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Wer ist Raymond Domenech?

Oliver Fritsch | Dienstag, 13. Juli 2004 Kommentare deaktiviert für Wer ist Raymond Domenech?

wenig Interesse an der Copa América in Peru (NZZ) – wer ist Raymond Domenech, der neue Nationaltrainer Frankreichs? (NZZ)

Jörg Wolfrum (NZZ 12.7.) wundert sich über das mangelnde Interesse an der Südamerika-Meisterschaft: „Eine Fussball-Kontinentalmeisterschaft und keiner schaut hin? Das wäre in Europa, zumal in Portugal und erst recht in Griechenland, dieser Tage undenkbar. Aber da gibt es ja noch die Copa América in Peru. Nach Abschluss der ersten Runde der Gruppenspiele kämpft die bis zum 25. Juli dauernde 41. Südamerikameisterschaft derzeit noch um ihre Akzeptanz im Andenstaat. Staatspräsident Alejandro Toledo, der vor Turnierbeginn seine Landsleute aufgefordert hatte, ein Fussballfest zu feiern, war bezeichnenderweise der Erste, der sich dem Ereignis, der ersten Copa América in Peru seit 47 Jahren, entzog: Pünktlich zum Eröffnungsmatch begab sich der Präsident auf Staatsbesuch nach Spanien – Spötter und Opposition behaupten, der politisch schwer angeschlagene Staatschef habe damit einem Pfeifkonzert im Estadio Nacional entgehen wollen. Die Daheimgebliebenen sind unterdessen zwar fleissig zu den Spielen Perus gepilgert, doch so manch anderer Match fand bisher vor halb leeren Rängen statt. (Zu) hohe Preise, frühe Anstosszeiten und prinzipiell das mangelnde Interesse vieler Peruaner an weniger zugkräftigen Partien waren der Atmosphäre bisher abträglich. Auch der vermeintliche Trick der Organisatoren, die Partien in den jeweiligen Städten nicht live zu übertragen, um damit Zuschauer in die Stadien zu locken, hat bisher nur harsche Leserbriefe in den Zeitungen nach sich gezogen.“

Die NZZ (13.7.) stellt den neuen französischen Nationaltrainer vor, Raymond Domenech: „Die entscheidende Fürsprache zugunsten des Mitglieds der Direction Technique Nationale (DTN) des Verbandes erhielt Domenech von einem anderen DTN-Mitglied, von Aimé Jacquet, der die Bleus 1998 zum WM-Titel geführt hatte und dessen Meinung immer noch viel Gewicht hat. Noch vor zwei Jahren, nach dem Desaster in Südkorea – Frankreich war als Titelhalter torlos in der Vorrunde ausgeschieden –, hatte Jacquet von einer „Leugnung“ der Arbeit der DTN gesprochen, als die Wahl auf Jacques Santini als Nachfolger Lemerres und nicht, wie von Jacquet damals bereits gefordert, auf ein DTN-Mitglied gefallen war. Der 52-jährige Domenech, der die Tradition der DTN-Sélectionneurs erneuert (zwischen 1992 und 2002 waren mit Houllier, Jacquet und Lemerre stets Verbandstrainer engagiert), gilt als Ausbildner, aber auch als guter Kommunikator und Verfechter seiner Ideen gegenüber den Medien. Hierbei mag dem gebürtigen Lyoner auch seine Passion für das Theater als Schauspieler zugute kommen.“

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