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Es sind 16 Mannschaften in dem Turnier vorgesehen, aber tatsächlich sind es 17

Oliver Fritsch | Sonntag, 20. Juni 2004 Kommentare deaktiviert für Es sind 16 Mannschaften in dem Turnier vorgesehen, aber tatsächlich sind es 17

Lettland verblüfft Deutschland, lesen wir von James Mossop (Telegraph 20.6.): „Beim größten Sturz der EM2004 bisher, haben die wenig bekannten Spieler aus Lettland Deutschland bei einem torlosen Unentschieden gehalten und den ersten Punkt in ihrem ersten großen Turnier geholt. (…) Das Unentschieden stürzte die Deutschen in eine Zeit der Dunkelheit. Der dreifache Welt- und Europameister kam als 4-9-Favorit nach Oporto, um gegen das Spiel den 500-1-Außenseiter zu gewinnen. Nur einen Punkt mitzunehmen bringt die Qualifikation für das Viertelfinale in Gefahr, da ihnen ein hartes Spiel gegen Tschechien bevorsteht. Währenddessen sind die Tschechen nach einem 2:0-Rückstand zurückgekommen und haben das bisher aufregendste Spiel gewonnen und das Viertelfinale erreicht. Dieses Ergebnis hat auch Lettlands Chancen sich einen unwahrscheinlichen Platz unter den letzten Acht selbst zu sichern, erhöht. Zurück in Oporto, feierten die Letten lange und laut. Nur einige hundert Zuschauer hatten die Reise aus ihrem kleinen baltischen Land, das eine Population von 2,3 Mio. Menschen hat, gemacht. Der lettische Trainer kann eine rätselhafte Figur sein, seine Art über die Elfmetersituation zu reden und seine Management-Technik bringt dies hervor. Er sagte: „Es sind 16 Mannschaften in dem Turnier vorgesehen, aber tatsächlich sind es 17, und die 17. ist der Schiedsrichter. Wir spielen gut, aber das ist mein professionelles Geheimnis. Wenn ich das so beibehalte, werde ich immer einen Job haben.“ (…) Lettland kann nach wie vor nach dem Spiel gegen Holland nach Hause fahren, aber sie haben die Angst, dass sie punktlos und mit einer riesigen negativen Tordifferenz ausscheiden würden, begraben. Gegen Deutschland ein Unentschieden zu halten war mehr als eine lobenswerte Leistung, und die Holländer können sicher sein, dass Lettland am Mittwoch kämpfen wird, auch wenn die meisten Leute ihnen kaum eine Chance einräumen, die Runde der letzten Acht zu erreichen.“

Ein Unentschieden herausgequetscht

Conrad Leach (Independent 20.6.) fügt hinzu: „Die Art und Weise wie Lettland nach dem hart umkämpften Unentschieden feierte, machte den Eindruck, als hätten sie die Europameisterschaft an sich gewonnen. Das hatten sie nicht, aber stattdessen ihren ersten Turnierpunkt geholt und gratulierten sich selbst, zurecht ein Unentschieden gegen die erfolgreichste Mannschaft der EM-Geschichte herausgequetscht zu haben.“

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