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Ballschrank

Höhepunkt ihrer Sendung

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Höhepunkt ihrer Sendung

1. Warum zeigen Sie seit Wochen das jeweilige Spiel von Bayern München zum Schluss und damit als dramaturgischen Höhepunkt ihrer Sendung? Die Tabellensituation rechtfertigt diese Entscheidung keineswegs, Bayern war stellenweise Tabellenfünfter, bestenfalls Dritter. Ist es die „attraktive“ Spielweise der Münchner?

2. Warum zeigen Sie dem Zuschauer strittige Szenen normalerweise in zehnfacher Wiederholung, glauben aber, den lächerlichen Elfer zu Gunsten der Bayern am letzten Samstag (Santa Cruz ließ sich aus dem Nichts fallen) mit einer einzigen Zeitlupe im Schnellverfahren abhaken zu können? Zu allem Überfluss kommentiert T. Herrmann dies Szene lapidar nach dem Motto: „Man kann nichts erkennen, also glauben wir dem Schiri.“ Diesen gilt es schließlich zu schützen, soll man dem Reporter wohl zu Gute halten. Derselbe Hermann seziert allerdings gerne und empört jede Fehlentscheidung zu Gunsten eines Bayern-Konkurrenten (zB Freiburg gegen Dortmund), sodass diese über die eigentliche Berichterstattung Überhand gewinnt.

3. Warum geben Sie Funktionären und Spielern von Bayern München die unwidersprochene und unkritische Gelegenheit, ihre Wahrheiten über den Sender zu transportieren? Beispiele:

a) Effenbergs Interpretation seines Fouls gegen Balakov als Kampfsignal an die Konkurrenz und damit als positive Wertung eines gesundheitsschädigenden Verhaltens

b) Hoeneß´ Attacke gegen Lauterer Fans („wie Tiere“). Wer so redet, braucht sich über Gewalt und Hass im Stadion nicht zu beschweren.

c) Elbers Statement nach dem Spiel gegen Köln („erste Halbzeit keine Lust, deswegen keine Tore“), das erstens vereinsschädigend, zweitens auch als Arroganz gegenüber den Gegnern zu werten gewesen wäre.

Kritikwürdiges Verhalten anderer Vereine wird übrigens (zu Recht) angeprangert, z.B. die Lauterer Fouls gegen Bayern.

4. Wie ist der Schulterschluss des Bayern-Herrmanns mit Uli Hoeneß vor der sich direkt anschließenden Spielberichterstattung (VfB-FCB) vor dem neutralen Zuschauer redaktionell zu rechtfertigen? Die zwei waren vor die Kamera getreten, um den Konkurrenten aus Dortmund und Leverkusen (nicht nur verbal) eine Angst einflößende Münchner Aufholjagd zu signalisieren: „Wir schaffen das schon! Wir kriegen Euch noch!“ Hätten Sie diese Szene auch gezeigt, wenn Ihre Mannschaft nicht gewonnen hätte (Bayern gewann 2:0)?

5. Darf man dem ran-Team viel Glück im Meisterschaftsrennen wünschen?

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