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Interesse an Frauen-Fußball – chinesische Neugier auf deutschen Fußball

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Interesse an Frauen-Fußball – chinesische Neugier auf deutschen Fußball

Volker Stumpe (FAZ 20.10.) meldet Interesse am Frauenfußball: „Weltmeisterinnen sehen! Drinnen spielten die Frauen zwar schon längst Fußball, aber draußen, am Glashäuschen vor dem Abtei-Sportpark in Brauweiler, standen etliche Zuschauer noch in einer Schlange, um sich Eintrittskarten zu kaufen. Anstehen, um sich ein Frauenfußballspiel anzuschauen? Das kommt nicht oft vor. Und schon gar nicht beim FFC Brauweiler Pulheim. Monika Beckmann ist Geschäftsführerin beim FFC, und sie verkauft auch Eintrittskarten. Das sind meist nicht sonderlich viele. Am Sonntag hat man sie ihr geradezu aus der Hand gerissen. Um die 100, manchmal 200 Zuschauer versammeln sich normalerweise rund um den Rasenplatz, den keine Tribüne umgibt, der weit draußen vor den Toren Kölns liegt, an dem an allen Ecken und Enden improvisiert wird und auf dem dennoch Bundesliga-Fußball gespielt wird. Nun wurden so viele Tickets, so viele Würstchen und soviel Kuchen verkauft wie nie zuvor. Alles Bundesligarekorde für Brauweiler. Am Sonntag morgen, um kurz nach elf Uhr, hatten sich 1300 Neugierige eingefunden, um sich das Bundesligaspiel zwischen den heimischen Frauen und dem 1.FFC Frankfurt anzuschauen. 1300? Eigentlich ja kaum zu glauben, aber so erstaunlich nun auch wieder nicht. Eine Woche nach dem Sieg der deutschen Elf bei der WM in den Vereinigten Staaten war die Gelegenheit günstig, sich einige der Golden Girls einmal aus der Nähe anzusehen. Und es gab ja auch etliche Weltmeisterinnen zu sehen. Soviel wie bei keinem anderen Bundesligaspiel an diesem Wochenende. Fünf beim 1. FFC Frankfurt, der die erste Bundesligapartie nach dem WM-Triumph 6:1 gewann. Eine beim FFC Brauweiler. Zwei weitere Weltmeisterinnen, Bettina Wiegmann und Maren Meinert, waren nur als Zuschauerinnen zu Gast. Die beiden Nationalspielerinnen, einst in Diensten des FFC Brauweiler, haben ihre Karriere unmittelbar nach dem Golden Goal beendet. Bettina Wiegmann staunte nicht schlecht, als sie da auf dem gut gefüllten Sportplatz, den sie sonst ganz anders kennt, stand und sich umschaute: Das sind doch zehnmal soviel wie sonst! Und das war genau jener Effekt, den sich alle erhofft hatten. Gute Werbung haben die deutschen Fußballfrauen in Übersee für eine Sportart gemacht, die hierzulande noch immer in einer Nische steckt. Eine Woche lang sind die Nationalspielerinnen von Talkshow zu Talkshow, von Ehrung zu Ehrung, von Termin zu Termin gehetzt, um für Gesprächsstoff zu sorgen. So viel Frauenfußball in der öffentlichen Wahrnehmung war nie.“

Alexander Bartl (FAZ 18.10.) meldet chinesische Neugier an der Bundesliga: „Den ersten bemannten Raumflug des Landes mögen die Chinesen zwar gebannt verfolgt haben, aber danach werden sie, mehr oder weniger patriotisch erbaut, auch wieder Spaß und Spiel suchen. Daß sie dabei mit steigender Neugier nach Deutschland blicken, ist ausgerechnet dem Fußball zu danken, genauer, der deutschen Bundesliga. Rund hunderttausend chinesische Nutzer monatlich zählt das Portal www.german-football.cn der Deutschen Welle. Gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) betreibt der Sender einen Live-Ticker und ein Live-Audioangebot in chinesischer Sprache, bietet zudem Tabellen und Spielberichte sowie Porträts der Spieler und Vereine. Das Interesse wächst, heißt es, und auch die interaktiven Möglichkeiten nehmen chinesische Nutzer zunehmend wahr, um beispielsweise beim Fußball-Quiz zu punkten. Zuletzt waren es gut fünftausend Kandidaten. Die chinesische Liga ist ihrerseits erst zehn Jahre alt, und vermutlich trug die Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea maßgeblich zu der Begeisterung für die wesentlich älteren und professionelleren europäischen Ligen bei. Vor allem aber ist Chinas Fernblick nach Deutschland einem Landsmann zu danken, dem Spieler mit der Nummer acht bei 1860 München: Jiayi Shao, in seinem Heimatland als zweiter Beckham gerühmt, gilt in Deutschland zwar allenfalls als Hoffnung, aber regelmäßig verfolgen Tausende chinesische Fans seine Spiele über DW-World.de. In dieser Saison überträgt die Deutsche Welle deshalb erstmals live ein Spiel an jedem Wochenende nach China.“

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