Ballschrank
Stimmung bei 1860
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| Freitag, 30. April 2004
Markus Schäflein Christian Zaschke (SZ 30.4.) berichten die Stimmung bei 1860, nachdem Thomas Häßler im Anschluss an die Schelte von Löwen-Präsident Wildmoser wieder Erwarten die laufende Saison nun doch zu Ende spielen wird. „Im Löwenstüberl dominierte an diesem Vormittag nicht Weiß-Blau, sondern Schwarz. Viele Anhänger kamen nach der Beerdigung von Rudi Brunnenmeier, dem legendären Spieler der Meistermannschaft der Sechziger von 1966, am Trainingsgelände vorbei. Sie redeten auch über Häßler, über Wildmosers stillose und undiplomatische und unnötige Attacke. „Ab und zu haut der Wildmoser einen raus“, meinte einer, „das ist schlimm und schadet dem Verein.“ „Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagte Häßler, „ich habe ehrliche Arbeit abgeliefert, habe nie um irgendwelche Gelder gepokert, und ich kann auch nichts dafür, dass ich mich verletzt habe. Man muss mich nicht beleidigen. “ Wann er das letzte vernünftige Gespräch mit Wildmoser geführt habe? „Ich habe keine Ahnung, das ist lange her.“ Lange hatte Häßler mit seinem Freund Olaf Bodden hinter dem Löwenstüberl in der Sonne gesessen. Bodden hat ebenfalls einen unrühmlichen Abschied von den Löwen erlebt und schimpfte auf Wildmoser. Das tut er oft und gern, diesmal fand er drastische Worte: „Was soll man erwarten von einem, der kein Gehirn hat.“
Die fieseste Mobbing-Attacke der neueren Bundesliga-Geschichte
Fußballfreund Andreas Burkert (SZ 30.4.) stellt sich auf die Seite des kleinen Weltmeisters. “Thomas Häßler hatte viele gute Aktionen, seitdem er als Steppke bei Meteor 06 Berlin damit anfing, wunderbare Haken und Flanken zu schlagen. Sein erstes Länderspieltor schoss er im November ’89, 2:1 gegen Wales, es sicherte Deutschland das Startrecht bei der letztlich recht erfreulichen WM in Italien; nach der EM ’92 in Schweden wählten ihn die Juroren zum besten Spieler des Turniers. Zugegeben, das ist lange her und dennoch nichts gegen die jüngste Energieleistung, die der Einssechsundsechzig-Riese zum Wochenbeginn abgeliefert hat: Häßler schluckte ein paar Mal, ja, denn das, was er da über sich hatte lesen müssen, konnte ihm nicht schmecken. „Nichts spielen kann ich auch“, hatte der starke Mann der Löwen geschnauft, Präsident Wildmoser. Bei Bewusstsein. Doch irgendwie hat Häßler dann die fieseste Mobbing-Attacke der neueren Bundesliga-Geschichte verdaut. Niemand weiß genau, wie er das geschafft hat. Vermutlich half ihm die Liebe zum Ball. Vielen Dank also, verehrter Herr Icke, dass wir Sie mindestens noch vier Spiele erleben dürfen, sofern Sie der Trainer aufstellt. Wir werden jede Minute genießen, und wenn Sie im Sommer wieder einmal Lust haben auf ein Spielchen, kommen Sie doch einfach vorbei: jeden Dienstag Abend, Punkt 19 Uhr, die Schleißheimer Straße immer geradeaus und dann links.“
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