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Quälgeister Gullit, Cruyff und van Gaal
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| Mittwoch, 30. Juni 2004Dick Advocaat trägt die Dreistigkeit der „Quälgeister Gullit, Cruyff und van Gaal“ (BLZ) mit Fassung / „wenn er verliert, dann gnade ihm Cruyff oder ein anderer Gott des Fussballs“ (NZZ) – Ricardo Carvalho, portugiesischer Abwehr-Star – Angelos Charisteas, „der Helmut Rahn Griechenlands“ (FAZ) u.v.m.
Von der unbeschwerten Qual der Wahl Dick Advocaats berichtet Thomas Klemm (FAZ 30.6.): „Wie ein Chef der niederländischen Auslandsagentur für Arbeit muß Dick Advocaat regelmäßig dieselbe Nachricht verkünden: An qualifizierten und hochmotivierten Arbeitskräften mangelt es nicht, doch könne er nur einem einzigen Bewerber eine feste Stelle anbieten. Und dieser eine ist nun einmal Ruud van Nistelrooy, dessen Referenzen nur die besten sind: zwanzig Saisontreffer für Manchester United in der englischen Premier League, mit bislang vier Erfolgserlebnissen in der regulären Spielzeit sowie einem geglückten Versuch im Elfmeterschießen gegen Schweden hinter dem Tschechen Milan Baros der zweiterfolgreichste Torjäger bei dieser Europameisterschaft. Für die anderen Interessenten, die auch zur Spitzenposition taugen, bleiben bestenfalls Minijobs über eine Viertelstunde, bei einer Verlängerung vielleicht auch mal eine halbe. „Ruud leistet exzellente Arbeit für die Mannschaft“, sagte der niederländische Nationaltrainer Advocaat, „er läuft sich Löcher in die Socken.“ Die anderen drei Angreifer scheuern ihren Hosenboden auf der Wartebank, scharren mit den Füßen. Auf verbale Attacken gegen die kollegiale Konkurrenz verzichtet die Warteschlange aus Roy Makaay, Pierre van Hooijdonk und Patrick Kluivert völlig – auch dies ein Zeichen für den neuen niederländischen Teamgeist. (…) Die größten Gemeinsamkeiten im niederländischen Angriff indes haben der Mann, der immer spielt, und jener, der nie spielt. Ruud van Nistelrooy und Patrick Kluivert feiern am Tag nach dem EM-Halbfinale ihren 28. Geburtstag. Ein Alter, zwei Berufslaufbahnen: War der Stürmer vom FC Barcelona vor vier Jahren mit fünf Treffern bester EM-Torschütze, so könnte sich der ManU-Angreifer mit einem weiteren Schuß ins Netz auf der Karriereleiter auf dieselbe Stufe stellen wie Kluivert und Marco van Basten.“
Wenn er verliert, dann gnade ihm Cruyff oder ein anderer Gott des Fussballs
Von unerträglicher Qual für Dick Advocaat berichtet Peter B. Birrer (NZZ 30.6.)? „Das mediale Getöse um Trainer und ihre Entscheidungsfindungen ist ein Ritual, das sich an Endrunden hundertfach wiederholt. Die Diskussionen und Beurteilungen an und für sich harmloser Vorgänge dehnen sich dabei mangels Alternativen in Überlängen aus. Im nationalen Zetermordio ist nicht mehr zu eruieren, welches die veröffentlichte und welches die öffentliche Meinung ist. Wenn allerdings gröber gestritten wird, mündet das Ritual in eine Art öffentliche Inquisition, die nur darum erträglich ist, weil die Betroffenen viel verdienen und weil der Fussball immer noch ein Spiel sein sollte. Diesmal traf und trifft es den holländischen Trainer Dick Advocaat. Dieser hatte sich im spektakulärsten EM-Spiel zwischen Holland und Tschechien die Ungeheuerlichkeit geleistet, den Jungstar Arjen Robben auszuwechseln. Um Gottes