Ascheplatz
Trickreich
Kommentare deaktiviert für Trickreich
| Samstag, 18. September 2004„Erschütternde Zahlen“, nennt Freddie Röckenhaus (SZ 17.9.): „Wie erwartet, versucht das börsennotierte Unternehmen Borussia Dortmund durch eine auch offiziell angekündigte Kapitalerhöhung an frisches Geld zu kommen. Offenbar zwingt die Finanzmisere zu diesem Schritt, bei dem 9,75 Millionen neue Aktien auf den Markt gebracht werden. Nach Angaben der Geschäftsführung um Gerd Niebaum soll es „für einen erheblichen Teil“ der neuen Aktien zu 2,50 Euro das Stück bereits bindende Abnahmeangebote geben. In der gesetzlich vorgeschriebenen „ad-hoc-Mitteilung“ zur Kapitalerhöhung hat der BVB auch bereits vorläufige Bilanzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Trickreich, wie schon in den letzten Monaten gewohnt, verkündet der Klub dabei eine Zahl von „21 bis 22 Millionen Euro“ als „operativen Verlust“, in dem Zinszahlungen, Abschreibungen, Buchverluste und Steuern allerdings nicht enthalten sind. Hierfür weist Dortmund, gegen jede Bilanz-Gepflogenheit, einen Extraposten in Höhe von 45 Millionen Euro aus. Aus den zur Verfügung gestellten Zahlen ergibt sich demnach ein offizieller Bilanz-Verlust von kaum glaublichen 66 bis 67 Millionen Euro für die abgelaufene Saison 2003/2004. Bisher war eher mit einem Jahresverlust von rund 50 Millionen Euro gerechnet worden. Auch der bisherige Großaktionär Norman Rentrop, der rund 15 Prozent des BVB-Aktienkapitals hielt, hat die Flucht ergriffen. Rentrop ließ bekannt geben, dass er sein komplettes Aktienpaket außerbörslich verkauft hat. Offenbar hält sich Rentrops Verlust in Grenzen, weil er sein Paket ebenfalls zu Rabattkonditionen von der Deutschen Bank übernommen hatte. Die Deutsche Bank hatte 2000 den Börsengang des BVB als Konsortialbank durchgeführt, sich aber im Herbst 2003 komplett aus Borussia Dortmund zurückgezogen.“