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Über Lüge und Wahrheit beim Umgang zwischen Journalisten und Trainern

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Über Lüge und Wahrheit beim Umgang zwischen Journalisten und Trainern

– SpOn-Interview mit Thomas Schaaf, Trainer von Werder Bremen – „Transferfolklore“ (FAZ) Kevin Kuranyi – Jens Nowotnys Comeback in der DFB-Elf – Italiens Vereine erwartet Ärger aus Brüssel – Weltmeisterinnen werden vermutlich gegen Halbstarke verlieren u.a.

Mein momentaner Lieblingslügner ist Peter Neururer

Christoph Biermann (taz 13.11.) erzählt aus seinem Beruf: „Als Journalist wird man generell viel belogen, das ist als Sportjournalist nicht anders, schon gar nicht, wenn es um Fußball geht. Otto Rehhagel hat bereits vor vielen Jahren die Pressekonferenz genannte Zusammenkunft zwischen Trainern und Berichterstattern nach Fußballspielen als Märchenstunde deklariert. Damit wollte er sagen, dass die Auskünfte, die er dort gibt, nur in einem lose assoziativen Verhältnis zur Wahrheit stehen, und viele von Rehhagels Kollegen halten diese Idee für die richtige. Nun gibt es bekanntlich verschiedene Varianten und Abstufungen des Lügens, die vom Erzählen eindeutiger Unwahrheiten bis zur Aussparung unangenehmer Wahrheiten gehen. Eine von mir besonders geschätzte Spielart ist die in Vertraulichkeit verpackte Lüge. Derlei geschieht gelegentlich bei Hintergrundgesprächen mit Trainern oder Managern. Die Geste dazu ist eine der Kumpanei, die durch Bemerkungen wie das ist jetzt aber nicht zum Schreiben oder nur für den Hinterkopf hergestellt wird. Sie soll suggerieren, dass wir uns hier im Bereich der offenen Wahrheit befinden, von dem wir beide wissen, dass es ihn sonst nicht gibt. Dadurch gewinnt das in dieser Situation gesprochene Wort eine besondere Bedeutung, lässt aber die Verführung zur Lüge größer werden. Wird nämlich an dieser Stelle die Unwahrheit gesagt, ist sie mit dem Etikett einer besonders wahren Wahrheit versehen. Es gibt echte Künstler in diesem Metier, die ich leider nicht benennen kann, weil sie dann wissen, dass ich sie als solche erkannt habe. Und hinterher erzählen sie mir wirklich die Wahrheit und ich merke es nicht mehr (…) Mein momentaner Lieblingslügner ist Peter Neururer. Der Trainer des VfL Bochum verbreitet schon seit Wochen in aller Offenheit hinreißende Unwahrheiten über seinen Mannschaftskapitän Darius Wosz. Der ehemalige Nationalspieler kickt sich zumeist einen grausamen Stiefel zurecht, nur manchmal hat er noch große Tage. Fußballlehrer Neururer aber legt seine ganze Wortmacht ein, und die ist bei ihm ja durchaus vorhanden, um Wosz immer wieder eine irgendwie gute Leistung zu attestieren. Als er einmal besonders schlecht spielte, erfand Neururer im Nachhinein sogar eine taktische Aufgabe für ihn.“

Leute, lasst euch doch mal etwas anderes einfallen

SpOn-Interview mit Thomas Schaaf, Trainer Weder Bremens

SpOn: Gibt es Leute, die wissen, dass Sie nicht so sind, wie Sie öffentlich rüberkommen?

TS: Das hoffe ich doch sehr. Ein Image entsteht natürlich auch immer, weil Journalisten häufig voneinander abschreiben. Es wird einfach nur alles wiederholt.

SpOn: Fällt Ihnen ein konkretes Beispiel ein?

TS: Die Bundesliga-Vorberichte im Fernsehen beispielsweise. Leute, lasst euch doch mal etwas anderes einfallen – ich bin mittlerweile bestimmt schon 50-mal die Weser hoch und runter spaziert. Da könnte auch mal was Anderes kommen. Ich werde auch so dargestellt, wie die Journalisten mich gerne hätten und sehen möchten. Wer mich aber kennen lernt, bekommt ganz neue Eindrücke von mir. Ich kann mich in meinem Beruf nicht wirklich verstellen oder eine Rolle einnehmen, denn nach kurzer Zeit merken die Leute das.

