Ballschrank
Pokalsieg Arsenal
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| Donnerstag, 25. März 2004
Martin Pütter (NZZ 19.5.) teilt mit, dass der Pokalsieg Arsenal ein schwacher Trost für entgangene Erfolge ist. „Die wahre Freude fehlte bei den Arsenal-Spielern. Zwar jubelten sie nach dem Schlusspfiff über ihren 1:0-Sieg gegen Southampton im 122. Endspiel um den FA-Cup; auch bei der Pokalübergabe in Cardiffs Millennium-Stadion strahlten ihre Gesichter noch, doch bei der Ehrenrunde mit der Trophäe zeigten sie, wie etwa Robert Pires, der den entscheidenden Treffer erzielt hatte (38.), eher ernste Züge. Was der zweite Cup-Erfolg hintereinander und der insgesamt neunte in der Vereinsgeschichte für die Londoner bedeutete, hatte Mittelfeldspieler Freddie Ljungberg schon vor dem Spiel erklärt: “Auch wenn wir den Cup gewinnen wollen, es kann keine Entschädigung sein”, sagte der Schwede, der sich wie seine Mitspieler und Trainer Arsène Wenger immer noch darüber ärgert, den Gewinn der Meisterschaft verpasst zu haben. Dass der FA-Cup nicht mehr als ein Trost für das Verpassen des grossen Zieles ist, deutet aber auch an, wie sehr der älteste Fussballwettbewerb an Bedeutung verloren hat. Das bekommen auch die Fans von Arsenal zu spüren. Der Klub verzichtet auf die sonst traditionelle Triumphfahrt, welche der Sieger bisher immer mit dem Pokal unternommen hat – die Strassen in den Nordlondoner Stadtteilen Highbury und Islington werden damit am Sonntag ruhig bleiben. Auch das Preisgeld von einer Million Pfund für den Sieg verblasst im Vergleich zu den 9,5 Millionen Pfund, welche die “Gunners” für den zweiten Platz in der Meisterschaft erhalten haben. Unter diesen Umständen erstaunt es nicht, dass der Erfolg auf wenig überzeugende Weise zustande kam – er war tatsächlich ein schwacher Trost im mehrfachen Sinn.“
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