willen! Wie konnte er nur! Weil daraufhin Holland gegen Tschechien verloren hatte, wurde der Wechsel zu einem Politikum sondergleichen. Luiz Felipe Scolari, der Trainer Portugals, beorderte im Viertelfinal gegen England Luis Figo vom Platz – und nicht etwa Deco, der schwächer fast nicht mehr spielen konnte. Im Gegensatz zu Holland gewann aber Portugal. Nur deshalb hatte Scolari nachher (mehr oder weniger) Ruhe. So einfach ist das. (…) Der holländische Coach wird vom Umstand begleitet, dass hoch oben auf der Tribüne meistens Johan Cruyff sitzt. Das ist der Oranje-Halbgott der siebziger Jahre, der zwar nicht mehr Trainer sein will, aber unvermindert vom „positiven Fussball“ schwärmt. Cruyff hält mit Kritik nicht zurück. Dies gilt auch für Advocaats Vorgänger Louis van Gaal, der zwar Holland nicht an die WM 2002 gebracht hatte, aber sich dennoch immer wieder zu Kommentaren verpflichtet fühlt. Dass diese von den lauten Medien genüsslich aufgenommen und verbreitet werden, versteht sich von selbst. Advocaats Argumente gehen derweil unter. Wenn er Robben auswechselt und gewinnt, sagt niemand viel. Wenn er jedoch verliert, dann gnade ihm Cruyff oder ein anderer Gott des Fussballs.“
Stefan Hermanns (Tsp 30.6.) schildert die Dreistigkeit der holländischen Kritiker: „Dick Advocaat hat in der vergangenen Woche Beistand aus der Heimat bekommen. Jan Peter Balkenende, der holländische Ministerpräsident, hat den Trainer der holländischen Nationalmannschaft an der Algarve angerufen und seine Hoffnung kundgetan, dass die niederländischen Fußballer noch eine weitere Woche in Portugal bleiben. Dann stünden sie im Finale der Europameisterschaft. „Das verstehe ich gut“, sagte Advocaat. „Dann ist mein Gesicht weiterhin jeden Tag im Fernsehen zu sehen, und er hat noch eine Woche Ruhe.“ (…) Man merkt, wie sehr es Advocaat belastet, den Journalisten gegenüberzusitzen, die er für die Hetze gegen seine Person verantwortlich macht. Er ist in ein verlogenes Schauspiel geraten, und nicht immer gelingt es Advocaat, ein fröhliches Gesicht zu diesem bösen Stück zu machen. Ob er verbittert sei. „Verbittert nicht, aber enttäuscht“, sagt er, und dass er sich Sorgen mache wegen der Stimmung in den Niederlanden. Von Drohungen ist die Rede. Advocaat bestreitet das. Wie es dazu gekommen sei, wird er gefragt. Advocaat zögert einen Moment. Die Frage ist eine Unverschämtheit. „Ich denke, dass ihr das wisst.“ „Morgens sagen sie dir noch höflich Guten Tag, und abends rammen sie dir ein Messer in den Rücken“, hat der Bondscoach einmal über die niederländische Kultur der Kritik gesagt. Bestes Beispiel für diese Perfidie ist Louis van Gaal, Advocaats Vorgänger im Amt. Vor dem letzten Gruppenspiel der Holländer gegen Lettland stand er noch plaudernd und scherzend mit Advocaat zusammen; wenn er aber abends für einen holländischen Privatsender den Experten gibt, erklärt er den Zuschauern an der Taktiktafel, welche falschen Entscheidungen der Bondscoach wieder einmal getroffen hat. In Deutschland wäre es undenkbar, dass ein Trainer die Arbeit eines Kollegen kommentiert; in Holland findet selbst van Gaal noch ausreichend Gehör, der vor zwei Jahren das Scheitern der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation zu verantworten hatte.“
Quälgeister Gullit, Cruyff und van Gaal