SpOn: Der Trainer Schaaf wirkt sehr bedächtig.

TS: Es geht doch darum, dass ich das, was ich heute in ein Mikrofon sage, morgen nicht schon widerlegen oder bereuen muss. Kritik nach außen zu tragen, sollte man sich vorher gut überlegen. Aber innerhalb meiner Mannschaft muss ich deutlich werden, kritisieren und auch mal flachsen.

SpOn: Wie weit darf Kritik gehen?

TS: Im Innenverhältnis muss ein anständiges Maß im Umgang gefunden werden. Hier wird nicht rumgebrüllt. Es wird von mir auch niemand bloßgestellt oder in seiner Persönlichkeit angegriffen. In meiner Arbeit geht es weniger darum, der Mannschaft gegenüber den Kasper zu machen. Da ist es wichtiger, konzentriert und engagiert zu sein. Ich kann von meinen Spielern nicht erwarten, dass sie konzentriert sind, wenn ich auf dem Platz den Hampelmann mache.

SpOn: Sie haben mal geäußert, dass Sie selbst kein brillanter Spieler waren. Die Art, wie Sie als Trainer spielen lassen, entspricht weder dem Bild des drögen Schweigers, noch des harten Verteidigers. Werder zeigt attraktiven Angriffsfußball.

TS: Ganz so schlecht war ich als Spieler nun nicht. Ich habe auf vielen Positionen gespielt und war in meiner Jugendzeit auch mal im offensiven Mittelfeld oder Libero. Als Verteidiger bin ich ins Profigeschäft gekommen, habe meinen Platz dort gefunden und bin es auch geblieben. Über die Jahre hinweg entwickelt man eine Philosophie für das, was man selbst schön findet am Fußball. Ich mag schnelle Ballstafetten und technisch gutes Spiel. Ein Hauruck-Stil liegt mir überhaupt nicht. Defensiv muss es stimmen, aber die generelle Ausrichtung ist bei mir immer offensiv.

SpOn: Sie haben auch die Spieler dafür.

TS: Ja, es gibt wunderbare Spieler-Typen in unserer Mannschaft. Frank Baumann oder Thomas Ernst wurden selten richtig wahrgenommen. Auf einmal bekommen sie einen großen Stellenwert. Das sind großartige Fußballer. Ailton, Mladen Krstajic oder Angelos Charisteas – sie alle bestechen durch ihre Individualität. Die muss man doch nutzen und darf sie ihnen nicht nehmen.

SpOn: Was ist mit Johan Micoud?

TS: Er ist als Spieler überragend und als Mensch völlig unkompliziert. Er suchte eine Möglichkeit, sich einzubringen. Er kam nach Bremen und formulierte seine hochgesteckten Ziele. Es wäre fatal gewesen, wenn er geäußert hätte, nicht absteigen zu wollen. Johan bringt Genialität mit und lässt diese in unser Spiel einfließen. Das Ergebnis ist eine stärkere Bremer Mannschaft. Johan war eine großartige und wunderbare Verpflichtung. Werder Bremen hat damit den Anspruch formuliert, einfach mehr erreichen zu wollen.

