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Internationaler Fußball

Die Clubs blasen zum Angriff

Oliver Fritsch | Freitag, 27. August 2004 Kommentare deaktiviert für Die Clubs blasen zum Angriff

Ralf Itzel (FR 27.8.) blickt auf die Primera Division, die am Wochenende beginnt: “Über das frühe Ausscheiden der Nationalelf bei der Europameisterschaft haben sich die spanischen Fußballfans nicht lange gegrämt. Das Scheitern der „seleccion“ ist längst Gewohnheit. Für Erfolge stehen auf der Halbinsel die Vereinsmannschaften, und die bestimmen ab diesem Wochenende das Geschehen. Dass der defensive Stil von Europameister Griechenland und Champions-League-Sieger FC Porto in Spanien Schule macht, steht nicht zu befürchten. Die meisten Clubs blasen zum Angriff. Nach einem sparsamen Vorjahr haben fast alle kräftig in neues Personal investiert und in die Offensive angekurbelt. Am aktivsten dabei war der FC Barcelona, der seine Mannschaft grundlegend umgekrempelt hat. Der Brasilianer Ronaldinho hat kongeniale Partner bekommen: Landsmann Deco und den Franzosen Giuly, beide herausragende Spieler, sowie den Kameruner Hochgeschwindigkeitsstürmer Etoo und den erfahrenen schwedischen Torjäger Larsson. Für die Defensive kamen drei weitere Brasilianer (Edmilson, Belletti und Sylvinho), die mit Ronaldinho und Deco den Stil Barcas nun prägen dürften wie früher die Holländer. (…) Ein Neuling unter der Trainern in Spanien ist dagegen Bernd Schuster. Nach einem missglückten Abenteuer in der Ukraine steht der Augsburger nun dem bescheidenen Aufsteiger Levante aus Valencia vor. Ziel ist der Klassenerhalt.“

Die NZZ (27.8.) meldet: „Dem Öl-Milliardär Roman Abramowitsch droht in der Champions League Ungemach. Da der Russe sowohl Klubbesitzer des FC Chelsea als auch Mitbesitzer von ZSKA Moskau ist, muss möglicherweise einer der beiden Vereine aus der Königsklasse ausgeschlossen werden. Laut den Uefa-Statuten ist es nicht erlaubt, die Kontrolle über zwei oder mehr Vereine zu haben, die am gleichen Wettbewerb teilnehmen. Pikanterweise brachte das Los beide Klubs gemeinsam in die Gruppe H.“

Beim Halbfinale hätte ich in zehn Minuten jedem Zuschauer die Hand schütteln können

Wenige Zuschauer bei Olympia, die FR (27.8.) zählt: „Vor knapp zwei Monaten feierten Hunderttausende Otto Rehhagel und seine Europameister, jetzt zeigen die Griechen dem Fußball bei Olympia die kalte Schulter. Wenn der Ball rollt, bleiben die Stadien in Athen, Thessaloniki oder Patras leer. Nur 10 356 Zuschauer wollten im Schnitt die Spiele sehen – so wenige, dass die Fifa Alarm schlägt. „Beim Frauen-Halbfinale zwischen Schweden und Brasilien hätte ich in zehn Minuten jedem Zuschauer die Hand schütteln können“, ereiferte sich Fifa-Präsident Joseph Blatter und forderte vor den Endspielen: „Lasst doch die freiwilligen Helfer zuschauen, damit die Plätze voll werden.“ Der offizielle Zuschauerschnitt liegt deutlich unter den Werten der vergangenen Olympia-Turniere. Sydney zählte 30 178 Zuschauer pro Spiel, Atlanta sogar 40 918. Lediglich Barcelona (14 572) verzeichnete eine ähnlich schwache Resonanz. (…) Die fehlende Anziehungskraft des Männerturniers erklärt sich aus dessen Charakter als besserer Nachwuchswettbewerb. Nur drei Spieler über 23 Jahre sind pro Team zugelassen, große Fußball-Nationen wie Brasilien, Spanien, Frankreich, England und Deutschland fehlen.“

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