Ball und Buchstabe
Rieger wurde der erste und einzige Masseur, der Siegprämien kassierte
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| Donnerstag, 2. September 2004Jörg Marwedel (SZ 2.9.) schildert das Abschiedsspiel für Hermann Rieger: „Selten hat jemand so viel Zuneigung auf einmal zu verkraften gehabt wie er an diesem Abend. Felix Magath beschrieb das Phänomen Rieger so: „Er war nicht nur Masseur, das am wenigsten. Er war Maskottchen, Seele, der gute Geist, bei dem sich jeder ausweinen konnte.“ Oliver Bierhoff, Manager der Nationalelf mit glücklosem HSV-Intermezzo als Jung-Profi, bestätigte: „Er ist einfach immer positiv und hat mich immer wieder aufgerichtet, wenn es mir nicht so gut ging.“ Günter Netzer, der ehemalige HSV-Manager, schätzte den Wert des Medizinmannes für das Team hoch ein: „Er war die beste Verpflichtung, die ich je für den HSV getätigt habe.“ Dass diese märchenhafte Geschichte beinahe nicht zustande gekommen wäre, enthüllte indes der frühere HSV-Präsident Wolfgang Klein. Er zückte ein Blatt Papier, es war Riegers Kündigung zum 30. Juni 1980. Der Masseur wollte in die USA, wo er ein Angebot aus der neuen Soccer League erhalten hatte. „Wir haben überlegt, wie wir ihn umstimmen können“, erzählte Klein und verriet die Lösung: Hermann Rieger wurde der erste und einzige Masseur, der Siegprämien kassierte.“