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Deutsche Elf

Aus dem Randthema ist ein Machtkampf geworden

Oliver Fritsch | Freitag, 24. September 2004 Kommentare deaktiviert für Aus dem Randthema ist ein Machtkampf geworden

„Diskretion zählt nicht zu den Stärken der DFB-Führung.“ Gerd Schneider (FAZ 24.9.) bemängelt, dass die Diskussion um das WM-Quartier der Deutschen in den Medien stattfindet: „Von einer professionellen Führung muß man bei einem Problem wie diesem erwarten, konstruktiv und in aller Ruhe eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten leben können. Aber offenbar ist das zuviel verlangt. Daß der Fall jetzt eskaliert, daran hat vor allem Theo Zwanziger schuld. Der künftige starke Mann des DFB verkündete dieser Tage bei einem Fernsehauftritt voller Selbstgewißheit, daß sich letztlich auch der neue Teamchef an die Zusage des Verbandes halten müsse. Im Grunde genommen war das ein Affront, und spätestens da war aus dem eigentlichen Randthema ein Machtkampf geworden. Klinsmanns Konter war vorhersehbar. Daß er ihn auf demselben Weg – über die Medien – vortrug, ist nur ein weiterer Beweis für seine radikale Entschlossenheit, die Lähmung des deutschen Fußballs zu beheben. Man kann darüber streiten, ob Klinsmanns Reformfuror hier und da ein bißchen heftig ausfällt. Aber dem früheren Weltklassestürmer bleibt nicht viel Zeit für den berühmten Ruck, den schon der frühere Bundespräsident Roman Herzog für die ganze Republik beschworen hat. Deshalb hat er sich mit einer beinahe revolutionären Machtfülle ausstatten lassen. Der DFB hat sich darauf eingelassen. Jetzt kann der größte Fachverband der Welt nicht mehr zurück.“

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