Internationaler Fußball
Hohn und Verachtung statt Sympathie
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| Freitag, 25. Juni 2004George Caulkin (Times 24.6.) über das Ausscheiden der deutschen Elf: „Eine fade deutsche Mannschaft, die verzweifelten Fußball bot, musste sich nun erneut frühzeitig von einem großen Turnier verabschieden – und das, ohne England geschlagen zu haben (…) Der Fakt, dass sie nicht in der Lage waren, auch nur ein einziges Spiel zu gewinnen und dann auch noch gegen eine tschechische Mannschaft verloren, die es sich leisten konnte, fast alle gesetzten Spieler draußen zu lassen, erzeugte Hohn und Verachtung statt Sympathie. (…) „Zurzeit sind wir einfach nicht in der Lage, um eines der großen Teams schlagen zu können“, sagt Völler. Stimmt, die B-Teams der Großen auch nicht!“
Logische Konsequenz eines ärmlichen Fussballs
„Deutschland am Boden “, stellt Le Figaro (24.6.) fest: „Deutschland wurde von den tschechischen Reservisten aus der Vorrunde geschmissen. Überwiegend einfallslos konnten sie nur phasenweise in der zweiten Halbzeit überzeugen, doch ein Tor von Baros hat ihre Hoffnungen auf das Weiterkommen vernichtet. (…) Die Spieler von Karel Brückner erreichten somit die volle Punktzahl aus drei Spielen. Deutschland hingegen schied schon in der Vorrunde aus. Logische Konsequenz des ärmlichen Fussballs, den sie bei der Euro 2004 präsentierten. Zwei Jahre vor der WM im eigenen Land wird Rudi Völlers Nachfolger noch viel zu tun haben.“
Auf Wiedersehen (auf Deutsch)
„Ein Michael Ballack war zu wenig“, schreibt Le Soir, Belgien, (24.6.): „Deutschland wurde von der tschechischen B-Mannschaft eliminiert und musste somit, genau wie Spanien, die Unfähigkeiten Tore zu erzielen, teuer bezahlen. In drei Spielen konnten die Deutschen nur 2 Tore erzielen. (…) Nationaltrainer Rudi Völler probierte mehrere Systeme aus: einen einzigen Angreifer gegen Tschechien und Holland, zwei gegen Lettland. Das Resultat war jedoch das gleiche. (…) Einziger Lichtblick war Ballack, bester deutscher Spieler im Turnier.“
Zitate über das Ausscheiden Deutschlands FR Neues Deutschland
Die holländische Zeitung Volkskrant (21.6.) beschreibt anschaulich: „Sehr langweilig waren die meisten Aufführungen von Oranje in den letzten Jahren. Es war eindeutig explosiver Angriffsfußball, mit guten Kombinationen, gegen einen Gegner von Kaliber. Was sich hier vollzogen hat war pure Poesie, eine Symbiose von Nooteboom und Kundera. Holland-Tschechien ist nun ein Klassiker, das Spiel der Euro 2004. Es war ein Wettstreit mit Emotionen, Streit und Klasse, und wechselnden Angriffswellen. Deutsche Berichterstatter sind verwundert. Ist das dieselbe holländische Elf? Soviel Chancen wie Oranje hatte, bekommt Deutschland nicht im ganzen Turnier.“