefühl trug vor allem bei, daß seine Profis die deutlichen Worte dieser Woche angenommen und sich gegenüber der laschen Arbeitshaltung beim 1:4 vor einer Woche in Bielefeld deutlich gesteigert hatten.“
Arminia Bielefeld – Borussia Dortmund 0:0
Peter Penders (FAZ 24.3.) analysiert die Leistung des Deutschen Meisters. „Am Mittwoch noch gegen Redondo, Rui Costa und Rivaldo, am Samstag nun gegen Dabrowski, Kauf und Vata? Ist doch egal, wird am Fußball-Stammtisch gerne philosophiert, Spiel ist Spiel, und wer beim AC Mailand gewinnt, kann das doch wohl auch bei einem Bundesliganeuling wie Arminia Bielefeld schaffen. Weisheiten wie diese lassen Fußball-Trainer gerne den Kopf schütteln, und einer hatte es ja schon vor mehr als fünfzig Jahren auf den Punkt gebracht. Das nächste Spiel ist immer das schwerste, sagte einst Sepp Herberger und wurde nie widerlegt. Auch einer seiner Urenkel auf der Trainerbank behielt recht. Die Partie in Bielefeld wird schwerer als die in Mailand, hatte Matthias Sammer prophezeit und durfte sich nach dem 0:0 bestätigt sehen. Selbstläufer sind Bundesligaspiele schließlich nie, wenn sich der Gegner wehrt. Die Arminia ist ja keine Topfentruppe, sagte Sammer, was alleine schon die gute Bilanz des Neulings gegen die Mannschaften aus den oberen Regionen der Tabelle deutlich bestätigt. Unentschieden in Berlin, Gelsenkirchen und Bremen, jeweils Punktgewinne daheim gegen die Bayern und nun gegen Dortmund – diese Bielefelder sind zwar mittlerweile ein lästiger Gegner in der Bundesliga geworden, werden aber trotzdem von der Öffentlichkeit irgendwie immer noch nicht besonders ernst genommen. In Mailand also gewonnen, in Bielefeld nicht?“
Über die Reaktionen der Dortmunder lesen wir von Dirk Graalmann (SZ 24.3.). „Den Dortmundern bleibt nun, vor der Länderspielpause, der schüchterne Verweis auf die Bayern, deren fehlende Doppelbelastung sich schließlich auch positiv ausgewirkt habe in der Liga: „In den nächsten Wochen werden wir wieder ganz anders auftreten“, versprach Sebastian Kehl. Nur, dass sich die Dortmunder Neigung, sich auswärts so wenig zwingend zu präsentieren, kaum auf die gern angeführte Terminhatz zurückführen lässt. Das, sagte Kehl, „werden wir intern klären“. Es ist ein wackliges Fundament, das sich die Dortmunder da zurechtgezimmert haben angesichts schwäbischer Konkurrenz um Rang zwei, das erklärte Minimalziel der Borussen. Da beruhigt man sich schon mal mit der Vergangenheit: „Im letzten Jahr haben wir auch nicht besser gespielt, aber 1:0 gewonnen und waren dann die beste Auswärtself“, resümierte Metzelder. Die Realität aber ist grau: „So ein Auftritt ist für Platz zwei zu wenig“, erkannte Rosicky, der immerhin nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback gab. Vielleicht schließen sich die Dortmunder am besten der Meinung von Trainer Matthias Sammer an, der die letzten Auswärtsleistungen umfassend analysierte: „In Stuttgart haben wir auf einem Acker gespielt, in Berlin war überhaupt kein Gras mehr, in Gladbach sind wir im Moor versunken und der Platz hier war auch ’ne Katastrophe.“ Fußball kann so einfach sein.“
Werder Bremen – Hannover 96 1:2