Jörg Marwedel (SZ 13.11.) berichtet Ärger in Hannover, ausgelöst durch Trainer Ralf Rangnick: „Rangnick hat sich Ärger geschaffen, der seinen Job in Gefahr bringen könnte. Rangnick plauderte gegenüber örtlichen Journalisten aus, der Spieler Mohammadou Idrissou leide unter einer bakteriellen Infektion im Intimbereich. Idrissou reagierte empört, beschwerte sich über seinen Berater Lars-Wilhelm Baumgarten beim Präsidenten wegen dieser Verletzung seiner Privatsphäre – und bekam Kinds ausdrückliche Unterstützung. „Geschockt“ sei er nach diesem Telefonat gewesen, teilte Kind mit und sagte: „Meine klare Meinung ist, dass dies der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt.“ Dann fügte er an, so etwas habe er „in 30 Berufsjahren noch nicht erlebt“, dass ein Vorgesetzter solche Interna preisgebe. Für diesen Donnerstag wurde Rangnick zum Firmensitz des Klubchefs nach Großburgwedel bestellt. Der Trainer versucht, das Thema herunterzuspielen. „Mir war die Brisanz nicht klar, ich wollte ihm nicht schaden. Wir sind uns klar, die Sache ist ausgeräumt“, sagte er nach einem ersten Gespräch mit dem Profi aus Kamerun, der, so berichtete ein Freund, zunächst „richtig ausgetickt“ sein soll und angeblich drohte: „Das zahle ich ihm heim.“ Ohnehin liegt der Fall nicht so einfach, wie Rangnick glauben machen will, denn auch in der Mannschaft herrscht Empörung.“

SZ-Interview mit Josef Schnusenberg, zweiter Vorsitzender bei Schalke 04 und Verantwortlicher für Finanzen

SZ: Nach Ailton und Krstajic von Bremen soll nun eventuell Kevin Kuranyi zur nächsten Saison zu Ihrem Klub wechseln. Bei fast jedem hochrangigen Transfer wird Schalke derzeit als Interessent genannt. Sind Sie eine Art Dagobert Duck der Bundesliga, der in einem opulent gefüllten Geldspeicher schwimmt?

JS: Das wäre ich gerne, und vielleicht kommen wir mit Schalke mal dort hin. Im Moment weiß ich allerdings nicht, wie wir in diese Rolle geraten sind. Alle Vereine investieren und bemühen sich um neue Spieler, nur bei uns soll es etwas ganz besonderes sein – das ist Unsinn.

SZ: Nun hat Schalke eine Anleihe von 75 Millionen Euro bei einer Gruppe amerikanischer Versicherungen gezeichnet, das weckt schon Phantasien.

JS: Nur hat die Anleihe mit unserer Transferpolitik nichts zu tun. Ich habe immer gesagt, dass wir das Geld nicht aufnehmen, um es in den Spielermarkt zu stecken. Wir wollten den Verein vom immer schwierigeren Tagesgeschäft mit den Banken unabhängig machen und ihn auf sichere Beine stellen. Meine Philosophie würde ad absurdum geführt, wenn wir mit diesem Geld, das wir im Laufe von 24 Jahren zurückzahlen müssen, Spieler für vier oder fünf Jahre an den Verein binden.

SZ: Wie finanziert der Klub dann teure Transfers?

JS: Erst einmal sind die ersten beiden Transfers gar nicht so schrecklich teuer, weil sie keine Ablösesumme gekostet haben.

SZ: Der Spiegel aber hat nach den Transfers von Ailton und Krstajic behauptet: „Die Schalker Großzügigkeit macht die Spieler mächtig“. Ist da nicht etwas dran?

JS: Ablösefreie Spieler sind immer mächtig, wenn sie Qualität haben. Aber die Gehaltszahlen, die kursieren, sind absoluter Unsinn. So bescheuert kann man nicht mal auf Schalke sein. Andererseits ist die Sache doch ganz einfach: Wir haben einige Spieler, deren Verträge auslaufen. Und wie die sportliche Abteilung den Etat einhält, ist im Grunde egal. Nur: Sie muss es tun.

SZ: In Andreas Möller und Marc Wilmots sind in diesem Jahr teure Spieler gegangen – im nächsten Jahr müssen es also andere sein?

JS: Richtig, bilanztechnisch nennt man das Passivtausch.

