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Danish Dynamite vor trutziger Kulisse
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| Samstag, 19. Juni 2004„das 2:0 war danish dynamite vor trutziger Kulisse“ (NZZ) – Italien ist nach dem 1:1 gegen Schweden geschockt (Tsp) / „das 1:1 war ein Spiel, wie Fans es lieben. Packende Zweikämpfe, schnelle Kombinationen, viele Strafraumszenen“ (SZ)
Dänemark-Bulgarien 2:0
Danish dynamite vor trutziger Kulisse
Felix Reidhaar (NZZ 19.6.) ist enttäuscht vom Minimalismus der Dänen: „Zum Bau des in den granitenen Steinbruch des Monte Crasto geschlagenen Amphitheaters „Braga“ waren Mengen von Sprengstoff notwendig gewesen. Nur Spuren dieser explosiven Mischung vermochte die dänische Mannschaft, deren Vorgängerinnen den Begriff Danish dynamite prägten, vor trutziger Kulisse zu zünden. Doch das reichte, um die Bulgaren mit einem 2:0-Sieg aus dem Turnier zu spedieren und den erstaunlichen Lauf an diesem Turnier nach dem verheissungsvollen Start gegen die Azzurri fortzusetzen. In einem Match von generell mässiger Substanz mit spärlichen Höhepunkten nur unmittelbar vor der Pause und einer fürchterlich langweiligen Periode nach dem Seitenwechsel waren die Dänen das klar ausgeglichenere und besser organisierte Team mit den zahlreicheren Torchancen.“
Ein schwaches Spiel (Tsp 19.6.): „Den größten Eindruck hinterließ das Stadion. Estadio Municipal de Braga heißt es, 90 Millionen Euro hat es gekostet, und hinter den beiden Toren stehen keine Tribünen – sondern Felswände. Extra für die Europameisterschaft ist dieses Stadion in den Fels gesprengt worden. Zumindest die dänische Mannschaft wird diesen Ort auch in guter Erinnerung behalten. Im Estadio Municipal de Braga gelang den Dänen der erste Sieg bei dieser Europameisterschaft. Durch ein 2:0 haben sie vor dem abschließenden Spiel gegen Schweden gute Chancen, in das Viertelfinale einzuziehen.“
Schweden-Italien 1:1
Die SZ (19.6.) schreibt: „Es war ein Spiel, wie es Fans lieben. Packende Zweikämpfe, schnelle Kombinationen, viele Strafraumszenen. Die Partie Schweden gegen Italien hielt, was sich viele Fußballanhänger versprachen. Einzig das Ergebnis fiel dürftig aus, wenngleich es nicht die Dramatik wiedergibt. Die Italiener müssen das dritte Spiel gegen Bulgarien gewinnen, um das Viertelfinale zu erreichen. Und selbst dann ist nicht sicher, ob sie es schaffen. Alles hängt vom Ausgang des Spiels Dänemark – Schweden ab; endet dies ohne Sieger, sind die Italiener möglicherweise trotzdem draußen. „Dieses Unentschieden macht es schwierig für uns, in dieser Gruppe zu überleben“, sagte Italiens Trainer Giovanni Trapattoni, „wir haben heute alles gegeben, ein richtiges Spektakel geboten, aber am Ende hat die Kraft gefehlt.““
Flurin Clalüna (NZZ 19.6.) sieht eine klare Leistungssteigerung der Italiener: „Übervorsichtig und minimalistisch hatte sich die Squadra Azzurra im Startspiel gegen Dänemark an das EM-Turnier herangetastet. Bereits bei ihrem zweiten Auftritt gegen die hervorragend in den Wettbewerb gestartete Auswahl Schwedens waren die Italiener aus mathematischen Gründen zu mehr Arbeitsaufwand bereit. Die deutliche Mehrleistung sollte sich nur bis fünf Minuten vor Schluss lohnen; dann egalisierte Ibrahimovic die italienische Führung mit einem Tor mit dem Absatz. Das 1:1 belohnte die unablässige Offensive der Schweden, die in der Schlussphase mit fünf nominellen Stürmern angriffen. Lange hatte nichts auf einen Punktgewinn der Blaugelben gedeutet. Die Italiener waren konzeptionell deutlich stärker.“
Ein unglaublicher Treffer, der Italien schockte
Michael Rosentritt (Tsp 19.6.) jubelt mit den Schweden: „Den Höhepunkt hatten sich die schwedischen Nationalspieler für die 85. Minute aufgehoben. Als zunächst alle Spieler am Ball im italienischen Strafraum vorbeisprangen, reagierte Angreifer Zlatan Ibrahimovic am schnellsten. Mit dem Rücken zum Tor stehend schlenzte er den Ball mit der Hacke in das Tor. Ein unglaublicher Treffer, der Italien schockte und Schweden weiterjubeln lässt. Durch das 1:1 bleiben die Skandinavier Tabellenführer der Gruppe C. Die Italiener müssen nun unbedingt einen Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Bulgarien erzielen, um noch in das Viertelfinale einzuziehen. Vor vier Jahren waren sie erst in der Verlängerung des Finales an Frankreich gescheitert. Gegen die bereits ausgeschiedenen Bulgaren müssen sie auf Fabio Cannavaro und Gennaro Gattuso verzichten, die gegen Schweden ihre zweite Gelbe Karte sahen. Im ersten Spiel gegen Dänemark hatte die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni enttäuscht, diesmal hatten es die Italiener besser gemacht. Zunächst.“