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Ich habe die Lazio vom Friedhof geholt. Sie liegt immer noch im Koma

Oliver Fritsch | Montag, 13. September 2004 Kommentare deaktiviert für Ich habe die Lazio vom Friedhof geholt. Sie liegt immer noch im Koma

Wer hat Lazio Rom gerettet? Peter Hartmann (NZZaS 12.9.) stellt ihn uns vor: „Claudio Lotito? Nie von ihm gehört, dachten sich viele in Rom. Den Vorgänger, den kannten, bewunderten, verachteten sie: Sergio Cragnotti, den Finanzakrobaten, der monatelang in einer Zelle von Regina Coeli in Untersuchungshaft sass (…) Als Lazio-Sanierer ging der 47-jährige Lotito, der einen Hochschulabschluss als Pädagoge hat, so unsentimental wie ein Teufelsaustreiber vor. Seine Antrittsrede umfasste zwei Sätze: „Ich habe die Lazio vom Friedhof geholt. Sie liegt immer noch im Koma.“ Zunächst handelte er 70 Millionen Bares für einen Zweijahresvertrag mit Sky-TV aus, weitere 18 Millionen mit der Telecom für die Kabel-Übertragungsrechte auf dem Sender „La7“. Er warf praktisch das gesamte Kader, das zuletzt nur noch mit wertlosen Lazio-Papieren bezahlt worden war, auf den Markt und liess Verträge mit Grossverdienern wie dem Trainer Roberto Mancini, der unbedingt zu Inter Mailand wollte, auslaufen. Die Spieler Stefano Fiore und Bernardo Corradi verkaufte er nach Valencia, Claudio Lopez nach Mexiko. In den letzten Stunden vor Transferschluss ging er auf Schnäppchenjagd und sammelte, ohne einen einzige Euro aufzuwerfen, eine neue Belegschaft ein. Gespart hat sich Claudio Lotito bis jetzt auch die Gehälter für das Klubmanagement, für den Hofstaat der Einflüsterer und Aktenkofferträger: Die Transfergeschäfte erledigte er alleine, am Telefon.“

Europas Fußball vom Wochenende: Ergebnisse – Tabellen – Torschützen – Zuschauerzahlen NZZ

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