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Teams vor dem Saisonstart, wirtschaftliche Lage in Kaiserslautern und Frankfurt, Dortmunder Torwartfrage
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| Donnerstag, 25. März 2004Roland Zorn (FAZ 28.7.) analysiert die Dortmunder Torwartfrage. „Hätten wir in Roman Weidenfeller nicht einen sehr talentierten Torhüter, hätten wir Jens den Weg nach London verbauen müssen, sagt der Dortmunder Präsident Gerd Niebaum über das deutsch-englische Wechselspiel. Der Dortmunder Jurist flicht Lehmann, der über den Umweg AC Mailand Ende 1998 nach Dortmund kam, im nachhinein noch einmal Kränze: Jens ist einer der besten Torhüter Europas. Er hatte im Vorjahr einen großen Anteil an unserem Meisterschaftsgewinn. Sportlich gesehen, ist sein Weggang ein Verlust. Niebaum erinnert in diesem Zusammenhang an den Generationswechsel, den der BVB schon einmal mit Erfolg auf der Position des Torhüters riskierte, als der junge Stefan Klos den erfahrenen Wolfgang de Beer verdrängte. Mit Klos gewann der BVB zwei deutsche Titel und, 1997, die Champions League. Der 22 Jahre alte Weidenfeller müsse, sagt Niebaum über den in der Bundesliga schon erprobten Schlußmann, seine internationale Feuertaufe erst noch bestehen. Insofern sei es gut, daß hinter dem aus Eisbachtal stammenden und beim 1. FC Kaiserslautern ausgebildeten Athleten in dem ehemaligen französischen Nationaltorwart Warmuz ein grundsolider Mann auf seine Chance warte. Das auf die Konten des Vereins fließende Geld aus dem Weggang des 16maligen Nationaltorwarts kann der Tabellendritte der vorigen Bundesliga-Spielzeit im übrigen gut gebrauchen, da der sparsam gewordene Klub auf der Suche nach einem angemessenen Ersatz für die wegen Kreuzbandverletzungen mindestens ein halbes Jahr ausfallenden Evanilson und Frings ist. Wer immer verpflichtet wird, dürfte rasch bemerken, was Niebaum im Blick auf die für den BVB am kommenden Samstag auf Schalke beginnende Saison jetzt schon feststellt: Bei uns ist die junge Generation mehr und mehr gefordert. Der 22 Jahre alte Christoph Metzelder als neuer Kapitän, der gleichaltrige Tomas Rosicky als dessen Vertreter und nun auch der ebenfalls dem Jahrgang 1980 zugehörige Weidenfeller verkörpern den Trend, der auf eine Perspektive mit Gewinn deutet.“
Provinzialismus, der dem Klub eigentlich wesensfremd ist
Christoph Biermann (SZ 29.7.) beleuchtet Kölner Saisonperspektiven. „Gefühl heißt im kölschen Idiom „Jeföhl“ und ist eine komplexe Befindlichkeit aus sentimentaler Verheultheit, trunkenem Überschwang und provinzieller Selbstverliebtheit. „Jeföhl“ steckt auch darin, dass Dirk Lottner nicht nur Mannschaftskapitän des 1.FC Köln und Spielmacher des Aufsteigers ist, sondern erster Fan des Klubs. In seinem Garten steht ein Gartenzwerg im rot-weißen Trikot, zuhause an der Wand hängt das metallgefräste Vereinsemblem und sein Sohn schläft in FC-Bettwäsche. Eines der klassischen Bekenntnisse von Lottner lautet: „Wenn ich den Dom nicht sehe, bin ich unglücklich.“ (…) Sehnsucht nach Lokalkolorit gibt es bei Fußballfans überall. Doch in Köln, der Stadt, die so sehr um sich selbst kreist, ist sie noch ausgeprägter. Lottner weiß, dass er davon profitiert: „Die Herkunft ist nicht ganz unerheblich, da verzeiht man schon mal mehr.