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Karl-Heinz Rummenigge, „der bayerische Karl Marx“ – Juri Schlünz, Rostocks Wunschlösung

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Karl-Heinz Rummenigge, „der bayerische Karl Marx“ – Juri Schlünz, Rostocks Wunschlösung

Der bayrische Karl Marx

Martin Hattrup (11 Freunde) kommentiert die Drohungen und Worthülsen Karl-Heinz Rummenigges: „Kaum ein Funktionär ist in diesen Tagen öfter in den Schlagzeilen als Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München. Und kaum einer gefällt sich im Moment mehr in der Rolle des Revolutionärs als der Kalle. Der ehemalige Weltklassespieler wird immer mehr zum größten Nörgler der deutschen Fußball-Landschaft. Denn wer musste in den vergangenen Wochen nicht schon alles Kritik einstecken? (…) Er hat einen neuen Klassenfeind ausgemacht – die FIFA. Was da stattfindet, ist eine Diktatur, empörte sich der bayrische Karl Marx am Mittwoch und meinte nicht Sepp Blatters Quasi-Alleinherrschaft, sondern nur das System der Spielerabstellungen für Länderspiele. Mit seinen Gequengele wird Kalle Rummenigge unseren Politikern immer ähnlicher. Was uns gleich auf eine Idee bringt: Wie wäre es, wenn Rummenigge die große Revolution wagt und in die Politik geht? Arnold Schwarzenegger hat es gerade vorgemacht, und der Posten des Ministerpräsidenten wird in Bayern im Jahr 2006 frei – Edmund wird dann wohl aus dem Kanzleramt grüßen. Als Landespatriarch kann Rummenigge dann auch wieder so schöne Sätze sagen wie Ich bin ein Freund des Konsenses und hoffe auf eine vernünftige und faire Lösung. Auch ein schlüssiges Konzept für den Weg aus der Krise hat er schon parat: Wir wollen den Aufwärtstrend positiv gestalten… nach oben!““

FR-Portrait Zlatan Bajramovic, bosnischer Nationalspieler des SC Freiburg

Wunschlösung und keine Billigvariante

Ronny Blaschke (BLZ 10.10.) stellt Rückendeckung für Juri Schlünz fest: „Bei den Vereinsoberen ist Schlünz die Wunschlösung und keine Billigvariante, wie der Vorstandsvorsitzende Manfred Wimmer sagte. Der 42 Jahre alte Diplom-Sportlehrer habe sich vom Feuerwehrmann zum Facharbeiter entwickelt, meinte Aufsichtsrats-Chef Horst Klinkmann. Dutzende Bewerbungen waren in der Geschäftsstelle des Klubs eingegangen. Mit keinem anderen Kandidaten, so Wimmer, seien Verhandlungen aufgenommen worden. Ohnehin genießt Schlünz beim FC Hansa eine Art Immunität. Seit 35 Jahren gehört er dem Verein an, er kennt das sensible Umfeld wie kein Zweiter. 328 Punktspiele bestritt er für die Rostocker, als Kapitän führte er sie 1991 in die Bundesliga. Er galt als Feingeist auf dem Rasen, als Kreativer im Mittelfeld. Er will das offensive Spielsystem, das Veh hinterlassen hat, bis zur Perfektion weiterentwickeln. So geht die Woche der Überraschungen in Rostock mit einer Neuigkeit zu Ende, die längst jeder zu wissen glaubte. Schlünz selbst hat seine Schüchternheit abgelegt, verschwunden ist die Wortarmut, die ihn einst gekennzeichnet hatte. Er hat das Rampenlicht für sich entdeckt und freut sich auf investigative Fragen wie diese: Bleiben Sie auf der Bank Ihrem Trainingsanzug treu? Vielleicht trage ich einen Schal, vielleicht eine Pudelmütze. Lassen Sie sich überraschen.““

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