Hans-Joachim Leyenberg (FAZ 24.3.) ist von Bremen enttäuscht. „Wenigstens einen kreativen Einfall hatten sie bei Werder Bremen, der beim Publikum ankam. Es war nur eine Geste, als Bremer Kinder an der Hand von Fußballprofis 99 weiße Lufballons in den über dem Weserstadion wolkenlosen Himmel steigen ließen. Der Stadionsprecher bat um eine Minute der Ruhe, und die Menge hielt tatsächlich inne. Da war doch was. Eine Anspielung auf den Hit von Nena mit den 99 Luftballons, den Generälen, dem musikalisch so eingängigen Appell zum Frieden. In einer Stadt wie Bremen, in der es in vielen Fenstern und so manchem Vorgarten einen Hinweis auf den Krieg im Irak gibt, hatten sie bei Werder das Gefühl, irgend etwas tun zu müssen, ehe zur Tagesordnung Bundesliga-Fußball übergegangen wurde. Irgend etwas machen. Dieses Gefühl der Ohnmacht, den Lauf der Dinge verändern zu wollen, ohne es letztlich zu können, haben sie neuerdings in Bremen, sobald es um den SV Werder geht. Das 1:2 im Nordderby gegen Hannover 96 bedeutete zugleich die siebte Niederlage im neunten Spiel dieses Jahres. Von den Niedersachsen trennen die Hanseaten gerade mal fünf Punkte. Und die kämpfen gegen den Abstieg. Der Puffer nach unten könnte nach den beiden kommenden Partien bei Borussia Dortmund und Bayern München aufgebraucht sein. Aus dem Frust, nach glänzender Hinrunde nicht besser dazustehen, könnte schnell die Angst werden, gen Abstiegszone durchgereicht zu werden. Panik verträgt sich nicht mit dem Lebensgefühl an der Weser. Sie bleiben gelassen, aber es ist schon gekränkter Stolz herauszuhören, wenn es am Ende der Saison dahin kommen sollte, daß der einstige Marktführer des Nordens hinter den HSV und sogar Aufsteiger Hannover 96 zurückfällt.“
Laut Jörg Marwedel (SZ 24.3.) kommentiert die Bremer Krise. „Man kennt das in Bremen: Immer wenn es schlecht steht um den SV Werder, führen sie auf der Videowand im Weserstadion Bilder aus großen Zeiten vor, grün-weiße Männer mit Meisterschale, DFB- und Europapokal. Und am Schluss ist die Sehnsucht nach der heilen Werder-Welt stärker denn je. Denn die existiert nur noch in der Erinnerung. Und in schönen Worten, wie sie von Jürgen L. Born fand. „Thomas und Klaus“, sagte der Vorsitzende, „gehören zu uns wie Schwein und Schwanz.“ Ein launiger Satz, der dem Trainer Thomas Schaaf und dem Sportdirektor Klaus Allofs Solidarität versprach. Allerdings kann sich Born nach dem 1:2 der Bremer in einem sehr schwachen Nordderby gegen Hannover96 nicht mehr des ungeteilten Beifalls dafür sicher sein. Im Gegenteil: Sieben Niederlagen in neun Rückrunden-Spielen haben Zweifel der internen Kritiker an der bislang erfolgreichen sportlichen Führung geschürt. Im Hintergrund soll eine Gruppe um die Aufsichtsräte Jörg Wontorra und Willi Lemke längst an Alternativen basteln. Die anstehende Vertragsverlängerung mit Allofs gilt nicht mehr als Selbstgänger.“
Paul von Engeln (FR 24.3.) meint dazu. „Nichts geht mehr. Die Welt des SV Werder ist völlig aus den Fugen geraten, und nur wegen seiner unbestritten großen Verdienste ist der Trainer Thomas Schaaf immer noch im Amt. (Und weil der Club sich eine teure Abfindung kaum leisten könnte). Gegen Hannover 96 erzielte der von den Amateuren geholte Christian Schulz die beste Zweikampf-Quote. Aber ob nun der Ersatz-Ersatzmann Schulz oder die diesmal allesamt gesperrten Micoud, Lisztes, Ernst oder Skripnik auflaufen, das Ergebnis ist seit Januar (fast) immer gleich: Werder verliert, und zwar gegen einen an sich harmlosen Gegner. Das 1:2 gegen Hannover komplettierte eine desaströse Bilanz nach