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Forderungen der Spielergewerkschaft – Klose bleibt dem FCK treu – EM-Qualifikation

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Forderungen der Spielergewerkschaft – Klose bleibt dem FCK treu – EM-Qualifikation

Droht soziales Elend?

Die jüngsten Forderungen der Spielergewerkschaft stellt Wolfgang Hettfleisch (FR3.4.) in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext. „Es mutet seltsam an, dass die deutsche Profikicker-Vertretung Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) just jetzt nach einem Tarifvertrag für ihre Klientel ruft. In England, Italien, Frankreich und etlichen anderen europäischen Ländern gebe es den schon, sagt die VdV, und die internationale Spielergewerkschaft Fifpro lote in Brüssel von heute an die Chance für eine europaweit gültige Tarifordnung aus. Nun gut. Aber was soll bloß ein Angestellter denken, dessen Betrieb aus schierer Not gerade die Tarifbindung unterläuft und ihn nur deshalb noch beschäftigen kann, wenn er liest, die Bundesliga-Kicker sollten per Mindestlohn und Pensionskasse vor dem sozialen Elend bewahrt werden? Natürlich ist Stimmungsmache fehl am Platz. Viele der Forderungen, die von der VdV im Bemühen erhoben werden, die Beschäftigungsverhältnisse bei den 36 deutschen Proficlubs auf eine einheitliche und rechtlich unzweideutige Basis zu stellen, sind sinnvoll. Nicht jeder Berufsfußballer ist Kahn oder Ballack. Wer früh zum Sportinvaliden wird oder seine liebe Karriere lang in den Niederungen der zweiten Liga herumdümpelt, wird kein Millionär. Daher ist es richtig, etwa für die Karriere nach der Karriere Standards bei Aus- und Fortbildung einzuziehen, wie die VdV fordert. Wie aber soll ein Tarif, der nach den Vorstellungen der Spielergewerkschaft überdies mit sachfremden Fragen wie dem Doping oder der kartellrechtlichen Absicherung der Zentralvermarktung überfrachtet würde, dort funktionieren, wo außertarifliche Entlohnung auch nach dessen Einführung die Regel bliebe?“

Heimatliebe

Die Absichtserklärung Miroslav Kloses, seinem Klub (1. FC Kaiserslautern) die Treue zu halten, bewertet Michael Ashelm (FAZ 3.4.) skeptisch. „Damit hat sich an der Beziehungskiste Klose/FCK aktuell also kaum etwas oder gar nichts verändert. Findet sich ein zahlungskräftiger Abnehmer, den es derzeit anscheinend in der Größenordnung nicht gibt, ist Klose weg. Und die Entscheidung, auch in der nächsten Saison für die Lauterer auf Torejagd zu gehen, ist ohnehin an zwei Bedingungen geknüpft: Die Mannschaft darf nicht absteigen und muß im internationalen Geschäft vertreten sein. Letzteres dürfte nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale möglich sein, weil man davon ausgehen kann, daß Endspielgegner Bayern München in die Champions League kommen wird. So deutet einiges darauf hin, daß er trotz großer Heimatliebe nach der nächsten Saison den klammen Klub endgültig verlassen wird. Wie sollte der Vorstandschef Jäggi ein Festhalten an Klose auch gegenüber den Gläubigern des Vereins verkaufen? Ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages ist jedenfalls die Ablösesumme auf fünf Millionen Euro festgeschrieben, es wäre die letzte Möglichkeit, daß der Verein für seinen Star Geld kassieren könnte. Die fünf Millionen müßte der FCK dann an die Lotto-Gesellschaft Rheinland-Pfalz weitergeben, die für ihren Kredit in gleicher Höhe das Recht auf die Ablösesumme erhalten hatte. Geht Klose erst 2005 müßte der Verein sich etwas einfallen lassen, wie er speziell diesen einen Kredit anders auslösen könnte. An diesem Freitag wird deshalb ein Gespräch zwischen Jäggi, der Lotto-Gesellschaft und Kloses Berater Michael Becker stattfinden. Es geht um neue Modalitäten der Übereinkunft. Insgesamt verbreitet der FCK in diesen Tagen das Gefühl, auf einem guten Wege der sportlichen und finanziellen Konsolidierung zu sein. Mit einem Vergleich endete am Mittwoch der Rechtsstreit zwischen dem Verein und seinem ehemaligen Teamchef Andreas Brehme vor dem Arbeitsgericht Kaiserslautern. Der Weltmeister erhält eine Abfindung in Höhe von 2,1 Millionen Mark, weitere Ansprüche von Brehme seien damit erledigt, heißt es. Auch an seinen früheren Mittelfeldspieler Youri Djorkaeff muß der FCK keine Prämien in Höhe von etwas mehr als 400.000 Euro nachzahlen. Der Fall Klose bleibt weiterhin eine Rechnung mit vielen Unbekannten – also nicht viel Neues.”

Der Spieltag der EM-Qualifikation in der Übersicht NZZ

Spielbericht Georgein – Schweiz (0:0) NZZ

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