“ Die Fans hängen an ihm schließlich nicht nur trotz seiner Schwächen, sondern wohl auch, weil sie dem kölschen Selbstverständnis entsprechen. So haben sie bei den diversen Versuchen mitgelitten, Lottner den rheinischen Schlendrian auszutreiben. Besonders in der Ära Lienen liebten sie den Trainer und den Star, nur kamen die beiden irgendwann miteinander nicht mehr aus. Als Lienen gehen und der 1.FC Köln trotzdem absteigen musste, nahm auch Lottners Ansehen Schaden. Lienen trug mit seiner demonstrativen Nähe zum Publikum auch wesentlich dazu bei, dem 1.FC Köln ein anderes Image zu verpassen. Eines, dessen wichtigster Protagonist Lottner fast automatisch werden musste. Auch das scheint ihm inzwischen klar geworden zu sein. „Der FC war früher ein sehr hochnäsiger, arroganter Verein“, sagt er. Heute gilt das nicht mehr, viel haben Mannschaft und Verein in den letzten Jahren an einem verbindlicheren Auftreten gearbeitet. „Auslöser dieser Entwicklung war Lienen“, sagt Lottner, „er hat uns das vorgelebt.“ Noch immer ist Lottner mit all seiner Heimattümelei und den Beschwörungen von allem Kölschen der wichtigste Protagonist des Klubs. Doch zugleich steht er damit für einen Provinzialismus, der dem Klub eigentlich wesensfremd ist.“
Über die Situation in Kaiserslautern schreibt Roland Zorn (FAZ 25.7.). „Die Vergangenheit des 1. FC Kaiserslautern, auch das wurde bei der Saisoneröffnungspressekonferenz am Mittwoch überdeutlich, ist längst nicht abgearbeitet. Es droht nach all den Vorwürfen, die in Richtung Steuerdelikte geäußert werden, ein Nachspiel vor Gericht gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Jürgen Friedrich, den ehemaligen Aufsichtsratschef Robert Wieschemann und andere. Der Basler Geschäftsmann Jäggi, ein cooler Charmeur, scheint von dem einmal eingeschlagenen Pfad, am Betzenberg aufzuräumen, nicht abweichen zu wollen. Mögen sich inzwischen auch die Stimmen mehren, die nach Mäßigung und einer gütlichen Einigung zwischen den zerstrittenen Parteien rufen. Dem entgegnet der oberste Sanierer des noch vor kurzem nahezu illiquiden Klubs: Am Anfang hieß es, ihr geht zu schonend vor, jetzt heißt es, bitte nicht so hart. Ich sage, was gut war im letzten Jahr, kann jetzt nicht schlecht sein. Der in der fernöstlichen Kampfsportart Judo erprobte Schweizer bemühte für seine Haltung sogar die chinesische Lesart des komplementären Gegeneinanders. In der chinesischen Philosophie gibt es die Gesetze des Yin und Yang. Zum Guten kommt das Böse, zum Starken der Schwache, das Leben besteht aus einer Wechselwirkung. Weil er und sein sportlicher Kompagnon, Trainer Erik Gerets, in einem Alter seien, da sie es nicht mehr nötig hätten, sich verbiegen zu lassen, wollten sie nun auch ihren Weg so lange weitergehen wie erwünscht. Steckte in diesen mit asiatischer Weisheit überwölbten Sätzen schon der Hauch einer Abschiedsankündigung? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wo Yin und Yang mitspielen, bleibt Deutungsspielraum.“
Öffentliche Hand als spendabler Gönner
Michael Ashelm (FAS 27.7.) erklärt die wirtschaftliche Lage von Eintracht Frankfurt. „Zum Kreis der Premium-Partner gehören die bundeseigene Bahn AG, der regionale Verkehrsverbund und der städtische Energiedienstleister. Einziger Privatfinancier bleibt unter den Topsponsoren die Licher-Brauerei.Auf der Suche nach neuen Geldquellen zeigt sich in diesen schweren Zeiten ausgerechnet die öffentliche Hand als spendabler Gönner. Stolz und freudig kann die Frankfurter Eintracht kurz vor Saisonbeginn also neue staatliche Partnerschaften verkünden. In den Marketing Fonds des Bundesligavereins zahlen nun auch die für Busse und Bahnen zuständige Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main sowie die Landesbank Hessen-Thüringen ein. Die Kreditanstalt hatte schon im vergangenen Jahr durch Vermittlung des Ministerpräsidenten Roland Koch der Eintracht mit einer umstrittenen Bürgschaft aus der Patsche geholfen, als die Lizenzierung für den Profifußball auf der Kippe stand. Im Gegenzug erhalten die Politiker öffentlichkeitswirksame Fußballämter. In den Aufsichtsrat der