der Winterpause: Von möglichen 27 Punkten holte Werder vier. Jedes Mal ist es ein anderes Problem. Mal allgemeines Pech, mal Ailtons Ins-Abseits-Gerenne, mal Micouds Krise, mal ins Leere springende Torhüter, mal der fehlende Kampfgeist. Dies Mal rein handwerkliche Mängel. Daran müssen wir arbeiten, sagen sie dann jedes Mal und der eine oder andere erschrickt: Woran haben sie denn in den letzten Monaten und Jahren gearbeitet? Zum Beispiel doch wohl daran, dass bei einer schlichten Flanke von links der einzige im Strafraum befindliche Stürmer zu bewachen ist. Dennoch konnte Fredi Bobic weitgehend unbehelligt zum Kopfball hochsteigen und Hannovers erste Chance zum 1:1 nutzen. Bis dato hatten die Niedersachsen derart gerumpelt, dass Trainer Ralf Rangnick zur Pause mit der Botschaft in die Kabine stürmte: Jungs, eine solch schlechte erste Halbzeit habt ihr noch nie gespielt! Für Werder hat’s trotzdem gereicht.“
Bayern München – Hansa Rostock 1:0
In den Augen von Josef Kelnberger (SZ 24.3.) war Nico Kovac der Spieler des Spiels. „Der Kroate hatte ein Solo von Willy Sagnol mit einem phänomenalen Pass auf Zé Roberto zur Vollendung geführt. Figuren wie Kovac, der wie mit Düsenantrieb durchs Mittelfeld zischte, sind es vermutlich, die in den Gegnern den Verdacht nähren, Niederlagen gegen den FCBayern seien von schicksalhafter Zwangsläufigkeit. Wenn Ballack, Deisler, Scholl, Jeremies fehlen, entscheidet eben einer aus der vermeintlich dritten Reihe das Spiel. Mit einem Lächeln unter einer windschiefen Nase stand Niko Kovac hinterher Rede und Antwort. Keine Ahnung, sagte er, welcher Rostocker ihm mit seinem Ellbogen kurz vor der Pause die Nase gebrochen hatte. Auch keine Ahnung, wie oft sie nun schon gebrochen ist, er habe aufgehört zu zählen. Eine grundlegende Schönheitsoperation werde er erst nach seiner Karriere in Erwägung ziehen, sagte Kovac. Er pflegt seine Supernase als Markenzeichen. Heute, Montag, wird der Bruch notdürftig repariert, am Dienstag will Kovac zu den Länderspielen gegen Belgien und Andorra reisen und hinterher beim FC Bayern die Welle weiter reiten, die ihn unverhofft nach oben gespült hat. Fast hat man schon vergessen, dass er zur gehobenen internationalen Klasse zählte, als er vor zwei Jahren vom HSV zu den Bayern stieß. Bruder Robert, aus Leverkusen gekommen, hat sich zum gefeierten Abwehrchef gemausert. Niko, 31, dagegen erscheint immer wieder auf Verkaufslisten. Beim 4:1 in Bochum vor einer Woche gelang ihm sein erstes Saisontor, am Samstag glänzte er als Antreiber, Fernschütze, Passgeber – und wenn die Stars zurück sind, wird er wieder ins zweite Glied rücken. Niko Kovac spielt eben seine Rolle auf dem Supertanker FC Bayern.“
Lesenswert! Interview mit Ottmar Hitzfeld (bleibt nur die Frage: Warum hat man den Bayern-Trainer nicht auf seine Meinung über den Kirch-Vertrag angesprochen? Hat er sich das verbeten?) SZ
VfL Wolfsburg – VfL Bochum 2:0
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Hertha Berlin – Energie Cottbus 3:1
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Portrait Marko Topic (Energie Cottbus) BLZ
VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg 0:2
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Europas Fußball vom Wochenende: Ergebnisse – Zuschauerzahlen – Torschützen – Tabellen NZZ
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