indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Ballschrank

Große Zufriedenheit beim Rekordmeister

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Große Zufriedenheit beim Rekordmeister

Bayern München gewinnt 3:0 gegen Hamburg und zeichnet Uli Hoeneß ein breites Lächeln ins Gesicht – 1. FC Köln scheidet aus dem DFB-Pokal aus und leidet

Bayern München – Hamburger SV 3:0

Große Zufriedenheit beim Rekordmeister

Elisabeth Schlammerl (FAZ 5.12.) hat Uli Hoeneß ins Gesicht geschaut: „Uli Hoeneß lebt derzeit gerne die extremsten Ausprägungen der breiten Palette von Gefühlsregungen aus. Die besonnene Mitte zu finden zwischen Wutanfall und höchster Berauschtheit, scheint dem Manager des FC Bayern München schwer zu fallen. Am Mittwoch verließ er einmal wieder bestens gelaunt die Kabine im Olympiastadion, mit einem breiten Lächeln beantwortete er gerne und geduldig die Fragen. Das Erreichen des Viertelfinales des DFB-Pokals durch das 3:0 gegen den Hamburger SV hat Hoeneß zwar nicht in solch übertriebene Verzückung versetzt wie das Kampfspiel in Glasgow eine Woche zuvor. Sie werden mich nicht dazu bewegen, wieder von einem Signal zu sprechen. Aber immerhin genügte eine sehr mittelprächtige Leistung, um große Zufriedenheit beim Rekordmeister einkehren zu lassen. Der Orkan, der in den letzten Tagen über die Säbener Straße in München hinweggefegt war, auch in Form eines laut polternden Managers, ist abgeflaut. Aber ob er endgültig abgedreht ist oder sich nur eine Pause gönnt, wird sich wohl erst in der nächsten Woche zeigen (…) Der HSV war ein sehr schlechter Gegner. Hoeneß sprach von überzeugender Laufarbeit des FC Bayern, dabei bewegten sich die Spieler beider Mannschaften lange Zeit so wenig, daß man befürchten mußte, schon ein kleiner Spurt könnte die ausgekühlten Muskeln beschädigen. HSV-Trainer Klaus Toppmöller machte die lasche Einstellung seines Teams verantwortlich dafür, daß es chancenlos war. Bei uns muß man schon beten, daß einer einmal einen Torschuß ansetzt.“

1. FC Köln – SpVgg. Greuther Fürth 2:4 n.E.

Zu wenig Kraft, zu wenig Luft

Erik Eggers (FR 5.12.) schildert Kölner Leiden: „Nun saß Andreas Rettig schon wieder da vorn. Das ist schwer zu verdauen, sagte er mit eingefrorenen Gesichtszügen und Blicken, die leer und unruhig hin und her wanderten. Der Manager des 1. FC Köln hält sich für gewöhnlich im Hintergrund bei Pressekonferenzen. Wenn sich der 40-Jährige selbst auf das Podium begibt, ist das ein Signal für schwerste Turbulenzen. Das letzte Mal hatte sich Rettig nach der 1:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen den Fragen gestellt, um den damaligen Trainer Funkel zu schützen. Diesmal verriet Rettig eine tiefere Depression, er wirkte so, als habe er alle Ziele eben völlig aufgegeben. Grund war eine geradezu groteske Leistung des 1. FC Köln. Es ist imagemäßig, wirtschaftlich und sportlich ein großes Problem, das da entstanden ist, sagte Rettig, und obwohl er damit das Pokal-Aus meinte, so gilt dieser Satz doch auch für die gesamte Situation am Geißbockheim. Denn dieses Spiel gegen einen zweifellos gut organisierten Zweitligisten machte selbst dem enthusiastischsten Zuschauer klar, wie gering die Chancen des 1. FC Köln sind, auf welche Weise auch immer den Klassenerhalt zu schaffen. Der neue Trainer Marcel Koller machte zwar Konditionsschwächen für das spielerische wie läuferische Debakel verantwortlich. Zum Schluss, so Koller, habe sein Team zu wenig Kraft, zu wenig Luft gehabt, und außerdem sei es nicht so weit, zwei Spiele in einer Woche absolvieren zu können. Eine preiswerte Ausrede war das. Aussagen wie diese beinhalten immer die vage Hoffnung, nach der Winterpause, wenn also die körperlichen Voraussetzungen womöglich gegeben sind, sei mit dieser Mannschaft eine Art Wende möglich. Doch die Mannschaft bestätigte am Mittwoch eindrucksvoll, dass der Niedergang auch andere Ursachen hat. Bereits in der ersten Halbzeit bewiesen Spieler wie Voigt, Dogan, Cichon und Sinkala, dass sie weder technisch noch taktisch in die erste Liga gehören.“

Spiele vom Dienstag

Wir bitten um eine Spende für die freistoss-Kasse, und empfehlen Sie uns. Vielen Dank!BankverbindungDeutsche Bundesbank (Filiale Gießen)BLZ: 513 000 00Nr.: 513 015 03Empfänger: indirekter-freistoss – Projekt-Nr. 6000 0208

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

104 queries. 0,553 seconds.