Champions League
Eine Art weisser Rabe unter den Verschwendern und Schuldenmachern
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| Mittwoch, 25. August 2004Juventus Turin könnte heute in Stockhol die Qualifikation zur Champions League verpassen. Peter Hartmann (NZZ 25.8.) berichtet: „Der Turiner Rekordmeister, bisher eine Art weisser Rabe unter den Verschwendern und Schuldenmachern des Calcio, hat in der Saison 2003/04 erstmals nach sieben Jahren einen finanziellen Verlust von 17,2 Millionen Euro eingefahren – trotz im voraus verbuchten TV-Einnahmen von 74 Millionen Euro. Der vorzeitige Abschied aus der Euroliga wäre für den Nobelklub eine Katastrophe. Vom Mutterkonzern Fiat fliesst, nach dem Tode der Agnelli-Überväter, kein Hilfskapital mehr. In Stockholm zeigt sich möglicherweise aber ein Lichtblick: die blonde „Flattermähne“ Pavel Nedveds, ein Symbol für Sturmläufe und Schweijksche Einfälle auf dem Platz. Der mittlerweile 32-jährige tschechische Alleskönner hat seine Knieverletzung von der EM ausgeheilt. Capello traf bei Arbeitsantritt in Turin auf eine verkrustete, ausgelaugte Mannschaft am Ende eines Zyklus, die nach zwei Meistertiteln auf den dritten Platz abgestürzt war. Von Del Piero „noch keine Spur“ (La Repubblica). Der Verschwundene erzielte in den zahlreichen Vorbereitungsspielen lediglich zwei Tore, eines gegen eine Schülermannschaft sowie einen Elfmeter. Es gab einmal einen Del Piero, der in der Champions League 32 Tore schoss, mehr als jeder andere Italiener. Doch seine rätselhafte Formschwäche dauert schon vier Jahre und ist längst zum Normalzustand geworden. Vielleicht leidet er schlicht an einem Überschätzungssyndrom der italienischen Medien, die ihn in „Mitleidswatte“ hüllen. (…) Die braven Schweden von Djurgaarden wirken auf die Sommergäste aus Turin nach zehn Spielen ohne Niederlage wie eine Wikinger-Macht, ihr 1,98-Meter-Riese Dembo Turray aus Gambia im Tor wie eine „schwarze Wand.““