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Top-Themen des 16. Bundesliga-Spieltags
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| Donnerstag, 25. März 2004
Bayern spielt „Herz zerreißend schlechten Fußball“ (FTD) – Werder Bremen Meister-Favorit dank “„hanseatischem Neorealismus“ (SZ)
of Man macht sich nicht unbedingt Freunde, wenn man den Mund voll nimmt. Man macht sich nicht unbedingt Freunde, wenn man Sätze über sich selbst im Superlativ spricht. Wenn man seinen Gegenüber spüren lässt, dass man ihn bestenfalls als fügsame Nummer Zwei duldet, rechnet man besser nicht mit dessen Liebe und Loyalität. Bayern-Manager Uli Hoeneß muss man über diese allgemeinen Gesetze menschlicher Kommunikation offensichtlich aufklären. Regelmäßig kündigt Hoeneß keine großen Taten seiner Mannschaft; er verspricht größte Taten des „besten Vereins“ mit dem „modernsten Reisebus“ (Pressemitteilung des FC Bayern). Fallen die Leistungen des FC Bayern vier, fünf Nümmerchen kleiner aus, wundert und ärgert er sich über die Häme der Beobachter und bezichtigt sie des Neids – eine wirkungsvolle, armselige Argumentation.
Nach dem 1:0 des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart schlagen die Fußball-Journalisten die Hände vors Gesicht. Gegen die „ungestümen Emporkömmlinge“ (FAS) aus Stuttgart, spielerisch besser, in Nähe des Gegner-Tors harmlos und ungenau, siegen die Bayern mit geringstem Aufwand und Geschick. Die Financial Times Deutschland sieht „Herz zerreißend schlechten Fußball“, die FAZ „beklagenswert langweiligen Sicherheitsfußball“ und bedauert: „Feuerwerke gibt es bei Bayern erst nach dem Abpfiff.“ Die Bild-Zeitung steigert: „Bayern siegt so schlecht wie nie“, und die FAS rügt die „bayerische Planwirtschaft“. Neider eben.
Werder Bremen bescheinigen die Autoren eine bestandene Reifeprüfung zum Meister-Favoriten. Bisher spielstark und tordurstig entdecken die Bremer 3:1-Sieg in Leverkusen neue Stärken: Kühle, Kalkül und Kontrolle; die SZ schätzt den „hanseatischen Neorealismus“.
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