Die vielen Angebote sind für mich eine Auszeichnung

Michael Horeni (FAZ 13.11.) beschreibt die „Transferfolklore“ Kevin Kuranyi: “Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich der Kultur genähert. Im Essener Museum Folkwang, das sich mit Werken von Picasso, van Gogh und Gauguin schmückt, hält der Deutsche Fußball-Bund seine Pressekonferenzen vor dem Länderspiel gegen Frankreich, das am kommenden Samstag in Gelsenkirchen stattfindet. In der Ausstellung sind allerdings auch Vertreter des Fauvismus und der jungen Wilden aus Deutschland zu finden, was ganz passend ist, denn auch im deutschen Fußball dreht sich in diesen Tagen alles um jene begehrte Kleingruppe, die ein wenig platitüdenhaft als junge Wilde einer großen Karriere entgegenstreben. Auch wenn der künstlerisch-fußballerische Vergleich natürlich hinkt, rein ökonomisch sind die Erstlingswerke von Andreas Hinkel, aber vor allem von Kevin Kuranyi einhundert Jahre später schon unglaubliche kommerzielle Erfolge. Die vielen Angebote sind für mich eine Auszeichnung, sagte der 21 Jahre alte Stürmer des VfB Stuttgart, dem ein unterschriftsreifes Angebot des FC Schalke 04 vorliegen soll – und dazu noch Angebote von drei weiteren Bundesligavereinen und Offerten der beiden Mailänder Klubs Inter und AC. Und irgendwann wird entschieden. Es gibt keinen Zeitpunkt. Und weil Kuranyi schon längst gelernt und von seinem Manager Karl-Heinz Förster wohl auch noch einmal gesagt bekommen hat, daß man in solch einem schwebenden Verfahren besser keine allzu konkreten Angaben macht, versuchte der Nationalspieler so unverbindlich wie möglich zu bleiben.“

Philipp Selldorf (SZ 13.11.) freut sich auf das Comeback Jens Nowotnys in der Nationalmannschaft: „Nowotny kann nur staunen. Mehr als anderthalb Jahre hat er seit dem ersten von zwei Kreuzbandrissen der Nationalelf fern bleiben müssen, und muss nun feststellen: „Da ist ja eine ganze Clique hinzugekommen.“ Der Leverkusener, der zu einer Zeit für Deutschland spielte, als noch niemand eine Zukunft mit Jung-Profis wie Kuranyi, Hinkel oder Rau zu prophezeien gewagt hätte, ist dennoch besonders willkommen. „Ich will ganz ehrlich sagen“, enthüllte Rudi Völler, „der Jens spielt eine ganz große Rolle in meinen Planungen.“ Schon am Samstag soll Nowotny seine zweite Karriere im Nationalteam starten, in dem er einst als zentrale Abwehrkraft den Ausgangspunkt einer starken Achse bildete. Nowotny fühlt sich aber, vor seinem 38. Länderspiel, nicht als Anfänger. „Man wird von den Medien so behandelt, als sei man ein Debütant“, sagt er, „für einen Fußballer ist es wie eine kleine Pause. Man kehrt zur Normalität zurück.“ Und Nowotnys Normalität könnte normaler gar nicht klingen: „Die Vergangenheit ist abgehakt. Das nächste Spiel ist Frankreich, und danach geht es in der Bundesliga weiter.“ Ein Satz aus dem Standardrepertoire eines Profis – doch für Nowotny und für Völler nach den anderthalb Jahren Trennung alles andere als alltäglich.“

Birgit Schönau (SZ 13.11.) kündigt italienischen Funktionären und Vereinen Scherereien an: „Gelbe Karte aus Brüssel. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti, nach eigenem Bekunden seit 55 Jahren Fan des AC Mailand, hat sie bei einer Pressekonferenz tatsächlich aus der Jackentasche gezogen – eine reguläre, Gelbe Karte der Uefa. Gezeigt wurde sie: dem italienischen Profiligaverband Lega Calcio, geführt von Adriano Galliani, dem Vizepräsidenten des AC Mailand, und der italienischen Regierung, geführt von Silvio Berlusconi, dem Präsidenten des AC Mailand. Die beiden Herren haben zusammen ein Ding gedreht, das der EU-Kommissar für widerrechtlich hält. Das zunächst als Notverordnung und dann vom Parlament beschlossene „Schuldendehngesetz“ für den italienischen Profifußball verzerre den Wettbewerb, rügt Dottore Monti. Also Verwarnung nach Rom, und wenn sich nichts tut, wird Milanista Monti im nächsten Frühjahr unwiderruflich die Rote Karte ziehen. Das Gesetz erlaubt den hoch verschuldeten Klubs der Serie A, ihre durch den Wertverfall der sündhaft teuer eingekauften Spielerkader erlittenen Schulden und Verluste über zehn Jahre abzuschreiben. Erstens sei das staatlich subventionierte Bilanzfälschung, findet die EU-Kommission (und drückt es natürlich ungleich eleganter aus). Zweitens wittert Monti unzulässige Finanzhilfe des italienischen Staates. Wenn die Klubs ihre zum Teil dramatischen Spieler-Wertverluste über zehn Jahre abschreiben dürften, sparten sie jede Menge Steuern, könnten sich also weiterhin erlauben, teure Spieler einzukaufen – und hätten einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der europäischen Konkurrenz.“