ausgegliederten Fußball AG wurden jüngst der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Franz-Josef Jung, sowie Frankfurts Bürgermeister und Sportdezernent Achim Vandreike aufgenommen. Schon länger sitzt dort mit Herbert Becker ein Vertreter der Fraport AG. Bei allen Bemühungen für erstklassigen Fußball in Frankfurt entwickelt sich das Großprojekt der im Bau befindlichen WM-Arena für die Eintracht zum Glücksfall. Die hoch verschuldete Stadt und das Land suchen händeringend einen Betreiber für das neue Waldstadion, um nicht auf einem Großteil der Kosten von 126 Millionen Euro sitzenzubleiben. Also muß dafür gesorgt werden, daß sich das Fußballteam in der Bundesliga hält, denn nur mit sportlicher Konstanz auf höchstem Niveau dürfte ein Investor überhaupt für das Stadion zu finden sein. Solange rollt der Ball auch hier zu hundert Prozent auf Rechnung des Steuerzahlers. Und wo so viel öffentliches Engagement besteht, darf ein gebührenfinanzierter Fernsehsender nicht fehlen. Als neuer Mediapartner der Eintracht wurde unlängst der Hessische Rundfunk vorgestellt.“
Zukunft ungewiss, Frankfurter Kontinuität
Marcus Meyer (FTD 29.7.) kritisiert das Frankfurter Führungsverhalten. “Kontinuität gibt es in jedem Verein. Ist halt nur eine Frage der Definition. Auch bei Eintracht Frankfurt. Vergangenes Jahr erstritt der Traditionsklub erst im letzten Augenblick und vor Gericht die Lizenz für die zweite Liga, in diesem wird der Aufsteiger nach heftigen Machtkämpfen an der Führungsspitze wohl ohne Vorstandschef in die Saison gehen. Die „Diva vom Main“ ist bekannt für Unterhaltung abseits des Rasens. Solche speziellen Verhältnisse kennt Willi Reimann von seinen früheren Trainerstationen auf St. Pauli und in Nürnberg. Daher nimmt man es dem Eintracht-Coach beinahe ab, wenn er behauptet, dass ihn das Sommerchaos im Klub „nicht im Geringsten in der Vorbereitung gestört“ habe. „Ich kann meinen Job, den mache ich schon seit 25 Jahren. Ich behalte immer einen klaren Kopf und verliere nicht die Übersicht“, sagt der 53-Jährige. Reimann ist keine Plaudertasche. Aufregung ist ihm unangenehm, forsche Töne auch. In einer hochtourigen Medienlandschaft wirkt er bisweilen fremd. Dröge, sagen manche. Reimann überzeugt lieber mit Arbeit. So wie in der vergangenen Spielzeit. Von vielen anfangs belächelt, schaffte die Eintracht den Aufstieg mit einem furiosen Schlussspurt. Im letzten Saisonspiel schob sie sich noch an Mainz vorbei, nachdem Alexander Schur in der 93. Minute das 6:3 gegen Reutlingen geschossen hatte. Wunder-Willi nennen sie Reimann jetzt (…) Nach dem erbitterten Führungsstreit der vergangenen Wochen über die Nachfolge des bis Ende Juni ehrenamtlich tätigen Vorstandschefs Sparmann herrscht Stille. Vorstand und Aufsichtsrat konnten sich nicht auf einen Nachfolger einigen. Derzeit leitet Finanzvorstand Thomas Pröckl die Geschicke. Das ist vielleicht kein Nachteil. Dem Klub droht monetäres Ungemach, nachdem der designierte britische Stadionbetreiber und Investor Stadi Varios in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Zukunft ungewiss, Frankfurter Kontinuität.“
Dahingegen lobt Tobias Schächter (taz 29.7.) Trainer Reimann. „Das schüttere Haar glatt nach hinten gekämmt, ein Allerweltsgesicht, auf dessen Nase eine unaufdringliche Brille sitzt, ein weißes Poloshirt, das Bäuchlein verhüllend, eine beige Stoffhose, die dünnen O-Beine umschlingend, und die Füße von weißen Slippers beschützt: Der, dem sie in Frankfurt ein Wunder zuschreiben, wirkt ziemlich gewöhnlich. Und dennoch ist dieser Prototyp des Buchhalters jener Mann, den sie Wunder-Willi tauften, weil er die totgesagte Diva Eintracht aus den Niederungen der Zweitklassigkeit dahin