Ballschrank
Punktabstände, die bequem zum Eintüten von drei Meisterschaften reichen
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| Donnerstag, 25. März 2004
„Der Generationswechsel bei den Bayern läuft schleppend“, urteilt Daniel Pontzen (Tsp 14.4.). „Nach 77 Minuten setzte Bastian Schweinsteiger noch einmal zum Spurt an. Auf dem Weg zur Außenlinie überholte er Bixente Lizarazu, den Trainer Ottmar Hitzfeld zeitgleich mit Schweinsteiger vom Platz bat. Zuvor hatte es nicht viele temporeiche Momente im Spiel des 18-Jährigen gegeben, und so verschwand der emsig geförderte Nachwuchsmann nach seiner Auswechslung so unbemerkt unter der Plexiglasscheibe der Bayern-Bank, wie er und seine jungen Kollegen gespielt hatten. Das 0:1 gegen Werder Bremen festigte den Eindruck, dass bei den Bayern die selbstverordnete Verjüngung keineswegs nach Plan verläuft. Teile der Klubführung, allen voran Franz Beckenbauer, hatten seit längerem den vorgezogenen Generationswechsel gefordert. Regelmäßig nörgelte der Aufsichtsrat-Vorsitzende über Hitzfelds mangelnden Mut, auf junge Spieler zu setzen. Als der Trainer im vergangenen Herbst in die Kritik geriet, wurde ihm, laut Insidern, mit sanftem Druck klar gemacht, dass er seine Einstellung in diesem Punkt schleunigst ändern möge, so er in München weiter arbeiten wolle. Die Schwäche der Konkurrenz machte es Hitzfeld in den letzten Wochen leicht, junge Spieler ins eigene Team einzuflechten. Punktabstände, die bequem zum Eintüten von drei Meisterschaften reichen, lockerten Hitzfelds Bedenken.“
Freundschaftsspielcharakter
Elisabeth Schlammerl (FAZ 14.4.). „Ottmar Hitzfeld darf sich nun bestätigt fühlen, denn seit Wochen vermeidet er es, vom Meistertitel zu sprechen. Als nicht nur ein paar Spieler, sondern auch der Vorstandsvorsitzende Rummenigge über die große Möglichkeit sprachen, schon am Ostersamstag in Dortmund, also auf des liebsten Feindes Platz, sich als deutscher Meister feiern lassen zu können, trat der Trainer mit warnenden Worten entgegen. Der Hang zur Vorsicht, seine auch im Erfolg fehlende Begeisterung sind bei Hitzfeld wohl genetisch bedingt, und deshalb klang die Analyse der dritten Saisonniederlage zunächst auch nicht viel anders als die der Spiele zuvor. Die Meisterschaft ist kein Selbstläufer. Wir müssen natürlich aufpassen, sagte er. Die Partie gegen Bremen hatte für Hitzfeld in der ersten Halbzeit Freundschaftsspielcharakter – wie schon eine Woche zuvor die Begegnung in Hannover.“
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