Mariele Schulze Berndt Ozan Sakar (Tsp 13.11.) ergänzen: „Der von der EU kritisierte Bilanztrick liegt darin, dass die Dauer, in der Verluste beispielsweise durch Transfereinnahmen abgeschrieben werden können, auf zehn Jahre erhöht worden ist. Den EU-Wettbewerbsregeln entspricht es, dass Unternehmen ihre Verluste innerhalb einer dreijährigen Periode beziehungsweise im Zeitraum ihrer wirtschaftlichen Nutzung abschreiben können. Diese Regelung gilt auch für Fußballvereine. Grundlage für die Zahl der Jahre, in denen die Verluste abgeschrieben werden können, ist hier die Vertragslaufzeit. Die EU-Kommission will deshalb prüfen, ob einigen Vereinen Steuervorteile gewährt werden, die andere nicht in Anspruch nehmen können, obwohl ihre Finanzlage ähnlich schwierig ist. Der Coach des FC Bologna, Carlo Mazzone, hat die prekäre Lage der Italiener so beschrieben: „Jahrelang haben die Klubchefs mit dem Geld gespielt wie beim Monopoly. Jetzt merken sie: Es ist echtes Geld.““

Hintergrund NZZ

André Görke (Tsp 13.11.) erwartet eine Niederlage der Weltmeisterinnen gegen Halbstarke: „Heute findet ein Testspiel statt – gegen den VfB Stuttgart. Nicht etwa gegen den Tabellenführer der Bundesliga, sondern gegen die B-Junioren. Warum spielt der Weltmeister gegen 16-jährige Fußballer? „So ein Spiel macht Sinn“, sagt Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer. Was sie meint: B-Junioren spielen auf einem Niveau wie die Weltmeisterinnen – und wahrscheinlich noch besser. Theune-Meyer: „Wir werden ganz bestimmt große Mühe haben.“ Oft und viel wurde in den vergangenen Wochen diskutiert, wie stark der Frauenfußball denn sei – verglichen mit dem der Männer. Ariane Hingst, die Nationalspielerin, „mag den Vergleich nicht“. Das seien ja keine Kinder mehr. Schuhgröße 45 und so. Der Antritt. Die Muskeln. Die Kraft. Es gibt nicht wenige in der Branche, die davon ausgehen, dass die Weltmeisterinnen deutlich verlieren werden. „Vielleicht will die Bundestrainerin der Mannschaft einen vor den Bug geben.“ Das sagt Frank Leicht, der Trainer der Stuttgarter B-Junioren. Er meint so etwas nicht abwertend, sondern „aus Erfahrungswerten“. Vor der WM in den USA haben die Frauen auch gegen B-Junioren gespielt. Gegen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt. Jedes Mal haben die Frauen deutlich verloren. Die Frauen spielen taktisch und technisch guten Fußball. Vielen Fans gefällt, dass auf dem Rasen mehr Raum und Zeit bleibt, einen Angriff einzuleiten. Es sieht schöner aus. Und die deutschen Frauen beherrschen ihren Stil gut. Gegen Portugal werden sie am Samstag damit gut aufgestellt sein, gegen B-Junioren ist etwas anderes gefragt: „Die Jungs werden uns davonrennen, also dürfen wir uns auf keine Sprintduelle einlassen. Lieber clever den Ball laufen lassen und gut verschieben“, sagt Nationalspielerin Hingst.“

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