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Spitzenspiel der Zweiten Liga

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Spitzenspiel der Zweiten Liga

Vor dem heutigen Spitzenspiel der Zweiten Liga sprach Ingo Durstewitz (FR 5.5.) mit Jürgen Klopp, dem Trainer des FSV Mainz. “Irgendwie ist Jürgen Klopp ja eine Mischung aus Normalo und Paradiesvogel. Der Normalo Klopp trägt ein schwarzes T-Shirt und Jeansjacke, blättert in der Bild-Zeitung, schmunzelt über Effe, bodenständig, offen, locker, frei von Allüren, er duzt und wird geduzt. Der Paradiesvogel Klopp ist ein Paradiesvogel, weil er die Kraft der Worte entdeckt hat, weil er sich geschliffen ausdrückt, mit der Sprache spielt, Worte verhüllt; weil er Plattitüden hasst wie der Teufel geweihtes Wasser, weil er redet, aber nicht labert – und in der Welt der Phrasendrescher damit heraussticht wie ein Papagei inmitten einer Schar Amseln. Vor dem heutigen Fußballspiel zwischen dem von ihm trainierten FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt hat Klopp, der Paradiesvogel, geredet wie ein Wasserfall, Sätze im Stakkato rausgehämmert, bis ihm nichts mehr eingefallen ist, dann hat der andere Klopp, der Normalo, den Jargon der Straße bemüht: Dieses Spiel ist geil. So richtig geil. Es sind Duelle wie diese, die Klopp, um in seiner Diktion zu bleiben, geil machen, die den etwas anderen Trainer packen und schütteln, die ihn antreiben. Mainz und Frankfurt, Kopf an Kopf, nur durch ein Tor getrennt, ein Spiel um fast alles oder fast nichts. Der seit Monaten ausverkaufte Bruchweg pickepacke voll, ein Gegner aus einer nicht mal 50 Kilometer entfernten Stadt, mit einem – zumindest in der zweiten Liga – Namen wie Donnerhall, das mediale Interesse riesig, das Fernsehen überträgt live. Klopps Augen funkeln hinter der Brille, die Vorfreude springt die Zuhörer an (…) Die Harmonie am Bruchweg ist aber ausgerechnet vor dem wegweisenden Spiel gegen die Eintracht ein bisschen gestört, denn Bayer Leverkusen ist an einer Verpflichtung Klopps interessiert. Der Begehrte tut die Geschichte als Gerücht ab. Das ehrt mich, das finde ich klasse, aber Kontakt bestünde nicht. So oder so: Calmund und Klopp – das hätte was.“

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