Ballschrank
Elf kalte Hände
| Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Elf kalte Hände
„Hätte man die elf Mainzer vor dem Spiel begrüßt, man hätte wahrscheinlich in kalte Hände gegriffen. In elf Hände, die entlarvt hätten, dass die nervliche Anspannung den Kreislauf aller Akteure hatte absacken lassen. 30 Spieltage lang hatte Mainz auf einem Aufstiegsplatz gestanden; jetzt galt es nur noch, keinen Fehler zu begehen. So etwas kann Angst machen.“
Javier Cáceres (SZ 07.05.02) über die Schadenfreude der Berliner, den Bezwingern von Mainz:< "Die Freude der Berliner am Leid der Mainzer, die minutenlang auf dem Platz umhertorkelten, sich weinend in den Armen lagen, war bemerkenswert. Zumal Mainz landauf, landab Sympathien eingeheimst hatte, wegen ihres Offensivfußballs und ihres jugendlich wirkenden 34 Jahre alten Trainers." (Volltext) Thomas Becker (SZ 17.04.02) über den Zweitligisten, der kurz vor dem Aufstieg steht:
„Der Aufstieg des 1500-Mitglieder-Klubs hat etwas von einem Märchen. Im finsteren Abstiegswald kürte König Vorstand vor gut einem Jahr den Knappen- Kicker Klopp zum neuen Trainer-Prinzen, ausgerechnet am Faschingsdienstag, einem Tag, an dem die SingLach-Metropole nur bedingt zurechnungsfähig ist. Und Mainz blieb nicht mehr Mainz: spielte fortan offensiv, gewann Spiel um Spiel, stieg doch nicht ab, gewann auch in der neuen Saison ständig – und wandelt bald im Märchenland. Wieviel Wünsche bei der guten Fee noch offen sind, verrät Manager Heidel nicht, erzählt dafür aber die mirakulöse Geschichte von seinem ersten Interview als FSV-Offizieller. Zehn Jahre ist es her, dass der ehemalige Verbandsliga-Kicker von Fontana Finthen die Zweite Mannschaft des FSV als Betreuer und Hauptsponsor in der Kreisliga übernahm und seine Ziele formulierte: „Ich will, dass in zehn Jahren die Erste Mannschaft Bundesliga spielt und die Zweite Oberliga.“ Heidel liegt gut: Die Zweite stieg sieben Mal in Serie auf, steht kurz vor der Regionalliga, und die Erste – nun ja.“
