Ballschrank
Thorsten Fink
Kommentare deaktiviert für Thorsten Fink
| Donnerstag, 25. März 2004
Thomas Becker (FR 17.4.) verabschiedet Thorsten Fink aus der Bundesliga. „Es musste so kommen. Wer sonst hätte es machen sollen? Es war die Zeit der großen Sinnkrise des FC Bayern – ein verregneter Dienstagvormittag im November 2002. In beispielloser Weise hatte der verwöhnte Allessieger zuvor die Berechtigung verloren, weiterhin Champions-League-Fußball zu spielen – eine Majestätsbeleidigung. Dass die Welt einfach weiter spielte, als sei nichts geschehen, fuchste die vermeintlichen Herrscher gewaltig. So gewaltig, dass sie ihre Wut aneinander ausließen: Zuerst Nico Kovac an Lizarazu, und dann suchte Kuffour die nonverbale Kommunikation mit Jeremies. Die TV-Kameras hatten die ersehnten Bilder zum Bayern-Desaster. Und wer warf sich dazwischen? Klar: Thorsten Fink, wenige Tage zuvor noch eher mäßig bejubelter Eigentorschütze gegen Lens. Mannschaftsspieler bis zur Selbstaufgabe. Einer, der sich auch ein blaues Auge abholt, wenn es dem Team nützt. Bei Fink stimmt das viel zu oft verwurschtete Bild vom Ärmel-hoch-Krempler, der auch dahin geht, wo es weh tut: vor Kuffours Faust, Dienstag, 26.November, 10.58 Uhr. Was Fink noch nicht wusste: Es war sein letzter großer Auftritt beim FCB. Danach folgten noch 90 Minuten im Pokal gegen Hannover und zwei Minuten Bundesliga gegen Stuttgart. Das war am 7. Dezember. Seitdem hat Fink noch vier Mal um Punkte gespielt: in der Regionalliga Süd. Gegen Hoffenheim, Elversberg, Stuttgarter Kickers, Regensburg. Statt Real, Arsenal, Milan. Mit Mannschaftskameraden wie Ochs, Husterer oder Guerrero, statt Kahn, Ballack, Elber. Fink, der im Oktober 36 wird, ist an jenem Ort angekommen, den Fußballer fürchten wie Radfahrer den Besenwagen: im so genannten Austragsstüberl.“
Interview mit Luizao Tsp
Interview mit Paul Freier SpOn
Gewinnspiel für Experten