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Die Euro lebt nach dem Abschied verschiedener Favoriten immer noch
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| Donnerstag, 1. Juli 2004Portugal-Holland 2:1
In der SZ (1.7.) lesen wir: „Vier Minuten waren nachzuspielen, Portugal führte 2:1, und nun, zwei Minuten vor dem Ende, hatte Holland einen Freistoß, Torentfernung 24 Meter. 46 679 Menschen im Stadion Alvalade in Lissabon hielten den Atem an, die portugiesischen Fans gekleidet in rot und in grün, die Holländer wie immer, ganz in orange. Die holländischen Spieler hatten die weißen Trikots gewählt, und ganz in weiß trat Pierre van Hooijdonk an und jagte den Ball in die Mauer. Die meisten Menschen im Stadion jubelten, und zwei Minuten später wurde dieser Jubel ohrenbetäubend: Portugal hatte das Finale der EM 2004 erreicht.“
Die Euro lebt nach dem Abschied verschiedener Favoriten immer noch
Peter B. Birrer (NZZ 1.7.) über das Spektakel vor dem ersten Halbfinale: „Man hätte wieder einmal zur Ansicht kommen können, dass es um mehr geht als um ein wichtiges Fussballspiel. Das portugiesische Fernsehen hatte schon früh mit den Übertragungen begonnen, und als sich ein paar Stunden vor dem Halbfinal im José-Alvalade-Stadion der Bus mit den Portugiesen in Richtung Lissabon in Bewegung setzte, war man zu Hause vor dem TV-Gerät live dabei. Mit dem Helikopter wurde die Fahrt zum Stadion gefilmt, direkt übertragen notabene, und am Strassenrand jubelten den Fussballern die Massen zu. Die Euro „lebt“ nach dem Abschied verschiedener Favoriten immer noch – vor allem dank den Einheimischen. Der Halbfinal vermochte über weite Strecken zu gefallen. Mit Ausnahme von ein paar wenigen Phasen in der ersten Halbzeit wurde er auch sehr offen geführt, von einem vorsichtigen Abwarten oder gegenseitigen Abtasten konnte auf jeden Fall nur bedingt die Rede sein. Die Portugiesen mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht schon früher alles klar gemacht zu haben. Denn sie hatten auch neben ihrem Treffer sehr gute Torchancen, die zwingend hätten zum Erfolg führen müssen. Die Offensivkräfte wussten dann und wann zu tanzen, Cristiano Ronaldo und Pauleta waren wach und schnell, Luis Figo war vorerst schlichtweg eine Klasse für sich und auch Deco viel besser als zuletzt (…) Die Holländer, erneut unterstützt von vielen, in einer „orangen Ecke“ sitzenden Anhängern, rannten an und öffneten gleichzeitig die Abwehr. Es zeigte sich erneut, wie spektakulär bisweilen ein Knock-out-Spiel sein kann, ist es einmal durch ein Tor richtig lanciert. Aber es sollte für die Holländer nicht mehr sein, wie vor vier Jahren im eigenen Land schieden sie im Halbfinal aus. Portugal spielte gegen Schluss natürlich (auch) auf Zeit. Was folgte, war die nächste lange Nacht in Lissabon. Folgt am Sonntag die Kulmination?“