Internationaler Fußball
Unser Dschihad wird nicht an Kraft verlieren
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| Mittwoch, 29. September 2004Malte Oberschelp (taz 29.9.) befasst sich mit Terek Grosny, Uefa-Cup-Gegner des FC Basel: „Politische Einflussnahme im Fußball ist sicher keine Erfindung Wladimir Putins, der den Verein aus Mitteln des Kreml mitfinanziert. Nach dem „Anschluss“ Österreichs erhielt Reichstrainer Sepp Herberger die Anweisung, für die WM 1938 fünf österreichische Spieler ins Nationalteam zu integrieren. Und in der Nachkriegszeit ließen die Franzosen Saarbrücken in ihrer Zweiten Liga kicken, um den Anspruch auf das besetzte Saarland zu untermauern. (…) Das Skandalöse an Grosny ist die Person des Präsidenten. Ramsan Kadyrow, 28, befehligt eine Miliz, deren Stärke je nach Quelle zwischen 1.500 und 6.000 Mann liegt. Er tritt gerne mit Kampfhunden in Erscheinung und ist als Stellvertreter Präsident Alu Alchanows der eigentliche starke Mann des Landes. Menschenrechtsorganisationen werfen seiner Truppe Entführungen, Morde und Vergewaltigungen vor. Die Journalistin Anna Politkowskaja berichtete im Deutschlandfunk von Folterungen in Kadyrows Hauptquartier, bei denen Wahlhelfern unabhängiger Präsidentschaftskandidaten die Haut vom Rücken abgezogen wurde. Rebellenführer Schamil Bassajew, der früher selbst im Verein gespielt haben soll, ist das egal. „Sie können Terek in eine Top-Division stecken, doch unser Dschihad wird nicht an Kraft verlieren“, hieß es auf seiner Internetseite. Die Partie abzusagen, wie es ein Leserbrief in der Basler Zeitung anregte, stand nicht zur Diskussion. Die Verbände beharren auf dem apolitischen Charakter des Fußballs.“
ein weiteres Zitat über Terek Grosny