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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

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Oliver Kahn

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Oliver Kahn

Bei den Kollegen des kicker kann sich Oliver Kahn über mangelnde Lobby nicht beschweren. So war er der einzige deutsche Nationalspieler, der nach den von einer breiten Öffentlichkeit als Pleiten empfundenen Matches gegen England (1:5) und Finnland (0:0) von der in ihrer schonungslosen Art selten dagewesenen Kritik ausgenommen wurde (kicker 11.10). Carsten Ramelow (Bayer 04 Leverkusen) zB musste sich die Frage nach seiner internationalen Reife gefallen lassen, obwohl er erstens im Spiel gegen Finnland den Star Litmanen ausschaltete sowie durch zwei Traumpässe in die Sturmspitze auffiel und zweitens gegen England wegen einer Sperre aussetzen musste. Zumindest bezüglich dieses Spiels ist die Kritik eine nicht zu rechtfertigende Ungleichheit, war der Weltklassetorhüter doch an dieser Niederlage maßgeblich beteiligt. In der ersten Halbzeit fiel er durch ungewohnte Unsicherheiten auf und verschuldete den Ausgleichstreffer durch Michael Owen, indem er zu lange auf der Linie stehen blieb, während die gesamte deutsche Mannschaft auf Abseits spielte (zum Torwartverhalten in einer kollektiven Verteidigung siehe Italienische Pflichtlektüre ). Fraglich bleibt auch die Benotung des Fachmagazins (kicker 03.09.), in der die Mannschaft viel einzustecken hatte. Nicht nur Michael Ballack wurde mit einer 6 abgestraft, Kahn hingegen mit einer 4,5 verschont, obwohl er selbst seine ungenügende Leistung nach dem Spiel offen eingestand ( O-Ton): „Man hätte statt mir auch eine Sporttasche ins Tor stellen können.“ Es war nicht das erste Mal, dass der kicker diesbezüglich ein Auge zudrückte.

vgl auch: Aufmüpfige Widersacher

Gewinnspiel für Experten

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