Ballschrank
Münchner Meisterstimmung – Streit mit SAT1 – Wende in der Dortmunder Transferpolitik
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| Donnerstag, 25. März 2004Pogo mit den Teletubbies
Andreas Burkert (SZ 24.4.) analysiert die Stimmung in München. “Diese Woche enden in Bayern die Osterferien, und die Ordner an der Säbener Straße sehnen den Termin herbei. Sie haben dann wieder ein bisschen Ruhe. Zurzeit drängeln sich während der Einheiten auf dem Gelände des FC Bayern viele hundert Teenager, und wenn die aus Funk und Fernsehen bekannten Gesichter die Kabine verlassen, nähert sich manche Zahnspange gefährlich nahe dem Absperrgitter – es wird dann geschoben und geschrieen, als tanzten hier die Teletubbies Pogo. Sie flehen nach Autogrammen. Der unvermindert starken Nachfrage in der Heimat kommen die Bayern in diesen Wochen gerne nach, denn überregional hält sich das Interesse an ihnen in Grenzen (…) Die Bayern-Profis spüren diesen Spannungsabfall beim Fußballpublikum. Sie selbst wollen sich aber nicht daran stören und genießen die Langeweile, wie Jens Jeremies am Mittwoch mitteilte: „Wir hatten diese Saison viel Spaß“, sagte er, „und wenn der Moment dann da ist, ist es trotzdem ein besonderes Gefühl, denn dahinter steckt viel Arbeit.“ Dass der diesjährige Titelgewinn vermutlich als unspektakulärste Errungenschaft seit dem Ligapokal- Gewinn 2000 in die Vereinschronik Eingang finden wird, stellte er nicht in Abrede. Verbündete in seinem sehr speziellen Ehrgeiz findet Jeremies in den Neulingen, für die solche Feierlichkeiten noch nicht zur Routine geworden sind. Das trifft selbstredend auf die kleine Fraktion der früheren Leverkusener zu: Ballack (der übrigens in München nicht seine erste Meisterschaft feiern wird, of), Robert Kovac oder auch Zé Roberto.“
Vermutlich nun doch 36 Teilnehmer bei der WM 2006? SZ
Versteckte Kamera in Calmunds Büro
Wolfgang Hettfleisch (FR 24.4.) kommentiert den Streit einiger Ligaverantwortlicher mit SAT1. „Nichts währt ewig, am wenigsten Freundschaft, die sich auf geschäftliche Interessen gründet. Weshalb die ran-Schaffer für ihre Arbeit von den alten Spezis neuerdings Dresche beziehen. Nach Beckmann sei’s da qualitativ bergab gegangen, moserte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der Übervater Franz Beckenbauer übrigens dahingehend immer ähnlicher wird, dass auch er inzwischen wohl aus dem Stand eine Stunde lang profund über die Bedeutung des Liebeslebens der Wüstenspringmaus für die Zukunft des deutschen Fußballs referieren könnte. Rummenigge also findet ran jetzt doof. Reiner Calmund, für ein Grundsatzreferat zur Springmaus-Libido ganz sicher auch keine schlechte Adresse, will die Fußball-Schnüffler von Sat 1 gar verklagen. Die hatten am vorigen Sonntag Versteckte Kamera in Calmunds Büro gespielt und dessen bedrohliches Gehampel vor Sportchef Jürgen Kohler eingefangen. Ein Revanchefoul? Schon möglich. Seit die Centfuchser von Sat 1 klargestellt haben, dass sie für die kommende Bundesliga-Saison nur weit weniger zu zahlen bereit sind als die für die laufende Spielzeitvereinbarten 80 Millionen Euro, ist die Harmonie vergangener Tage einer latenten Feindseligkeit gewichen. So ist das oft, wenn sich die Wege alter Gefährten trennen. Was aber, falls Sat 1 mangels besserer Angebote doch den Zuschlag zur Übertragung der Bundesliga kriegt? Nun, dann macht man es wie in jeder anderen Soap auch: Die Liebe wird neu aufgewärmt.“
„Plötzlich ist bei Eintracht Frankfurt der lange untergetauchte Stürmer Pawel Kryszalowicz wieder eine Alternative“ FR
„Die Bundesliga steht vor einer wirtschaftlichen Zeitenwende. Die Tage des hektischen Kaufens und Verkaufens sind vorbei“ ,liest man von Felix Meininghaus (Tsp 24.4.) über den angekündigten Paradigmenwechsel in der Transferpolitik Borussia Dortmunds. „Das uninspirierte Gekicke der prominent besetzten Mannschaft hat viele auf den Plan gerufen, die nun verkünden, das Team benötige dringend eine personelle Auffrischung. Eilig wurden Namen wie die der Nationalspieler Paul Freier, Miroslav Klose oder Bernd Schneider gehandelt, auch am Finnen Mikael Forssell, der zurzeit vom FC Chelsea an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen ist, sei das Interesse lebhaft, hieß es im Umfeld des Vereins (…) Männern wie Metzelder oder Madouni sollen weitere perspektivreiche Kräfte folgen. Solche Aussagen könnte man durchaus als Umdenken in der aggressiven Dortmunder Transferpolitik interpretieren, de facto sind sie jedoch auch eine Reaktion auf die derzeitigen wirtschaftlichen Gegebenheiten.“
Interview mit Mikael Forssell SpOn
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