zurückführte, wohin sie nach ihrem Selbstverständnis auch gehört: in die erste Liga des deutschen Fußballs. Die Frankfurter Eintracht hat zur Saisoneröffnung geladen, und um keinen Spieler scharen sich die Autogrammjäger so zahlreich wie um den Trainer. Willi Reimann ist Kult. Der 53-Jährige ist an einem 24. Dezember geboren und nicht nur deshalb für die Eintracht-Fans so etwas wie das Christkind. Sein Signum scheint begehrter zu sein als der gute, alte Äbbelwoi an diesem heißen Sonntag, dem letzten vor Beginn der 41. Fußballbundesligasaison. De Willi lernt heit schreiwe, ruft einer, worauf Willi Reimanns Gesicht eine Regung zeigt, die man als Lächeln, aber auch als Drohung interpretieren könnte. So genau weiß man das nie bei ihm. Der Westfale hält nichts von großen Worten. Stattdessen wiegelt er gerne ab. Den Aufstieg sieht er entgegen hiesiger Meinung keinem Wunder geschuldet, sondern harter Arbeit. Viele sind gekommen im Schatten der Bauruine Waldstadion, um die neue Eintracht zu sehen. Doch pünktlich zum Bundesligastart am Freitag bei den Bayern und nach einer für Frankfurter Verhältnisse harmonischen Saison, die in allerletzter Sekunde in einem Finale Furioso den Aufstieg bescherte, präsentiert sich das Umfeld des Bundesligagründungsmitglieds wie eh und je: chaotisch und skandalumwittert. Als Aufsichtsratschef Jürgen Neppe die Verpflichtung von Torwart Markus Pröll aus Köln kritisierte und es Neppe zudem nicht gelang, den Leverkusener Wolfgang Holzhäuser als Nachfolger des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Volker Sparmann zu verpflichten, polterte der kompromisslose Reimann aus seinem Urlaubsort in Sylt medienwirksam: Ich lasse mir meine Arbeit nicht kaputtmachen! Neppe solle sich gefälligst raushalten, riet Reimann und fragte außerdem, wo Neppe denn gewesen sei vor einem Jahr, als die Eintracht fast in die Regionalliga durchgereicht worden wäre.“
Mit Kumpels im Jugendhaus Bonames eine Runde Pool
Ingo Durstewitz (SZ 28.7.) porträtiert den Frankfurter Jungstar. „Jermaine Jones wird in der nach schrägen Typen lechzenden Fußballwelt vom Boulevard medial zum streitbaren Star aufgebaut, weil er heraussticht: er ist schnell, wild, draufgängerisch, er fliegt in jeden Zweikampf als sei es sein letzter; er trägt wechselnde Frisuren und Tattoos, Ketten, Ohrringe, er hat ein loses Mundwerk und diese rüpelhafte Respektlosigkeit. Schon heute ist er bekannter als jeder andere aus der farb- und gesichtslosen Eintracht-Mannschaft, obzwar er erst zweimal ein paar Minuten im Fußball-Oberhaus gespielt hat. „Was hat er denn vorzuweisen?“, fragt Kapitän Keller rhetorisch, „30Zweitligaspiele. In der Bundesliga wird er sich umgucken, da warten andere Gegenspieler auf ihn.“ Jones, der Hip-Hopper in Fußballschuhen, ist in seine Rolle von kleinauf gewachsen. Er hat nie etwas geschenkt bekommen, außer das Talent, besser Fußball spielen zu können als andere. Jones stammt aus ärmlichen Verhältnissen, aufgewachsen ist er im Ben-Gurion-Ring, einem sozialen Brennpunkt im Frankfurter Stadtteil Bonames. Sein Vater, ein amerikanischer GI, haute früh ab; seine Mutter zog fünf Kinder groß. Das Geld war knapp – ein Leben von der Hand in den Mund. Das Gesetz der Straße, des Stärkeren galt. Jones hat damals mit seinen Kumpels jede freie Minute gekickt, auf dem Bolzplatz oder im Hof, wo Teppichstangen als Tor dienten. Heute ist der Furcht einflößende Schwergewichtler Mike Tyson sein Vorbild, weil der sich aus armen Verhältnissen nach oben geboxt hat. Wie Jones selbst. Bild widmete ihm neulich eine Seite: Der Junge aus dem Ghetto, der es allen gezeigt hat. Doch Jones, der nur noch eine Saison in Frankfurt spielen und dann zu Bayer Leverkusen wechseln wird, fühlt sich missverstanden. „Ich lasse nicht den Superstar raushängen, und wenn ich als Shootingstar gehandelt werde, dann interessiert mich das nicht. Ich bin auf dem Boden geblieben“, sagt er und erzählt, dass er sich noch heute mit seinen Kumpels im Jugendhaus Bonames trifft, um eine Runde Pool zu spielen.“
