Ballschrank
Spanien
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| Donnerstag, 25. März 2004
„Bei Deportivo La Coruña stagniert der Fussball derzeit auf hohem Niveau“, schreibt Georg Bucher (NZZaS 16.2.). „Deportivo hatte sich unter Regie des legendären „Hexers von Arteixo“, Arsenio Iglesias, angeschickt, eine bessere Adresse im spanischen Fussball zu werden, 1995 den Cup und 2000 mit dem Basken Irureta die Meisterschaft gewonnen. Im selben Jahr wurde als Pendant zum kunstvoll gefertigten Obelisken im Stadtzentrum ein zweiter Obelisk errichtet. „Wir mögen den Obelisk Millennium nicht“, steht auf der grauen Aussenwand einer Schule. Nonnen vom Orden der Sklavinnen geben pädagogisch den Ton an. Auf einem betonierten Bolzplatz im Innenhof der Anstalt imitieren Kinder in dunkelblauen Uniformen und blauweiss gestreiften Trikots den Torjubel des fliegenden Holländers Makaay. Rund ums Riazor-Stadion dominieren die Vereinsfarben Blauweiss – gleichzeitig jene des Stadtwappens mit Herkulesturm, Krone, Kreuz und Totenkopf. Ins Stadion integriert ist der Fanartikel-Shop Deportienda, das Wellness-Studio Deporclinica wartet auf Kundschaft. Schwierige Geschäfte in Zeiten einer doppelten Krise. Trotz Modernisierungs- und Aufschwungsparolen müssen jährlich 20000 Galicier emigrieren, die Arbeitslosenquote ist auf fast 13 Prozent gestiegen. Das Riazor-Stadion ist seit einigen Monaten eine leichter zu nehmende Festung. Zwölf Meisterschaftspunkte hat Deportivo im eigenen Stadion verloren, und im Halbfinal der Copa del Rey gewinnt hier, gegen den Cup-Holder, auch Real Mallorca. Als der Referee das Hinspiel anpfeifen will, wird es dunkel. Stromausfall im Stadtteil, seit der Renovierung des Estadio Riazor zur WM 1982 das erste Malheur dieser Art.“
Über den Kredit des neuen Trainers in Barcelona schreibt Georg Bucher (NZZ 18.2.). „Es gibt genügend Cules, die Antics Verpflichtung nicht goutierten. In der Saison 1995/96 Doublegewinner mit Atletico, war er vier Jahre später mit den Madrilenen und die folgende Saison mit Real Oviedo abgestiegen, hatte sich als Radiokommentator bewährt, Fussballspiele im Akkord gesehen und lukrative Angebote aus dem Ausland abgelehnt. Der Wunsch, nach Real und Atletico auch Barça zu trainieren, wurde nun erfüllt, das Abwarten belohnt. Im Interview mit „Don Balon“ bekannte sich der atheistisch erzogene Ausbildner zu Religion, Familie und Fussball, zu wissenschaftlichen Grundsätzen und Arbeitsmethoden. Kann es in der Liga gemessen am abrufbaren Potenzial des Kaders nur aufwärts gehen, so stellt sich die Aufgabe in der Champions League anspruchsvoller dar. Barça hat zehn Spiele in Folge gewonnen, und die Fans träumen vom Titel. Weil auch Reina dieses Ziel vor Augen hat, dürfen 106.000 Socios die neue Direktion nicht wie von Gaspart vorgesehen im März, sondern erst nach der Saison wählen.“
„Nach dem Abgang des Präsidenten spricht beim FC Barcelona keiner mehr vom Abstieg“ Tsp
Italien
Spielbericht AC Milan – Lazio (2:2) SZ
Spielbericht Chievo – Inter (2:1) NZZ
England
Martin Pütter (NZZ 18.2.) sah den Sieg Arsenals in Old Trafford. „Entscheidend war, wie die Londoner mit dem Gegner und dessen Aggressivität umgingen. Die ManU-Spieler gingen in der ersten Viertelstunde absolut kompromisslos zur Sache. Da wurden alte Rechnungen beglichen, wie durch Ruud van Nistelrooys Foul an Martin Keown. Der Holländer konnte – wie später nach einem Foul an Lauren – froh sein, dass er nicht die rote Karte sah. Durch die ruppige Spielweise liessen sich die Londoner jedoch nicht provozieren. Sie hielten, mit Ausnahme einiger Proteste gegenüber dem Schiedsrichter, ihre Aggressionen unter Kontrolle und konzentrierten ihre Energien auf das Spiel. Vor noch nicht allzu langer Zeit wären Arsenal-Spieler wegen Revanchefouls vom Platz geflogen. Beeindruckend war, wie die „Gunners“ mit ihrem schnellen Kurzpassspiel im Mittelfeld sowohl Zweikämpfe vermieden als damit auch den Gegner ins Leere laufen liessen. Dabei hatten sie es schliesslich nicht mit einem x-beliebigen Mittelfeld, sondern mit dem von Manchester United zu tun. Diese Achse des Platzklubs hatte es in der Vergangenheit schon oft geschafft, Spiele zu kehren, doch diesmal blieb nach dem 0:2 jede Reaktion aus. Dieses Faktum, verbunden mit schwacher Leistung einiger United-Spieler letzten Mittwoch anlässlich von Englands 1:3-Niederlage gegen Australien, liesse darauf schliessen, dass sie sich für ihren Champions-League-Match am Mittwoch gegen Juventus Turin schonten. Doch der „Tobsuchtsanfall“ von Trainer Alex Ferguson, der Fussballschuhe durch die Garderobe kickte (und damit David Beckham eine Platzwunde über dem linken Auge beifügte), widerlegt diese These.“
Spielbericht Man U – Arsenal (0:2) Guardian
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