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Wenigstens die Stuttgarter Fans siegen – Bayern siegt knapp

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Wenigstens die Stuttgarter Fans siegen – Bayern siegt knapp

Manchester United – VfB Stuttgart 4:2

Unsere Leute haben den Laden hier ja richtig okkupiert!

Raphael Honigstein (taz 11.12.) stellt fest, dass die Sieger des Abends im Stuttgarter Fanblock stehen – und singen und feiern: „Dem armen Thomas Strunz sausten als Erstem die Ohren: 15 Minuten vor Spielbeginn bekam der Co-Moderator von Premiere in der VfB-Ecke ein herzhaftes Wir wollen keine Bayernschweine! zur Begrüßung entgegengeschleudert. Selbigen wurde mit Hinblick auf das Bundesligaspiel am Samstag in München gleich im Anschluss verbal die traditionelle Beinbekleidung ausgezogen. Und weil von der verdutzten Gegenseite der ManU-Fans überhaupt nichts zurückkam, sangen die 3.000 putzmunteren Schwaben einfach weiter freche Lieder über Engländer im Allgemeinen und den Holländer Ruud van Nistelrooy im Speziellen, provozierten kräftig mit der Liverpool-Hymne You’ll never walk alone und ließen eine seltene Welle durch Old Trafford schwappen. Und auf dem Platz? Da spielten die einen schwungvoll, aber letztlich ineffektiv nach vorne, während die anderen tief und unerbittlich verteidigten und, genau wie in der heimischen Liga, ihre mickrigen Chancen in einen unterkühlten Sieg verwandelten. Immerhin: Felix Magaths Männer durften sich hinterher mit der hauptsächlich vom eigenen Anhang geschaffenen Atmosphäre im Stadion trösten – unsere Leute haben den Laden hier ja richtig okkupiert!, freute sich Präsident Erwin Staudt noch drei Stunden später.“

Bayern München – RSC Anderlecht 1:0

Die NZZ (11.12.) berichtet den Sieg Bayer nMünchens: „Was hatten sie nicht alles vorgekehrt, die Münchner: im Trainingslager den Geist vom Tegernsee beschworen, den Fernsehreporter Marcel Reif als bösen Kritiker gescholten und die Reinheit der oberbayrischen Luft gelobt. Und alles nur, damit das Undenkbare den Bayern nicht erneut widerfahren möge – Ausscheiden in der Vorrunde der Champions League, wie in jenem tristen Herbst des vergangenen Jahres. Die Ausgangslage war dabei ebenso einleuchtend wie simpel: Der FC Bayern musste gegen den RSC Anderlecht gewinnen, wollte er die Achtelfinals erreichen. Was die Sache allerdings komplizierte, waren die Resultate der vergangenen Monate auf internationalem Rasen, als dem deutschen Meister nur ein Sieg aus zwölf Champions-League- Partien gelingen wollte. Alles Schnee von gestern. In München werden die existenziellen Fragen zwar häufiger als anderswo in Fussball-Deutschland gestellt, in der Regel aber auch rascher im Sinne der Gescholtenen beantwortet: Der FC Bayern hat mit spitzem Kalkül gerechnet und ist gegen Anderlecht um den millionenteuren und imageschädigenden Betriebsunfall nur dank einem Penaltytor Makaays herumgekommen (…) Die Münchner Zuschauer allerdings schätzten das Nachlassen ihrer Mannschaft überhaupt nicht. Eine Viertelstunde vor Schluss gellten trotz dem positiven Resultat Pfiffe durch die Arena. In der Nachspielzeit musste Oliver Kahn einen Distanzschuss in extremis abwehren. Die glanzvolle Parade wird die Kritiker allerdings kaum zum Verstummen bringen. Minimalistisch und uninspiriert werden sie den Auftritt des deutschen Meisters nennen – zu Recht.“

morgen auf indirekter-freistoss: Stimmen zum Spiel Bayern München – RSC Anderlecht (1:0)

NZZ-BerichtReal Sociedad – Galatasaray (1:1)

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