Ballschrank
Leistungen der Chinesen und der Mannschaft aus Saudi-Arabien
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| Donnerstag, 25. März 2004
Zu den Leistungen der Chinesen und der Mannschaft aus Saudi-Arabien heißt es in der NZZ (14.6.). „Sollten in Zukunft wieder Stimmen erhoben werden, den Asiaten mehr Plätze an einer WM-Endrunde zu gewähren, dürfte mit Hinweis auf diese desaströse Bilanzen (0 Punkte in 6 Spielen bei 21 Gegentreffern) eine allfällige Debatte im Keime erstickt werden.“
Zum Medienboykott, den sich die türkische Mannschaft nach heftiger Kritik auferlegt hat, bemerkt Ralf Wiegand (SZ 14.6.). „Schon komisch: Da hatten die türkischen Fußballer den größtenErfolg ihrer Auswahl-Geschichte errungen und bei der zweiten WM-Teilnahme gleich das Achtelfinale erreicht, und dann wollten sie nicht darüber reden? Nicht erklären, was sie empfanden, als sie schon Minuten vor dem Schlusspfiff beim 3:0 gegen China sich Arm in Arm vor der Bank aufreihten wie einst die Brasilianer 1994 im Finale gegen Italien? Nicht erzählen, wie sie im riesigen Stadion alle aufgehängten roten Fahnen abklapperten, weil sie glaubten, dahinter stünden türkische Fans, aber auf der Gegentribüne plötzlich niemand zurückjubelte, weil dort Chinesen saßen und von den Türken für Landsleute gehalten wurden? Kein bisschen eine Legende stricken, die eigene, nach 48 Jahren WM-Pause?“
Mark Schilling (NZZ 14.6.) beleuchtet das Scouting-System der Türken, das der ehemalige Bundesliga-Profi Erdal Keser initiierte. „In der derzeitigen Auswahl am World Cup befinden sich bereits vier Spieler, die in Deutschland aufgewachsen sind (Yildiray Bastürk, Ilhan Mansiz, Umit Davala, Tayfur Havutcu), und ein „Engländer“ Mustafa Izzet; Letzterer ist gar der türkischen Sprache nicht mächtig. Er, Keser, könne sich gut vorstellen, dass diese Zahl noch wachse. Dass mitunter ein Spannungsfeld entstehen könne zwischen diesen außerhalb der Türkei aufgewachsenen Spielern und den „echten“ Türken will Keser nicht verneinen. Mansiz beispielsweise, der einer Gastarbeiterfamilie entspringt, die in den sechziger Jahren nach Deutschland ausgewandert war, weiß von erheblichen Schwierigkeiten zu berichten, als er 1995 zu Genclerbirgli wechselte. Der heutige Besiktas-Stürmer hatte damals zu sehr vielen Dingen den Zugang nicht gefunden, und die Assimilation verlief nicht nur reibungslos.“
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