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Leser-Reaktionen auf die Diskussion , ob das Wort „Ultimatum“ in der Fußball-Berichterstattung angebracht ist?

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Leser-Reaktionen auf die Diskussion , ob das Wort „Ultimatum“ in der Fußball-Berichterstattung angebracht ist?

Jose Fernández warnt davor, dass Wörter bei zu häufigem Gebrauch an Bedeutung einbüßen:

„Hallo lieber Herr Fritsch, Ich teile Ihre Meinung darüber, dass das Wort Ultimatum im Fußball nichts zu suchen hat. Am Ende werden wir mit einer so oft aus dem Kontext genommenen und verallgemeinerten Benutzung des Begriffs zu tun haben, dass keiner sich über die tatsächliche Bedeutung des Wortes im Klaren und Bewussten sein wird. Die Fußballszene hat uns ja genügende Beispiele geliefert – siehe der Gebrauch des Adjektivs sozial im Munde eines Fußballsfunktionärs aus der bayrischen Metropole. Ich bin der Meinung, dass die deutsche Sprache über genügende Wörter verfügt, die Dringlichkeit der Situation in Berlin darzustellen, ohne auf militärisches Vokabular zurückzugreifen. Es reicht doch, wenn die spanische Presse sich der militärischen Bilder bedient. Schließlich sind wir ein Land, wo die Leute Regierungen unterstützen, die sich für militärische Wahnsinnsprojekte einsetzen. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Herr Fernández“

Joachim Hasselbach widerspricht mir:

„Lieber Herr Fritsch, bezüglich der Begriffsdebatte unterstütze ich die Meinung von Herrn Hermanns, da m.E. ein Ultimatum mitnichten auf den Bereich der (Welt-)Politik begrenzt ist. Aber der Grund für diese Email besteht darin, dass ich mich herzlich für den Newsletter (auch englische Wörter und Anglizismen gehören meiner Meinung nach zwingend zwischen Gänsefüßchen, wenn man denn glaubt, sie verwenden zu müssen), bedanken möchte: qualitativ unerreicht, und gefühlsmäßig das, was damals der SWF3-Sportreport beim samstagnachmittäglichen Marmorkuchenbacken war. Danke und herzliche Grüße aus Mexiko!“

Walter Lochmann hält den Begriff für angebracht, weil er besser sei als die Verharmlosung von Dieter Hoeneß:

„Lieber Oliver Fritsch, rein sprachlich haben sie wahrscheinlich mehr recht als ihr Kollege; angesichts der Verharmlosung à la Hoeneß (als könnte man Punktgewinne vereinbaren) und der Tatsache, dass ultimativ doch jenseits der UNO (der ultimative Kick, die ultimative Klärung) in unserem Wortschatz verwendet wird bin ich für Ultimatum. Herzliche Grüße und weiter so!““

Herr Blumenau vom ORF schreibt:

„Die Macher von indirekter-freistoss.de legen durchaus Wert auf leise Ironie und manchmal auch schöne Süffisanz – man betrachte den schönen Mail-Wechsel zur unsinnig kriegerischen Verwendung des Wortes „Ultimatum“ in der Rubrik Pressekonferenz.“

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