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Lars Leese, „der Traumhüter“, steht wieder ein bisschen im Rampenlicht

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Lars Leese, „der Traumhüter“, steht wieder ein bisschen im Rampenlicht

Christoph Bertling (FTD 24.10.) meldet die Rückkehr eines Helden: „Für einen kurzen Moment ist es tatsächlich wieder so aufregend wie damals, als er in Liverpool an der legendären Anfield Road auflief. Ein letztes Mal klatscht Torhüter Lars Leese seine frisch shampoonierten Handschuhe zusammen, um sich zu beruhigen. Dann läuft er durch den Spielertunnel ins Stadion. Über ihm skandieren bereits die Fans „Football is coming home“, und es ereilt ihn wieder dieses „unbeschreibliche Gefühl“. Premier League. Liverpool. Stimmung. Gänsehaut. Und er mittendrin. „Einfach geil war das damals“, sagt Leese jetzt. Gegen die Besten hatte er gespielt. Nicht nur in Liverpool. Auch gegen andere englische Topteams stand er zwischen den Pfosten. Auf ungewöhnlichem Weg war er dort hingekommen. Mit 16 Jahren stand Leese im Tor der B-Jugend-Elf des 1. FC Köln. Doch mit 20 hatte er dem Fußball bereits wieder abgeschworen und verkaufte Büromaterial in Köln-Hürth. Erst mit 27 Jahren gelang ihm überraschend der Durchbruch. Von der Kreisliga A hatte er es über verworrene Wege in die höchste englische Fußballliga zum FC Barnsley geschafft. Ein Jahr lang hütete er für den Klub das Tor. Auch wenn Barnsley in diesem Jahr abstieg, war es die schönste Zeit seines Lebens. Jetzt hat er das Gefühl wieder, wie damals an der Anfield Road. Auch wenn er nur im Franz-Kremer-Stadion in Kölns Westen steht, wo die Zuschauerränge vor sich hinschimmeln und die Farbe von den Sitzen blättert. „Das ist egal“, sagt Leese. „Ob Michael Owen oder ein drittklassiger Stürmer: Ich bin immer nervös.“ Lars Leese ist an den Ort zurückgekehrt, an dem sein Traum begann. Seit einigen Monaten hütet er am Geißbockheim für die zweite Mannschaft des 1. FC Köln das Tor.“

siehe dazu auch: Der Traumhüter

Saubermann mit höherem Auftrag

Hans-Joachim Leyenberg (FAZ 24.10.) berichtet von der Mitgliederversammlung in Nürnberg: „Die Nürnberger Polizei hat unlängst einen Mann aufgegriffen, der mitten in der Nacht, bei nur drei Grad plus, für Ordnung sorgte. Der Nackte aus Fürth begründete seinen Einsatz damit, daß Gott ihm befohlen habe, seine Kleider abzulegen und aufzusammeln, was Autofahrer an Müll aus dem Fenster werfen. Der gute Mensch wurde wegen Selbstgefährdung in Obhut genommen. Unwillkürlich führt diese Geschichte zu Michael A. Roth, dem Präsidenten des 1. FC Nürnberg. Auch er versteht sich als Saubermann mit höherem Auftrag, auch er neigt zur Selbstgefährdung, wenn der Gaul mit ihm durchgeht. Etwa vor ein paar Wochen, als er unter dem Eindruck einer Niederlage der Club-Elf verbal um sich ballerte. Er habe einem Reporter in einem Privatgespräch auf eine provozierende Frage entsprechend geantwortet, erläuterte er der ordentlichen Mitgliederversammlung des 1. Fußballclubs Nürnberg, Verein für Leibesübungen e. V., am Mittwoch abend. Roth erntete verständnisvolles Gemurmel. Die anwesenden 286 Stimmberechtigten erlebten den moderaten, wohltemperierten, allzeit geschmeidigen Roth. An ihm, dessen Amtszeit noch ein Jahr währt, führt in Nürnberg kein Weg vorbei.“

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