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Bundesliga

Der schleichende Niedergang der Borussia

Oliver Fritsch | Samstag, 18. September 2004 Kommentare deaktiviert für Der schleichende Niedergang der Borussia

„Der Besuch der Bayern erinnert die Borussen an beste Zeiten – und an die aktuelle Misere.“ Michael Horeni (FAZ 18.9.) registriert „den Abstieg eines Klubs aus den Höhen Europas, dem nun auch in Deutschland die Exzellenz abhanden kommt. Der schleichende Niedergang der Borussia wird vor dem Duell gegen den FC Bayern München, das über ein Jahrzehnt auch der große Schlager der Bundesliga war, besonders offensichtlich. Das Stadion wird ausverkauft sein. So wie immer in den vergangenen Jahren, und der Schiedsrichter wird auch wieder Markus Merk sein, weil irgendwann der Beste nötig wurde, als sich die beiden Klubs auf Augenhöhe und mit bösem Blick begegneten. Als die Bayern ihre europäische Pflichtübung in Tel Aviv hinter sich gebracht hatten, redete Manager Uli Hoeneß über die kommenden Aufgaben. Die Mannschaft müsse sich steigern, sagte er, „sonst können wir unsere Ziele nicht erreichen“. Hoeneß sprach von den kommenden Gegnern Ajax Amsterdam und Juventus Turin. Die Begegnung gegen Borussia Dortmund erwähnte er nicht. Manager Michael Meier weigert sich, die Illusion aufzugeben, daß alles noch so ist, wie es einmal war: „Wir haben zusammen mit den Bayern in den letzten zehn Jahren die Szene beherrscht. Und wir sehen uns noch nicht so weit im Abseits, daß wir hier klein beigeben müßten.““

Verrechnet

Felix Meininghaus (Tsp 18.9.) ergänzt: „Seit dem letzten Meisterschaftsgewinn des BVB haben sich die Wege der beiden Vereine signifikant getrennt: Während die Bayern weiter oben mitspielen und auch nach einem verpatzten Jahr ohne Titel ihren Stammplatz in der Champions League für sich beanspruchen, repräsentieren die Dortmunder allenfalls noch gehobenes Mittelmaß. Auch wirtschaftlich sind die Perspektiven schlecht. Längst ist entlarvt worden, dass sich die Führungsriege um Präsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier im ehrgeizigen Streben, an den Bayern vorbeizumarschieren, verrechnet hat. Mit fehlender wirtschaftlicher Weitsicht und mangelndem unternehmerischen Kalkül haben die Macher einen in der Geschichte der Bundesliga einzigartigen Schuldenberg aufgehäuft. Die einst bejubelte und für 11 Euro ausgegebene BVB-Aktie notierte am Freitag bei 2,36 Euro. Eines der Beispiele für den Größenwahn, mit dem in Dortmund der Erfolg erzwungen werden sollte, war die Verpflichtung von Torsten Frings vor zwei Jahren. Der wäre 2003 ablösefrei zu haben gewesen, doch weil die Dortmunder ihn sofort wollten, überwiesen sie elf Millionen Euro an Werder Bremen. Mittlerweile ist der Nationalspieler nach München weitergezogen, für neun Millionen Euro. Die existenzbedrohenden Geldsorgen sind die Ursache dafür, dass Stars nicht mehr geholt, sondern abgegeben werden.“

„Dank Andres d‘Alessandro und einer zupackenden Defensivabteilung hebt sich der VfL vom Kurs des VW-Konzerns ab.“ FR

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