Internationaler Fußball
Ein Coach von Real Madrid müsse sich bemühen, die Spieler als Medienfiguren zu verstehen
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| Donnerstag, 23. September 2004Das Volk Madrids ist unzufrieden – Walter Haubrich (FAZ 23.9.): „Die Madrider Fans machten sehr lautstark deutlich, wer ihrer Meinung nach für die Krise von Real und den schnellen Rücktritt von Trainer José Antonio Camacho verantwortlich ist: die hochbezahlten Stars der Mannschaft, vor allem die derzeit nicht überall in der spanischen Hauptstadt gern gesehenen Roberto Carlos und David Beckham. Sie wurden vor dem mit 1:0 gewonnenen Punktspiel gegen Osasuna im Bernabéu-Stadion mit einem starken, ihnen dort bisher unbekannten Pfeifkonzert empfangen. Vereinspräsident Florentino Pérez blieb hingegen auf der Tribüne von Pfiffen verschont, obwohl er in der spanischen Sportpresse als der Hauptverantwortliche für die derzeitige Madrider Misere bezeichnet wird. Pérez wird vorgeworfen, nichts vom Fußball zu verstehen und durch seine globalen Marken- und Marketing-Anstrengungen die Spieler mit übermäßigen Werbeeinsätzen und damit verbundenen beschwerlichen Reisen zu belasten. (…) García Remón [Trainer für die Übergangszeit] ist nicht der Typ Trainer, wie ihn sich Pérez für sein Luxus-Ensemble wünscht. Er erinnert an Vicente del Bosque, einen seiner erfolgreichen Vorgänger, und den hatte Pérez trotz beachtlicher Erfolge und guten Einvernehmens mit der Mannschaft überraschend entlassen, weil er nicht „modern“ und „elegant“ genug sei und „keine Fremdsprachen beherrscht“. Ein Coach von Real Madrid müsse sich bemühen, die Spieler als „Medienfiguren“ zu verstehen. Wie er das genau meint, erklärte der in seinen Geschäften sehr erfolgreiche Bauunternehmer bisher nicht.“