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Zum „kleinen Finale“

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Zum „kleinen Finale“

In der SZ (1.7.) lesen wir zum „kleinen Finale“. „Es war zwar nur das kleine Finale, aber es gab große Gesten. Beim Trost-Auftritt für die Halbfinal- Verlierer gerät der Sport oft in den Hintergrund, auch diesmal rückten andere Aspekte ins Blickfeld. 3:2 hatte die Türkei gegen Südkorea gewonnen und mit dem dritten WM-Platz ihre erstaunliche Turnierleistung nochmals unterstrichen. Danach gab es Szenen, die Fairness und Gemeinsamkeit im Sport hervorheben sollten. Die Konkurrenten bedankten sich auf neue Art – vor die Kulisse laufend und händehaltend. Ganz Südkorea verabschiedete sich mit einer rauschenden Ballnacht von der Fußballweltmeisterschaft. Und Hakan Sükür weinte vor Glück. Dem vor der WM viel gelobten Stürmer der Türken war es doch noch gelungen, ein Zeichen zu setzen, und seinen Namen in eine Statistik einzutragen.“

Philipp Thommen (NZZ 1.7.) zum selben Spiel. „Spiele um dritte Plätze gehören für geschlagene und entsprechend enttäuschte Halbfinalisten nicht zu den größten Herzensangelegenheiten. Um so höher ist den Teams von Co-Host Südkorea und der Türkei anzurechnen, dass sie in Daegu im sogenannt «kleinen Final» nochmals alle Kräfte mobilisierten und zum Abschluss ihrer jeweiligen WM-Expeditionen ein leidenschaftliches Spektakel boten, in dem die Türken mit 3:2 die Oberhand behielten und sich den dritten Rang im Turnier sicherten. Dass die letzte WM-Partie auf südkoreanischem Boden nicht zu einer lästigen Pflichtübung verkommen würde, kündigte sich gleich zu Beginn der Partie an. Ilhan Mansiz hatte den koreanischen Captain Hong sofort nach dem Anpfiff unter Druck gesetzt und zu einem Fehler verleitet, Hakan Sükür profitierte und erzielte bereits nach 11 Sekunden den türkischen Führungstreffer – das bisher schnellste Tor in einer WM-Partie überhaupt.“

Die FAZ (1.7.) dazu. „Es war zwar „nur“ das kleine Finale um Platz drei, aber am Ende wurde es zum Spiel der großen Gesten und der großen Worte. Im Duell der beiden größten Überraschungsmannschaften dieser Weltmeisterschaft besiegte die Türkei Südkorea in einem der schönsten Spiele dieses Turniers 3:2 (…) Sükür stürmte an diesem Tag neben Ilhan Mansiz, der bisher nur Ersatzspieler war – und gleich zweimal traf. Der Stürmer von Besiktas Istanbul ist eine der großen Hoffnungen für die Fußball-Zukunft der Türkei. Das Team, das einen Altersschnitt von unter 28 Jahren hat und schon seit Jahren zusammenspielt, fällt auch nach der WM nicht auseinander. Neben der EM 2004 haben die Türken vor allem die WM 2006 im Visier. „Da sind wir einer von zwei Gastgebern“, sagte Trainer Günes angesichts zahlreicher türkischer Gastarbeiter in Deutschland verschmitzt.“

Felix Reidhaar (NZZ 1.7.) bringt den Turnierauftritt der Türkei auf den Punkt. „Geschichte schrieben die Türken, die erstmals überhaupt auf internationaler Ebene ihre technische und läuferische Qualität in Zählbares umsetzten; dass daraus gleich ein Podiumsplatz resultierte, hätten sie selber kaum vorauszusagen gewagt, aber er wurde dem Stärkeverhältnis an dieser WM durchaus gerecht.“

Zum 3:2-Sieg der Türken gegen Südkorea im Spiel um Platz 3 bemerkt die NZZ. „Eingeleitet durch den schnellsten Treffer in der 72-jährigen Geschichte der WM hat die Türkei das Prestigeduell um Platz 3 gewonnen. Hakan Sükür traf bereits nach 11 Sekunden zum 1:0 – am Ende besiegte das zweitbeste europäische Team dieser Fußball-WM Südkorea 3:2. Beide Überraschungs-Mannschaften beendeten das Turnier mit den besten Platzierungen ihrer Verbandsgeschichte. Die Türken, an dieser WM-Endrunde nur von Rekord-Weltmeister Brasilien in der Vorrunde und im Halbfinal besiegt, nutzten in einer unterhaltsamen Partie die Umstellungen in der Abwehr der Südkoreaner gnadenlos aus.“

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