Ballschrank
Eine Woche ohne Fußball-Match
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| Donnerstag, 25. März 2004
Eine Woche ohne Fußball-Match hat den Journalisten Zeit und Raum gegeben, sich verstärkt mit den Menschen zu befassen, die das Spiel betreiben und beeinflussen: Zum ersten stören sich viele Berichterstatter an den Transfers der Bremer Ailton und Mladen Krstajic nach Schalke; und zwar an der Tatsache, dass Schalke-Manager Rudi Assauer vor mehr als zwanzig Jahren für Werder Bremen spielte und als Manager tätig war. Die Berliner Zeitung ist enttäuscht: „Werder hat zwei Leistungsträger und einen Freund verloren. Aus Rudi Assauer ist ein Rudi Nassauer geworden.“
Zum zweiten schütteln die Journalisten die Köpfe über Nürnbergs Präsident Michael A. Roth, dessen Colt locker sitzt – wie sein Mundwerk. Seine Ankündigung, bei der nächsten Niederlage zu schießen, hat laut taz, „Spekulationen über die Bedeutung des Mittelinitials A. neu entfacht. Ging man bisher davon aus, dass das A für Affenarsch stehe, gehen nun die Mutmaßungen verstärkt in Richtung Amokläufer.“ Die Redaktionen aller Videotexte kennen den Zweitnamen und teilen ihn – wie nach jeder Dummheit Roths – uns gerne mit: Adolf.
Zum dritten porträtieren die Berichterstatter Nationalspieler im Rampenlicht. Zwei wichtige Länderspiele werden am Wochenende stattfinden: Gegen Island kämpfen die Männer mit Kevin Kuranyi um die EM-Qualifikation. Die BLZ schwärmt: „Kuranyi ist das größte Versprechen, das diese wacklige Nationalelf für 2006 macht.“ Gegen Schweden spielen die Frauen um den WM-Titel – und zählen auf Birgit Prinz, „die neue Majestät des Frauenfußballs“ (SZ). Nach dem Trainerwechsel in Rostock hingegen zucken die meisten Redakteure aus Frankfurt, München und Hamburg mit den Achseln.
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