Barbara Klimke (BLZ 30.6.) fügt hinzu: „Vor dem EM-Halbfinale hat Dick Advocaat dem niederländischen Volk ein wenig Holländischunterricht erteilt. Er führte Begriffe in den Sprachgebrauch ein, die keiner in seinem Land auch nur im Entferntesten mit der Nationalmannschaft in Verbindung brachte: Von „saamhorigheid“ sprach Cheftrainer Advocaat und von „een hechte groep“. Über Gruppendynamik, Zusammengehörigkeitsgefühl und sonstige gesellschaftliche Bindungskräfte hatte Hollands Nationaltrainer zuletzt wenig Anlass zu referieren. Das wichtigste Wort im Zusammenhang mit dem Königlich Niederländischen Fußball-Bund lautete in den vergangenen Wochen und Monaten: Kritik. Mittelfeldspieler Clarence Seedorf kritisierte Advocaat, weil der ihn nicht auf seinem Lieblingsplatz aufstellen wollte („dann setze ich mich halt auf die Bank“); Stürmer Ruud van Nistelrooy kritisierte die Fans („sie nennen dich Hurensohn“), Fußballexperten wie Ruud Gullit oder Louis van Gaal kritisierten den Trainer („kein Charisma“); alle zusammen kritisierten dessen Wechselpolitik („unverständlich“); und Advocaat schließlich kritisierte alle seine Kritiker: „Seit zwei Jahren immer nur diese andauernde Kritik!“ Es hat exakt sechs Schüsse auf ein Fußballtor gebraucht, seitdem herrscht Frieden. Die Emotionen, die ein Fußballspiel unter Männern freisetzt, sind ja meist verblüffend spontaner Natur; aber als im Viertelfinale gegen Schweden das Elfmeterdrama seinen Anfang nahm, war selbst Advocaat erstaunt, wie eng sich seine zerstrittenen Individualisten in ihrer Bangigkeit plötzlich aneinander schmiegten. Dass schließlich der erst 20-jährige Arjen Robben die Kühnheit besaß, als Letzter den Elfmeter zu versenken, hat die Niederländer dann sogar mit ihrem umstrittenen Trainer versöhnt. Von den Quälgeistern Gullit, Cruyff und van Gaal jedenfalls hat keiner die Versöhnungsfeier gestört.“
Kluivert hat 79-mal für Holland gespielt und dabei 40 Tore erzielt
Patrick Kluivert wurde vom Superstar zum Bankdrücker degradiert. Jan Christian Müller (FR 30.6.): „Morgen, einen Tag nach dem Halbfinale der Niederländer gegen Portugal, wird Patrick Kluivert 28. Er ist zufällig am selben Tag wie Ruud van Nistelrooy geboren. Jetzt ist einer zu viel auf der Welt: Van Nistelrooy, der Spätentwickler, der erst vier Jahre und zwei Tage später für die Elftal debütierte, schießt Tore und wird gefeiert, Kluivert, der Frühreife, schaut zu und müht sich auffällig, seine Enttäuschung zu verbergen. Er ist ja im besten Fußballeralter, er hat 79-mal für Holland gespielt und dabei 40 Tore erzielt, viel mehr als Marco van Basten, der Wunderstürmer der 80er, der in 58 Länderspielen nur 24-mal traf, mehr als Johan Cruijff (47/33) und mehr auch als Konkurrent van Nistelrooy, in 37 Einsätzen für Holland bislang 18-mal erfolgreich. Der holländische Verband hat eine Liste mit den „25 doelpuntenmakers Nederlands elftal“ herausgegeben. Da steht Kluivert ganz oben. Bei Dick Advocaat, dem Bondscoach, ist das genau andersherum. Man muss sich das vorstellen: Er ist der einzige Feldspieler der Holländer, der bei dieser Europameisterschaft noch nicht mitspielen durfte. „Es ist der schwierigste Job, ihn bei Laune zu halten“, sagt Dick Advocaat, „der gesamte Trainerstab redet sehr viel mit ihm.