Zu den Ambitionen der Berliner Hertha lesen wir von Stefanie Kneer (FR 29.7.). „Fredi Bobic und Artur Wichniarek durften von nun an mitspielen. Die beiden neuen Stürmer gehören gemeinsam mit Mittelfeldspieler Niko Kovac zu Herthas neuer Lebensphase und zur Mannschaft des Huub Stevens. Denn der Trainer hatte im ersten Jahr noch Altlasten zu verwalten, er versuchte, das Team seines Vorgängers Jürgen Röber zu formen. Jetzt hat er sich seine eigene Mannschaft gestaltet, von der er hofft, dass sie selbstständiger wird. In den vergangenen Spielzeiten galt Hertha oft noch als zu brav oder – wie es Neuzugang Bobic bei Amtsantritt formulierte – als unheimlich unproblematisch. Doch Manager Dieter Hoeneß kündigte vor der Saison vorsorglich die unbequemste Hertha aller Zeiten an. Und so verwundert es nicht, dass er einen wie Niko Kovac verpflichtet hat. Der ehemalige Bayern-Profi weiß, was von ihm erwartet wird: Wir müssen auch mal Drecksäue sein. Es ist die Diskussion um Führungsspieler, die beispielsweise der DFB-Teamchef Rudi Völler fordert oder um Galligkeit, wie es BVB-Trainer Matthias Sammer nennt. Hertha BSC hat sich Fredi Bobic und Niko Kovac als zwei neue Typen geholt – auf den Platz und für die Aktivitäten daneben. Beide gehören bereits in ihrer ersten Saison dem Mannschaftsrat an, und der neue Stürmer wirbt schon vor seinem ersten Pflichtspiel für die Hertha-Card einer Berliner Bank. Auch sportlich sagt Bobic, wo es langgeht. Nach dem Aus im Ligapokal (1:2 gegen den Hamburger SV) übte er erste leise Kritik: So leicht dürfen wir es dem Gegner nicht machen, gegen uns Tore zu schießen.“
Hamburger SV vor der Saison Tsp
VfL Wolfsburg vor der Saison Tsp
FC Schalke 04 vor der Saison Tsp
Hertha Berlin vor der Saison Tsp
SpOn-Interview mit Armin Veh (Trainer Hansa Rostock)
SpOn-Interview mit Jörn Andersen (Trainer RW Oberhausen)
„Walther Seinsch und einige andere reiche Männer wollen den FC Augsburg in die Bundesliga hieven“, schreibt Dominik Prantl (SZ 29.7.). „Manche sehen in ihm den Messias des Augsburger Fußballs. Fest steht, dass Seinsch verrückt ist, verrückt nach Fußball. Als Rheinländer drückt er das natürlich anders aus, er sagt: „Ich bin ein Fußballjeck.“ Manchmal stellt er sich in die Fankurve. Außerdem ist er reich und weil das kein Geheimnis ist, hat es die Spekulationen über sein Engagement beim FC Augsburg bereichert. Wahrheit und Dichtung sind inzwischen kaum mehr zu trennen. Gerüchte taxieren seinen Beitrag, den er jährlich in den schwäbischen Klub pumpe, auf zwei Millionen Euro. Seinsch mag es nicht, als „der Mann mit dem Geldsack“ zu gelten. Schon alleine deshalb nicht, „weil ich eine gewisse Verpflichtung gegenüber meiner großen Familie habe“. Sechs seiner neun Kinder hat er adoptiert. Er hat die „Stiftung Erinnerung“ gegen das Vergessen der Naziverbrechen gegründet. 2001 kaufte er sich mit einer Investorengruppe beim FCAugsburg ein und als Vorstandsvorsitzender guckt er seitdem weniger auf die Berge (…) Das Saisonziel erklärt sich von alleine. Man müsse zwar nicht aufsteigen, meint Bircks, „aber langfristig kalkulieren die Investoren schon mit einem Return-of-Investment. Das ist nur im Profifußball möglich.“ Dann soll auch eine neue Heimstätte her, mit 35000 Plätzen. Krapf würde 2007 gerne in einem reinen Fußballstadion in der ersten Bundesliga spielen. „Das wäre unser Traum“, sagt er.“
Gewinnspiel für Experten