Ballschrank
„Galavorstellung“ der Brasilianer
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| Donnerstag, 25. März 2004
Thomas Kilchenstein (FR 14.6.) spricht von einer „Galavorstellung“ der Brasilianer. „Nach diesem Spiel hat man so in etwa eine Ahnung, zu was diese Brasilianer fähig sind – wenn sie Lust haben und man sie spielen lässt (…) Es war ein Spiel zweier Mannschaften, die eine fast kindliche Freude an ihrem Tun hatten, die zeigen wollen, was sie können, und die vor allem auch was können, was sich zeigen lässt. Für den ersten „Tunnel“, so nennen Fußballer eine Aktion, bei der sie anderen den Ball durch die Beine schieben, benötigte Cafu keine Minute. Es war das Signal: He, das wird heute ein Riesenspaß.“
Die NZZ (14.6.) dazu. „Die Partie war die bisher attraktivste an dieser Weltmeisterschaft, nicht zuletzt deshalb, weil taktische Überlegungen zu keinem Zeitpunkt eine Rolle spielten. Der Beitrag Costa Ricas zu einem Offensivspektakel war groß, dies wird die Mannschaft indes nur bedingt trösten (…) Der WM-Mitfavorit demonstrierte seine großen und bekannten Stärken in der Offensive, offenbarte aber ebenso in der Abwehr Schwächen. Im Spiel gegen Costa Rica zeigte sich, dass die Brasilianer insbesondere bei hohen Bällen Mühe bekunden.“
Roland Zorn (FAZ 14.6.) über das Comeback eines Phänomens. „Das lächelnde Gesicht des Fußballs hat am Donnerstag niemand so glaubwürdig wie der wiedergenesene Stürmerstar Ronaldo verkörpert. Er hat seinen Gegenspieler Wallace bei Rivaldos Ecke sogar angelacht, ehe er ihm anschließend entwischte und noch zwei Costaricaner auf dem Weg zum 2:0 stehen ließ. Entspannt, entkrampft und endlich beschwerdefrei ist der Weltstar wieder da, wo er hingehört: auf der ganz großen Bühne.“
Helmut Schümann (Die Zeit 13.6.) beschreibt die Sonderstellung Brasiliens bei dieser Fußballweltmeisterschaft. Die „fabelhaften Wesen“ des brasilianischen Teams seien mit einem „Heiligenschein ausgestattet. Einer am Fuß. Einer am Kopf. Einer unter der rechten Hacke. Bei Ronaldo auch noch einer unter der linken. Gut, Torwart Marcos hat keinen, brasilianische Torhüter hatten noch nie einen und brauchen auch keinen, weil Brasilianer davon überzeugt sind, Torhüter seien eigentlich überflüssig. Und Lucio, der für Leverkusen spielende und für die Grobarbeit zuständige Abwehrspieler, hat auch keinen. Die beiden sind sozusagen die Quotenmenschen der Brasilianer.“
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