“ Und Clarence Seedorf, der Kumpel aus alten Ajax-Tagen, der geistige Kopf des Kaders, hilft dabei mit. Seedorf kennt Kluivert seit gemeinsamen Jugendtagen. Er weiß, dass der Angreifer gewiss nicht leicht zu führen ist. Kluivert ist zu schnell ein Star geworden, er hat exzessiv gelebt, er wurde einer Vergewaltigung bezichtigt und hat, betrunken am Steuer, den Tod eines Operndirektors zu verantworten. Jetzt sucht er einen neuen Club, weil Barcelona ihn nicht mehr haben will. Atletico Madrid ist interessiert und der FC Middlesbrough aus England – Mittelklasseclubs allenfalls. Der junge Kluivert, der bullige Stürmer aus der Ajax-Schule, hätte seine derzeitige Situation niemals akzeptiert. Aber jetzt ist er reifer geworden, sagen die, die ihn kennen. Seine Frau und die beiden Kinder wohnen nicht weit vom Teamhotel entfernt, ein paar Kilometer die Küste runter Richtung Faro, und es war eines der schönsten Bilder dieser EM, als Ersatzmann Kluivert nach dem erfolgreichen Elfmeterschießen gegen Schweden mit dem Nachwuchs feierte. In der Nähe der Ersatzbank. In seinem neuen Revier. Wahrscheinlich ist Patrick Kluivert das wichtigste Mitglied im Kader. Weil er still hält.“
Thomas Klemm (FAZ 30.6.) bestaunt Ricardo Carvalho: „Die Portugiesen verstehen viel vom Fußball und wenig von der deutschen Sprache. Aber um Ricardo Carvalhos Auftreten bei der Europameisterschaft zu beschreiben, müssen sie nicht lange in einem Wörterbuch blättern oder tief in ihrem Fußballgedächtnis suchen. Sie nennen Carvalho einfach „unseren Kaiser“, nach jenem Mann, der eine Spielweise geprägt hat, die der neue portugiesische Abwehrchef zu einem guten Teil übernommen hat. Natürlich spielt er nicht den Libero, also jene Position, deren Erfinder und Vollender Franz Beckenbauer war, sondern mittendrin in der Viererabwehrkette der Selecção. Doch dieses Stellungsspiel, diese Übersicht, die Fähigkeit, Ball und Gegner zu antizipieren und das Spiel überlegt zu eröffnen, das könnte den Sechsundzwanzigjährigen zu einem portugiesischen Nachfahren des großen Deutschen machen. Er sei kein Anführer, wiegelt der Innenverteidiger ab, der auf seiner Position bei der EM bislang herausragt, „ich versuche nur, mein Bestes zu geben“. Für das Beste in diesem Mann bietet Real Madrid Carvalhos Klub FC Porto immerhin zwanzig Millionen Euro – eine enorme Summe angesichts der Vorliebe des Vereinspräsidenten Florentino Perez für weltbekannte Angreifer.“
Figo ist ihr Bindeglied zur weiten Welt, ihr Eroberer, ihr Vasco da Gama
Ralf Itzel (SZ 30.6.) beobachtet Luis Figo: „Auch für Luis Felipe Madeira Caiero Figo ist es die Chance seines Lebens. Also hat er geschwiegen nach der Auswechslung, die für ihn eine Majestätsbeleidigung war. Cool zog er seinen Koffer Richtung Bus, wo auch die Mutter wartete. Geht es schief gegen die Niederlande, könnte es sein letzter Auftritt für Portugal gewesen sein. „Man muss Platz machen können“, sagte er vor ein paar Wochen. Wie könnte er seine Meinung geändert haben? Es ist nicht mehr seine Mannschaft, die er in die Stadien führt. Von den alten Freunden, mit denen er die WM der 20-Jährigen gewann, kickt kaum noch einer mit. Fernando Couto sitzt nur noch bei der Fragestunde im Pressezelt neben ihm, offiziell ist ja noch er der Kapitän. Rui Costa, neben dem Figo beim Warmlaufen trabt, dient nur mehr als Joker für die Schlussminuten. Und nun wollen sie ihn rausdrängen. Nicht mal alle Freistöße darf er mehr schießen. Immer öfter schnappt sich dieser Deco den Ball, ein Brasilianer, gegen dessen Einbürgerung Figo sich erfolglos stemmte. Der Trainer hatte den Einfall gehabt, auch er ist Brasilianer. Scolaris Ideen gefallen Figo nicht besonders. Eine Psychologin, die Scolari anheuerte, fertigte von 22 der 23 Profis Analysen an. Nur Figo ließ sich nicht durchleuchten. Vielleicht hätte er schon hingeschmissen, aber er braucht die Mannschaft noch, und sie braucht irgendwie auch ihn, denn kein anderer durchschneidet gegnerische Abwehrblöcke wie ein heißes Messer ein Stück Butter. Noch mehr aber ist das Land und seine Industrie auf ihn angewiesen. Noch trägt der Altmeister die Werbung. Er ist auf Plakaten einer Supermarktkette zu sehen, beim Trinken eines Sportlergetränks, beim Volleyschuss für einen Stromerzeuger. Portugals Wirtschaft will mit ihm stürmen, Figo ist ihr Bindeglied zur weiten Welt, ihr Eroberer, ihr Vasco da Gama.“
Der Helmut Rahn Griechenlands
Peter Heß (FAZ 30.6.) hat sich in Angelos Charisteas verkuckt: „Die neuen europäischen Stürmerstars sind alle gleich – charakterlich. Milan Baros, Wayne Rooney und Zlatan Ibrahimovic stellen eine Herausforderung für ihre Umwelt dar. Hoppla, jetzt kommen wir. Jung, frech, selbstbewußt, auf den eigenen Vorteil bedacht und bereit, jederzeit die Ellbogen einzusetzen, um auf ihrem Weg nach oben voranzukommen. Angelos Charisteas ist ganz anders, Angelos Charisteas weckt Beschützerinstinkte. Der 24 Jahre alte Schlaks von 1,92 Metern kommt daher wie ein freundlicher Riese. Weiche Augen schauen unschuldig in die Welt, höflich begegnet er jedem, der auf ihn zukommt. Es ist nett zu erleben, daß auch solche Persönlichkeiten im harten Fußballgeschäft Triumphe feiern. Baros, Rooney und Ibrahimovic mögen zwar vor einer größeren internationalen Karriere stehen. Aber ob sie jemals die Verehrung in ihren Heimatländern Tschechien, England und Schweden genießen werden wie Charisteas in Griechenland, ist fraglich. In Hellas gibt es eine jahrtausendealte Tradition. Helden werden vergöttert. Und wenn ein Stürmer durch zwei Tore den größten Fußball-Erfolg in der Geschichte seines Landes herausschießt, dann gelangt er zur Unsterblichkeit. Sein Ausgleichstreffer zum 1:1 gegen Spanien in der Vorrunde und sein Siegtor im Viertelfinale zum 1:0 über Frankreich machen Charisteas zum Helmut Rahn Griechenlands. Der Mann, der dem Helden auf die Sprünge half, stammt wie der deutsche WM-Torschütze von 1954 aus Essen. Otto Rehhagel erkannte sofort bei seinem Amtsantritt als griechischer Nationaltrainer, welches Talent in dem Mittelstürmer steckt. Er empfahl seinem Lieblingsklub Werder Bremen, den kopfballstarken und für seine Länge überraschend schnellen und ballgewandten Angreifer von Aris Saloniki zu verpflichten. (…) Stürmer haben in der griechischen Nationalmannschaft unter Rehhagel einen bedauernswerten Job, der nur mit viel gutem Willen ertragen werden kann. Sie müssen fast immer in Unterzahl versuchen, gefährliche Aktionen zu starten. Die Defensivtaktik des Trainers sieht vor, daß das Mittelfeld bei Ballbesitz nur zögerlich nach vorne rückt. Viel lieber sieht es Rehhagel, wenn der Ball gleich aus der Abwehr weit nach vorne geschlagen wird. Das Berufsbild des griechischen Stürmers sieht viel vergebliche Laufarbeit vor und wenig Gelegenheiten zum Glänzen.“